Grussbotschaft für den Revolutionären Kampf

Grussbotschaft der Kommission für eine Rote Hilfe International

1.

Zur Zeit da die imperialistische Bourgeoisie auf allen Fronten in der Offensive ist, um ihr tödliches Gesetz des Kapitals zu jedem Zeitpunkt der Existenz jeder Person durchzusetzen, muss jeder Widerstand positiv gewürdigt werden, und auch der bewaffnete Widerstand, der zu einem nicht reduzierbaren Bruch mit dem System führt. Als internationale Kraft des Widerstandes gegen die Repression und der Unterstützung der widerständigen und revolutionären Gefangenen gilt unsere Solidarität all denen, die das System für ihren Widerstand zahlen lässt – unabhängig von der Form dieser Repression (Entlassung, Polizeibrutalitäten, Folter oder Gefängnis). Aber in der unzähligen Fülle derer, die wegen ihres Engagements die Gewalt der Herrschenden erleiden, heben wir speziell jene heraus, denen es gelingt, ein Befreiungsprojekt zur Geltung zu bringen und ihm eine kollektive Dimension und eine Kontinuität zu geben.

Das war und ist offenlichtlich der Fall bei den Mitglieder der Organisation “Revolutionärer Kampf”, die in Griechenland ausser- und innerhalb der Gefängnisse, in der Klandestinität oder in der Legalität, in der Agit-Prop oder in der Stadtguerilla diese drei Qualitäten von Projekthaftigkeit, Kollektivität und Kontinuität auf ein sehr hohes Niveau gebracht haben.

2.

Es ist eine freie Entscheidung für jedeN RevolutionärIn, die Organisation “Revolutionärer Kampf” zu unterstützten oder nicht.

Aber es ist eine unabdingbare Pflicht für jedeN RevolutionärIn, die Gefangenen des “Revolutionären Kampfes” zu unterstützen.

Es kommt nicht in Frage, diese RevolutionärInnen, welche auf höchstem Nivieau den Kampf gegen das Kapital und sein Räderwerk der Unterdrückung, Ausbeutung und Verarmung führen, gegenüber den höllischen Mechanismen allein zu lassen, welche die imperialistische Bourgeoisie bereitstellt gegen jene, die es bedrohen.

Weil der Statt weiss, dass gegenüber diesen entschlossenen Militanten das Gefängnis nicht genügt,

kommt das Gefängnis im Gefängnis, was in Griechenland Gefängnis C genannt wird, mit all seinen Mechanismen, die auf die Vernichtung der politischen und sozialen Identität oder auch des psychischen Gleichgewichts der Unterworfenen aus sind: Isolation, Reizentzug (sensorische Deprivation), methodische und systematische Verfahren der Erniedrigung.

3.

Aber während der Staat diese Methoden erarbeitet, verfeinert und verallgemeinert hat, hat auch die revolutionäre Bewegung ihre Techniken des Widerstandes entwickelt. Einige, die es erlauben, prinzipientreu zu bleiben, betreffen die Gefangenen, ander betreffen uns ausserhalb der Maueren. Und die uns betreffenden lassen sich in zwei Worte fassen: Die Isolation durchbrechen.

Mit allen Mitteln zeigen, dass die Gefangenen nicht allein sind, ihre Person, ihr Engagement und ihre Situation bekannt machen und thematisieren.

Versuchen, eine Verbindung zwischen ihnen und der Solidaritätsbewegung herzustellen, ihrem Widerstand ein breites Echo geben und sie dieses Echo vernehmen lassen.

Und vor allem auch: sie als wertvollen Teil des revolutionären Prozesses zu erhalten.

Wir selbst dürfen sie nicht auf einen Status von Gefangenen reduzieren, sondern ihnen ermöglichen, nach wie vor zum Kampf beizutragen, nicht nur für sie selbst, weil dieser Kampf Grundlage ihrer Identität ist, welche das Gefängnis zu zerbrechen droht, sondern auch für uns, weil wir alles von ihnen, ihren Erfahrungen und Reflexionen lernen müssen, was wir können.

In diesem Sinn sind Treffen wie das Euere mit unserem Konzept der Solidarität als Waffe vollkommen deckungsgleich.

Solidarität mit den Gefangenen des Revolutionären Kampfes!

Solidarität mit allen revolutionärern Gefangenen!

Kommission für eine Rote Hilfe International (Zurich-Bruxelles) Oktober 2014