Wir schicken euch – den politischen Gefangenen – kämpferische, solidarische Grüße in die Knäste!
Jahr für Jahr zeigt sich die Klassenjustiz in verschiedenen Facetten, um den aufkommenden Widerstand zu unterbinden. Für den Widerstand eröffnen sich durch die systemische Krise des Kapitalismus zwar neue Möglichkeiten, die jedoch durch die Repression unterbunden werden sollen.
Die Repression kennt dabei viele Gesichter:
– Sei es durch die langjährige Wegsperrung von Militanten wie Marco Camenisch oder Georges Abdallah, die aufgrund ihrer ungebrochenen politischen Identität auch nach jahrzehntelanger Haft nicht freigelassen werden und damit zur Geisel des Staates werden,
– sei es durch die zunehmende Kriminalisierung von Kämpfen auf der Straße
– sei es durch die Einführung von Isolationsknästen gegen politische und rebellische Gefangene in Griechenland
Die Repression darf dabei jedoch nicht losgelöst betrachtet werden von den Verhältnissen, in denen wir leben: Prekarisierung, Arbeitslosigkeit und Krieg und dadurch Hunger, Elend und Tod sind die kapitalistische Realität gegen die sich weltweit Widerstand formiert, der auch vor den Knastmauern nicht Halt macht. Zum Beispiel führten rebellische, anarchistische und kommunistische Gefangenen einen Hungerstreik in Griechenland durch, mit dem sie u.a. gegen die Einführung der Isolationsknäste kämpften. Ein Kampf, mit dem sie durchaus auch Erfolg hatten! Auch wenn die Bilanz zur Zeit nicht abschließend gezogen werden kann, ist der Kampf eine Erfahrung in der Entwicklung des revolutionären Prozesses.
Ein integraler Bestandteil des Widerstands und um der Repression zu begegnen ist der Aufbau und die Etablierung internationaler Solidarität, die wir in dem Projekt des Aufbaus der Roten Hilfe International sehen. Seit über 15 Jahren gründet der Prozess des Aufbaus der Roten Hilfe International auf der Idee, dass die Solidarität mit den revolutionären Gefangenen ein Bereich sein muss, in dem die Meinungsverschiedenheiten soweit möglich verschwinden sollten. Es geht nicht darum die politischen Unterschiede zu verneinen, es geht darum zu verstehen, dass es Bereiche gibt, wo sie mehr oder weniger präsent sein sollen. So wie die revolutionäre Bewegung die politischen, ideologischen und strategischen Debatten braucht, braucht sie auch Einheit in grundsätzlichen Fragen wie dem Widerstand gegen die Repression und die Solidarität mit den Gefangenen.
„Die Barbarei des Kapitals und ihre verheerenden Kriege in den Peripherien des Systems, und das Elend, das sie verursachen wird, kann nur zu größerer Mobilisierung und Kampfbereitschaft der Volksmassen führen und überall auf dem Planeten Proteste und Revolten hervorrufen.“
Georges Ibrahim Abdallah
Gerade in Zeiten, in denen sich die Barbarei des Kapitals konkret in Krieg und reaktionären Regimes und Bewegungen niederschlägt (wie beispielsweise in der Ukraine oder in Syrien/dem Irak) ist die Verteidigung der revolutionären Projekte, für die die Gefangene weggesperrt wurden und die Perspektiven, die sie vertreten, bedeutsamer und notwendiger denn je.
In diesem Sinne schließen wir mit diesem Zitat und schicken euch unsere kämpferischen Grüße.
Venceremos
Zwischenkonferenz 2015 der Roten Hilfe International
Belgien, Schweiz, Deutschland, Italien