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Ende Juni 2016: Update “Vollzugslockerungen” (Marco Camenisch)

Nach meiner Versetzung im November 2015 von Bostadel nach Saxerriet in das “Geschlossene Übergangs Abteil” (GÜA) fand am 10. Dezember 2015 eine “Übertrittssitzung” mit der Direktion Saxerriet, dem Fallverantwortlichen Amt für Justizvollzug Zürich und meinem Rechtsvertreter statt, wo die folgenden nun schon stattgefundenen “Schritte” enschieden und anschliessend verfügt wurden:

– Januar 2016 interne Versetzung von der “GÜA” in ein “offenes Abteil”
– Februar 2016 2x Ausgang (je 5h) in Begleitung von Anstaltspersonal
– März 2016 2x Ausgang (je 5h) in Begleitung einer “die Verantwortung übernehmenden Bezugsperson”
– April 2016 2x Ausgang (1x 5h, 1x 12h) in Begleitung einer “die Verantwortung übernehmenden Bezugsperson”
– Mai 2016 2x Ausgang je 12h in Begleitung einer “die Verantwortung übernehmenden Bezugsperson”
– 18. Mai eine weitere “Vollzugskoordinationssitzung”

An dieser Sitzung wurde nun entschieden (schrifliche Verfügung ist Mitte Juni erfolgt) Juni und Juli je ein 12 h-Ausgang + je 1 Wochenendurlaub von 24h bzw. 36h und im August 2 Wochenendurlaube von 24h bzw. 36h zu gewähren; somit werde ich nach einer im August vorgesehenen weiteren “Vollzugskoordinationssitzung” und entsprechender Verfügung etwa 3 Monate früher als erwartet, bzw. im September 2016 ein 6monatiges Arbeitsexternat (tagsüber draussen arbeiten, Abend/Nacht im Knast, an Wochenenden meistens Urlaub) beginnen können. Der dazu notwendige min. 50%-Arbeitsvertrag und Vollzugsplatz in einer entsprechenden Anstalt im Raum Zürich sollte soweit gesichert sein.

I.d.F. könnte es zu einigen Monaten Arbeits- und Wohnexternat (draussen arbeiten, draussen wohnen) und spätestens Anfangs 2018 zur bedingten Entlassung kommen.

Meine Kapazitäten zur persönlichen/politischen Beziehungspflege (vor allem Schreibarbeit) wurden schon in den letzten Jahren vor allem durch die ständigen Versetzungen und damit durch die wiederholten Neu-Organisierungen dieser Arbeit stark beeinträchtigt. In dieser langen Übergangsphase “zwischen drinnen und draussen” sind diese Kapazitäten in einer so spannenden wie auch sehr fordernden Neueinrichtung meiner Rest-Lebensumstände ausserhalb der Knastmauern dieser Knast-Gesellschaft noch reduzierter (oft auch einfach “Null”) oder einfach anderweitig beantsprucht. Und diese Anstrengungen müssen alle direkt solidarisch sich einsetzenden Compas und FreundInnen und ich in “Freiräumen” zu bewältigen versuchen, die manchmal noch enger und reduzierter und sicher unwägbarer sind als die hinter Knastmauern.

Es ist daher auch keinesfalls ein politisch/persönliches Desinteresse, Abwenden und Entsolidarisieren wenn ich jetzt und in Zukunft etliche Korrespondenz nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr zu führen in der Lage bin/sein werde.

Doch könnte sich die Lage schon in der Arbeitsexternat-Periode wegen den etwas erweiterten “Freiräumen” ansatzweise zu entspannen beginnen und damit auch die Neueinrichtung und -ausrichtung einer solidarischen persönlichen/politischen Restexistenz und Kommunikation.

Mit einer ev. baldigen Adressänderung (schon wieder…) werde ich auch den Beginn der obg. Periode mitteilen.

Sempre resistendo, sempre contribuendo, sempre solidale,

marco camenisch, 26.06.2016, Knast Saxerriet, Salez, CH

Der Kampf um Georges Abdallahs Freilassung

Französische Justiz wird manipuliert, um den arabischen Kommunisten in Haft zu halten
Von Bärbel Wiemer
Ausgabe vom 27. Mai 2016

Während der aktuellen Auseinandersetzung auf Frankreichs Straßen um die Verschärfung der Arbeitsgesetze wird auch die Sache Georges Abdallahs immer häufiger aufgegriffen. Wer ist Georges Ibrahim Abdullah? Er ist seit 1984 in Frankreich inhaftiert und, obwohl er seit 1999 nach dem Gesetz freigelassen werden könnte, ist er immer noch in Haft – seit fast 32 Jahren. Georges Abdallah ist arabischer Kommunist. Er ist seinen Überzeugungen über all die Jahrzehnte treu geblieben und er ist der am längsten inhaftierte politische Gefangene in Europa.

Schon auf dem UZ-Pressefest 2014 haben Vertreterinnen und Vertreter kommunistischer Parteien aus 23 Ländern einen Brief an den französischen Präsidenten Hollande unterzeichnet und die Freilassung von Abdallah gefordert.
Abdallahs Freilassung war noch nie eine juristische Frage sondern stets eine politische. Und genauso wie die Durchsetzung von Forderungen linker, fortschrittlicher Kräfte stets eine Frage des Kräfteverhältnisses ist, so wird auch seine Freilassung durch die Solidarität auf der Straße, in den Stadtvierteln und in den internationalen Kämpfen entschieden werden.
Georges ist ein aufrechter Widerstandskämpfer mit einer starken politischen Geschichte und er ist beispielhaft für ein entschlossenes internationalistisches Engagement. Bereits in sehr jungen Jahren stellte er sich an die Seite des palästinensischen Widerstands. 1978 wurde er während der israelischen Invasion in den Südlibanon verwundet und nahm 1982 am Volkswiderstand gegen die Invasion der zionistischen Armee im Südlibanon teil. In den 80er Jahren erklärte die revolutionäre bewaffnete libanesische Fraktion (FARL) ihr Recht, sich gegen die zionistische Invasion zu verteidigen und den Imperialismus überall dort anzugreifen, wo er sein Unwesen treibt. Die Aktionen der FARL waren in dieser Kriegssituation sehr gezielte Aktionen.
In Frankreich wurden 1982 Charles Ray, Oberstleutnant der US-Armee und US-Militärattaché in Paris, und Jakob Barsimentov, Frankreich-Chef des zionistischen Geheimdienstes Mossad, erschossen. Die FARL übernahm die Verantwortung für diese Aktionen, und Georges Abdallah wurde vor einem französischen Sondergericht wegen Mittäterschaft zu lebenslänglicher Haft mit einer Mindestdauer von 15 Jahren verurteilt. Seit 1999 könnte Abdullah eigentlich freigelassen werden. Und er hat seitdem neun Anträge auf Freilassung gestellt. Als einem der Anträge vom damals zuständigen Gericht in Pau (Südfrankreich) stattgegeben wurde, entschied das Justizministerium, dass Georges Anträge nur noch vor einem Sondergericht in Paris beschieden werden. Die Freilassung war damit annulliert.
Als 2013 wiederum ein Gericht für seine Freilassung auf Bewährung entschieden hatte, nahm kurzerhand der Innenminister das Heft in die Hand, indem er den Ausweisungsbeschluß, der das Urteil hätte wirksam werden lassen nicht unterschrieb – ohne sich jemals dazu zu äußern.

Soviel zur Gewaltenteilung. Die Freilassung war wieder annulliert. Mittlerweile wurde öffentlich, dass diesem „Kniff“ des Innenministers ein Telefonat zwischen der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton und ihrem französischen Amtskollegen Laurent Fabius vorausgegangen war. Sie forderte ihn auf, einen Weg zu finden, um die Entscheidung der französischen Justiz, Abdallah freizulassen, nicht wirksam werden konnte. Der derzeitige Justizminister Frankreichs, Jean-Jacques Urvoas, geht sogar noch weiter. In einem Radiointerview am 31. März ging er auf Georges Abdallah als Beispiel dafür ein, dass es bereits heute in Frankreich Gefangene gebe, die keinerlei Aussicht auf Entlassung zu Lebzeiten haben; entsprechend dem US-Modell des Wegsperrens bis zum Tode.
Bereits vor Jahren haben mehrere kommunistisch regierte Städte und Gemeinden in Frankreich Georges Ibrahim Abdallah zum Ehrenbürger gemacht. Ziel dieser Aktionen war und ist es, der Forderung nach Georges‘ Freilassung Nachdruck zu verleihen. Auch in diesem Jahr werden Genossinnen und Genossen aus Frankreich auf dem UZ- Pressefest anwesend sein und eine Veranstaltung zur Freilassungskampagne für Georges Abdallah veranstalten.
Die imperialistischen Mächte und die libanesische Regierung haben Angst vor der Freilassung von Georges Ibrahim Abdallah. Sie haben Angst vor jeder Stimme der revolutionären Linken in der arabischen Welt.
Der Kampf für die Freilassung von Georges Abdallah ist kein humanitärer Kampf und auch kein Kampf der Empörung. Es geht nicht um einen individuellen Fall. Es ist ein politischer Kampf gegen ein System, das zur Strecke gebracht werden muss.

http://www.unsere-zeit.de/de/4821/internationale_politik/2675/Der-Kampf-um-Georges-Abdallahs-Freilassung.htm

Grüße von Nikos Maziotis an das jährliche Treffen der Roten Hilfe International

Ich grüße die Genossinnen und Genossen, die am jährlichen Treffen der Roten Hilfe International teilnehmen. An diesem Treffen nehmen zum ersten Mal Genossinnen und Genossen aus Griechenland teil. Es nehmen Mitglieder der Gruppe „Solidarität mit den politischen Gefangenen“ teil, von welchen ich sicher bin, dass sie euch über die Situation der politischen Gefangenen, die Solidarität mit ihnen und über die allgemeine Situation in Griechenland informieren werden. Von meiner Seite aus werde ich euch über die jüngsten Ereignisse, die sich abgespielt haben, informieren.

Am 21. Februar hat die gesuchte Genossin Pola Roupa, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist, versucht, einen Helikopter zu entführen. Das Ziel war, mich und andere politische Gefangene, die wegen bewaffneten Kampfes inhaftiert sind, aus dem Gefängnis Korydallos (Athen) zu befreien. Leider ist der Versuch misslungen, aufgrund des Widerstands des Helikopter-Piloten, der ein ehemaliger Polizist ist und bewaffnet war. Zum Glück ist die Genossin unverletzt entkommen. Auf Grund dieses Versuchs sind die Sicherheitsmaßnahmen in dem Gefängnisflügel, in dem wir uns befinden, erhöht worden. Die Genossin, ich und die anderen politischen Gefangenen haben mit öffentlichen Schreiben die Verantwortung für den Befreiungsversuch übernommen. Wenige Tage danach, am 3. März, wurde der zweite Prozess gegen den Revolutionären Kampf beendet, in welchem ich wegen dem Angriff der Organisation auf die Nationalbank von Griechenland zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Zusätzliche 129 Jahre Haft gab es wegen Schüsse auf 5 Polizisten und der Verletzung eines Polizisten, als ich verhaftet wurde, sowie wegen zweier Banküberfällen. Es ist das erste Mal, dass in Griechenland wegen eines Bombenangriffs, vor dem gewarnt wurde und bei dem es keine Tote und Verletzte gab, eine lebenslange Haftstrafe verhängt wurde. Dies zeigt die Verschärfung des Vorgehens des Regimes in Griechenland im Umgang mit bewaffneten revolutionären Aktionen und gegenüber denjenigen, die – wie ich – konsequent und reuelos bezüglich des bewaffneten Kampfs bleiben.

Die politische, ökonomische und soziale Situation in Griechenland ist sehr kompliziert. Auf der einen Seite erschweren sich durch die Durchsetzung der “Rettungsprogramme” (des so genannten Memorandums) die Bedingungen für große Teile der Bevölkerung zunehmend, während die internationale ökonomische Krise sich weiter fortsetzt und in Europa vertieft. Und auf der anderen Seite gibt es die große Welle der Flüchtlinge von Kriegsgebieten des Mittleren Ostens, vor allem aus Syrien. All das stellt ein hochexplosives Klima her, nicht nur in Griechenland, wo während der Schließung der Grenzen auf dem Balkan und der Revision des Schengener Abkommens von einigen Ländern der EU Tausende von Flüchtlingen und Migranten im Land gefangen wurden. Sondern auch in Europa, wo die Fundamente der Europäischen Union irreparabel gebrochen wurden. Diese Bedingungen sind noch weiter belastet durch die Attacken der islamistischen Kämpfer 2015 in Paris, Frankreich und vor einigen Tagen in Brüssel. Diese explosive Kombination der globalen ökonomischen Krise zusammen mit den gepolitischen Faktoren im Mittleren Osten, die ein Resultat des “Kriegs gegen den Terror” und der Politik des Westens sind, den Kriegen in Syrien, Irak, Afghanistan, die die Flüchtlingswelle nach Europa ausgelöst haben, erschüttert die Fundamente der EU und könnte die EU, so wie wir sie kennen, beenden. Das Ergebnis dessen ist einerseits die
Einführung von zunehmend autoritären und totalitären Maßnahmen in Ländern der EU, wie in Frankreich nach den Angriffen der islamistischen Kämpfer, im Namen der Sicherheit findet der Aufstieg eines Polizeistaats statt. Auf der anderen Seite der Aufstieg der Rechten, die die Rückkehr zu schlagkräftigen Nationalstaaten verfolgen, die für die Schließung der Grenzen und die Abschiebung von Fremden und Flüchtlingen sind, die ein Regime des nationales Kapitalismus zurückbringen möchten. Das schlimmste ist, dass nach den Angriffen sich ein Konsens in Teilen der europäischen Gesellschaft breit gemacht hat, die aus Angst und Unsicherheit hinter ihren Regierungen stehen, die auf die Ankunft von Flüchtlingen reagieren. Sie erleichtern damit die Einführung von autoritären Maßnahmen, die die europäischen Regierungen durchführen möchten, um auf die Flüchtlingswellen reagieren zu können. Leider hat sich die Bevölkerung in Europa in den letzten Jahren nicht drastisch dagegen gewehrt, als ihre Regierungen die Zustimmung gaben und mit dem “Krieg gegen den Terror” kollaborierten, der 2001 von den USA losgetreten wurde, als sie zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak zustimmten und als ihre Regierungen Truppen zur Unterstützung der Amerikaner bei der Besetzung dieser Länder schickten. Genau aus diesem Grund leiden sie jetzt in doppelter Hinsicht an den Konsequenzen der “Kriegs gegen den Terror”. In der
Hinsicht, dass es bei den Vergeltungsattacken der islamistischen Kämpfer zivile Opfer gab und dass die Regierungen zunehmend autoritäre und totalitäre Maßnahmen im Namen dieses Kriegs und der Sicherheit einführen. Der weltoffene Charakter der EU liegt bereits in Trümmern
.
Ich glaube, dass nur durch das Anwachsen der revolutionären Momente in den westlichen Ländern, die Momente, die sich bemühen, den Kapitalismus und den Staat zu zerstören und eine internationale europäische Gemeinschaft hervorzubringen, dass nur durch diese ein Ende dieses Kriegs, des Rassismus, der Xenophobie, der Ausbeutung und Repression und all der Flüche des Kapitalismus und der Autorität erreicht werden kann. Nur eine internationale soziale Revolution mit antikapitalistischen und anti-staatlichen Charakteristiken in Europa und darüber hinaus kann die Antwort auf die aktuelle Situation, auf die globale ökonomische Krise, die sich mehr und mehr vertieft, und auf den Krieg gegen den “Terror” sein. Leider, Genossinnen und Genossen, sind wir weit von diesem Ziel entfernt. Nichtsdestotrotz müssen wir weiter in diese Richtung kämpfen.

Nikos Maziotis
Mitglied des Revolutionären Kampf

Greeting of Nikos Maziotis at the yearly meeting of Red International Help

I salute the comrades who participate in the yearly meeting of International Red Help. Comrades from Greece participate for the first time in this meeting, members of the solidarity assembly for political prisoners in Greece who surely will inform you about the situation in Greece with regards to political prisoners, solidarity and generally the political situation in Greece. From my side I will inform you about some recent events that took place here. On February 21st the wanted comrade, Pola Roupa, on whom a bounty has been set, attempted to hijack a helicopter in order to break myself, as well as other political prisoners condemned for armed struggle, out of the prison of Korydallos. Unfortunately, the hijack failed due to the reaction of the pilot, who turned out to be an ex-policeman and was armed. Fortunately, the comrade got away safe and unhurt. Following this, security measures in the wing where we are held have increased. The comrade Pola Roupa and I as well as the other political prisoners have assumed the political responsibility for this attempt with public statements. A few days later on the 3rd of March, the 2nd trial of Revolutionary Struggle was completed, in which I was sentenced to life imprisonment for the attack of the organization against the Bank of Greece, plus 129 years for the shooting against 5 cops and the injury of one of them at the incident when I was arrested and for the expropriation of two banks. This is the first time where a sentence of life imprisonment is passed in Greece for a bomb attack in which a warning was given and where there were neither dead nor injured. This demonstrates the increasing severity of the regime in Greece concerning the treatment of armed revolutionary action and of those who like me remain consistent and impenitent as regards the choice of armed struggle.
The political, economic and social situation in Greece is very difficult. On the one hand, the continuing implementation of rescue programs (the so called memorandum) that Greek governments implement make conditions evermore difficult for large parts of the population, while the international economic crisis continues and deepens in Europe, and on the other hand, the huge wave of refugees from the war zones of Middle East, mainly Syria. All this creates a highly explosive climate not only in Greece, where due to the closing of the Balkan borders and also the amendment of the Schengen treaty by some countries of the EU thousands of refugees and migrants have become trapped in the country, but also in Europe where the foundations of the European Union have been ruptured irreparably. These conditions are burdened even further by the attacks of Islamic militants in 2015 in Paris, France and in Brussels a few days ago. This explosive combination of global economic crisis along with the geopolitical issues in the Middle East, which are a result of the war against “terrorism” and of the politics of the West, the wars in Syria, Iraq, Afghanistan that caused the refugee wave to Europe, shakes the foundations of the E.U. and may bring about its end as we know it. The result of this is, on the one hand, the adoption by countries of the EU of increasingly authoritarian and totalitarian measures, as in France after the attacks of Islamic militants, the rise of a police state in the name of security and, on the other hand, the rise of the far right who pursue the return to a regime of a powerful nation – state, who press for the closure of the borders and the deportation of foreigners and refugees, who want to bring back a regime of national capitalism. Worst of all is that following the attacks, a consensus has emerged by parts of European society, who rally behind their governments out of fear and insecurity, reacting to the arrival of refugees, thereby facilitating the implementation of the authoritarian measures European governments are taking to deal with the wave of refugees. Unfortunately, the people of Europe, in all the previous years, did not drastically resist when their governments gave their consent and collaborated with the war against “terrorism” that was unleashed by the USA after 2001, when they consented to the wars in Afghanistan and Iraq and when their governments sent troops to assist Americans in the occupation of these countries. It is precisely for this reason that they doubly suffer the consequences of the war against “terrorism”, such as that there are citizen victims of the reprisal attacks of Islamic militants and that governments take increasingly authoritarian and totalitarian measures in the name of this war and of security. The cosmopolitan character of the EU is already in ruins.
I believe that it is only through the growth, inside western countries, of revolutionary movements that will strive to destroy capitalism and the state and to create an International European Commune, that there can be an end to this war, to racism, xenophobia, exploitation and repression and to all the banes of capitalism and authority. Only an international social revolution with anti-capitalist and anti-statist characteristics in Europe and beyond can be the answer to the current situation, to the global economic crisis that deepens more and more and to the war against “terrorism”. Unfortunately comrades we are far from this goal. Nevertheless we must continue fighting in this direction.

Nikos Maziotis member of Revolutionary Struggle

Zwischenkonferenz 2016: Grussbotschaft der RHI

Die Rote Hilfe International grüsst alle kämpfenden politischen Gefangenen!

In Zürich fanden sich die Mitglieder der Roten Hilfe International zur jährlich stattfindenden Zwischenkonferenz ein. Es beteiligten sich die Gruppen aus Belgien, Deutschland, Italien, der Türkei / Kurdistan sowie der Schweiz. Ausserdem besuchten internationale Gäste aus Italien, Griechenland und Rojava die diesjährige Konferenz. Sie vermittelten Eindrücke und Analysen ihrer jeweiligen lokalen Kämpfe, diskutierten gemeinsam mit den Gruppen der Roten Hilfe International über ihre politische Situation und Perspektiven und teilten ihre Erfahrungen mit. Wir sehen dies als konkreten Beitrag zur internationalen Vernetzung revolutionärer Projekte, auf dass gemeinsam Perspektiven verteidigt, entwickelt und vorangetrieben werden.

Nikos Maziotis, Mitglied des Revolutionären Kampf in Griechenland, grüsste mit einem Brief die Konferenz und schilderte darin den versuchten Ausbruchversuch am 24. Februar von ihm und anderen politischen Gefangenen. Dieser Versuch scheiterte nur aufgrund ungünstiger Zufälle. Die GenossInnen aus Griechenland schilderten die aktuelle politische Situation sowie diejenige der Gefangenen. Sie riefen dazu auf, beim anstehenden Prozess am 20. April, wo Gefangene verschiedenster politischer Tendenzen vor die Schranken der Justiz treten sollen, sich solidarisch zu verhalten.

Italienische GenossInnen berichteten über die Arbeitskämpfe in den Fabriken. Angesichts der Reformpakete der Regierung, des Verrats der Gewerkschaften und Parteien sowie der Repression gegen Kampfversuche der ArbeiterInnen, freute es uns zu hören, dass junge Militante sich vermehrt der revolutionären italienischen Geschichte annehmen. Hier stellt sich die Frage, wie dieser rote Faden wieder aufgenommen werden kann, in der Tradition der Verbindung der Kämpfe in den Fabriken mit den Kämpfen der Bewegung.

Mit dem Besuch eines Militanten aus Rojava wurde der Bedeutung des Kampfes und des politischen Projekts in Rojava für die revolutionäre Bewegung weltweit Rechnung getragen. Die Situation in Rojava macht deutlich, dass die Revolution auch heute möglich und konkret ist. Strukturen wie das Internationale Freiheitsbattaillon unterstreichen die Bedeutung der internationalen Solidarität in dieser Auseinandersetzung. Es gilt Antworten zu finden wie wir die Perspektiven dort mit dem Kampf hier verbinden können.

Ausführlich wurde auch über die sich zuspitzende Situation in der Türkei / Kurdistan diskutiert, wobei es auch um die Kollaboration mit der Europäischen Union ging. Die tiefe Krise des kapitalistischen Systems und die dadurch verstärkten Widersprüche zeigen sich in den Kämpfen der revolutionären türkischen / kurdischen Bewegung. Sie stellt sich den Angriffen entschlossen entgegen, versucht den Spiess umzudrehen und in der Kriegssituation eine revolutionäre Dynamik zu entwickeln.

Verteidigen wir die revolutionären Gefangenen und deren politische Projekte, machen wir unsere internationale Solidarität zu einer Waffe! Schlagen wir die Angriffe zurück und drehen wir den Spiess um, so dass wir aus der Defensive in die Offensive kommen!

Wir grüßen euch mit unserer revolutionären und internationalistischer Wärme.

Kapitalismus zerschlagen! Internationale Klassensolidarität aufbauen!
Rote Hilfe International

27. März 2016

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Message of solidarity of the Red Help International

The Red Help International greets all fighting political prisoners!

The members of the Red Help International met in Zurich for the annual interim conference. Groups from Belgium, Turkey / Kurdistan, Germany, Italy and Switzerland participated. Additionally, guests from Italy, Greece and Rojava visited this year’s conference. They conveyed impressions and analyses from their local struggles, discussed their political situations and perspectives with the members of the Red Help International  and let us learn from their experiences. We see this as a practical contribution to the connection of revolutionary projects internationally so that perspectives can be defended, developed, and advanced together.

Nikos Maziotis, member of Revolutionary Struggle in Greece, greeted the conference with a letter in which he talked of the failed escape on February 24th of him and other political prisoners. The attempt only failed because of unfortunate circumstances. Comrades from Greece talked of the current political situation and of that of the prisoners. They called for actions of solidarity when a trial against prisoners of different political tendencies begins on April 20th.

Italian comrades spoke of workers struggles in factories. Faced with reform packages of the government, betrayal of unions and parties, and repression against attempts of struggle of the workers, we were glad to learn that young militants are increasingly interested in the revolutionary history of Italy. The question remains how this history can be continued whilst upholding the tradition of connecting struggles in factories with those of the movements.

By inviting a militant from Rojava, we acknowledged the importance of the struggle and political project of Rojava for the global revolutionary movement. As the situation in Rojava shows, a revolution is possible today. Structures such as the International Freedom Brigade underline the importance of international solidarity in this conflict. We must find answers as to how we can connect our struggle here with the perspectives there.

We also discussed the escalating situation in Turkey / Kurdistan, where the collaboration of the European Union was also a topic. The deep crisis of the capitalist system and increased contradictions are reflected in the struggle of the revolutionary Turkish / Kurdish movement. This movements stands against all attacks, tries to turn the tables on the enemy, and aims to develop a revolutionary dynamic in the current situation of war.

Let us defend the revolutionary prisoners and their political projects, let us make international solidarity into a weapon! We shall fend off attacks and find our way from a defense to an offense!

We salute you with revolutionary and internationalist warmth.

Smash capitalism! Construct international class solidarity!
Red Help International
27. March 2016

The International Red Help salutes the internationalist volunteers fighting alongside the peoples of Rojava

The International Red Help salutes the internationalist volunteers fighting alongside the peoples of Rojava. The self-determination and self-organisation on the basis of progressive values -democracy, social justice, freedom of women- of the peoples of Rojava is an exception in the Middle-East, an area shred between oppressive regimes and islamist gangs. It is also a precious experience for the whole international revolutionary movement, an experience which is to be studied and supported.

We salute the memory of the internationalist volunteers fallen killed in action, as the young german revolutionary Ivana Hoffmann. We salute the communist and anarchist turkish internationalist militants who fought in Rojava and are jailed in Turkey because of this.

We salute all the militants that are persecuted in any ways while returning home, in Great-Britain, Denmark, Netherlands and especialy in Spain where 14 militants have been arrested. Among them, two have been arrested directly while returning from Rojava where they have been joining the MLKP Battalion. The “Valle” police operation who culminated on January 27th with raids against the Marxist-Leninist Party (Communist Reconstruction) represents the main attack against revolutionary solidarity with Rojava in Europe.

International Red Help
International Secretariat
Zürich, March 17th 2016

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Le Secours Rouge International salue les volontaires internationalistes partis combattre au côté des peuples du Rojava. L’auto-détermination et l’auto-organisation des peuples du Rojava sur base de valeurs progressistes (démocratie, justice sociale, liberté de la femme), est une exception dans un Moyen-Orient partagé entre régimes oppresseurs et gangs islamistes. C’est aussi une expérience précieuse pour tout le mouvement révolutionnaire internationale, une expérience qu’il faut étudier et soutenir.

Nous saluons la mémoires des volontaires internationalistes qui sont tombés au combat, comme la jeune révolutionnaire allemande Ivana Hoffmann. Nous saluons les internationalistes turcs, anarchistes et communistes, qui ont lutté au Rojava et qui sont pour cela emprisonnés en Turquie.

Nous saluons tous les militants persécutés d’une manière ou d’une autre à leur retour, en Angleterre, au Danemark, aux Pays-Bas et particulièrement en Espagne où 14 militants ont été arrêtés, dont deux directement à leur retour du Rojava où ils avaient rejoint le bataillon du MLKP. L’opération policière “Valle”, qui a culminé le 27 janvier par un blitz policier contre le Parti Marxiste-Léniniste (Reconstruction Communiste), représente la pointe de l’attaque contre la solidarité révolutionnaire avec le Rojava en Europe.

Acquitement pour les internationalistes espagnol du 27e!
Liberté pour tous les internationalistes qui ont lutté au Rojava!

Secours Rouge International
Secrétariat international
Zürich, 17 mars 2016

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Die Rote Hilfe International grüsst die internationalistischen Freiwilligen, die neben den Völkern in Rojava kämpfen. Die Selbstbestimmung und Selbstorganisation auf der Grundlage progressiver Werte – Demokratie, sozialer Gerechtigkeit, Freiheit von Frauen – der Völker von Rojava ist eine Ausnahme im Nahen Osten, ein Bereich, zerrissen zwischen repressiven Regimen und islamistischen Banden. Es ist auch eine wertvolle Erfahrung für die ganze internationale revolutionäre Bewegung, eine Erfahrung, die untersucht und unterstützt werden soll.

Wir grüssen die Erinnerung an die internationalistischen Freiwilligen, die in Aktion gefallen sind, im Kampf getötet wurden, wie die junge deutsche Revolutionärin Ivana Hoffmann. Wir grüssen die kommunistischen und anarchistischen türkischen internationalistischen Militanten, die in Rojava gekämpft haben und aus diesem Grund in der Türkei inhaftiert sind.

Wir grüssen alle militanten AktivistInnen, die in irgendeiner Art und Weise verfolgt werden, während sie nach Hause zurückkehren, in Grossbritannien, Dänemark, den Niederlanden und vor allem in Spanien, wo 14 Militante verhaftet worden sind. Von ihnen wurden zwei direkt verhaftet, während sie von Rojava zurückkehrten, wo sie dem MLKP Bataillon beitraten. Die “Valle” Polizeiaktion, die am 27. Januar mit Razzien gegen die Marxistisch-Leninistische Partei (Kommunistischer Wiederaufbau) gipfelte, stellt den Hauptangriff gegen die revolutionäre Solidarität mit Rojava in Europa dar.

Freilassung für die InternationalistInnen vom 27ten in Spanien!

Freiheit für alle InternationalistInnen, die in Rojava gekämpft haben!

Rote Hilfe International

Internationales Sekretariat

Zürich, 17. März 2016

Deutschland: Bericht über die Aktivitäten zum Tag der politischen Gefangenen

Der diesjährige 18. März stand für uns unter dem Motto „den Kampf der Gefangenen zur eigenen Sache zu machen“. Um sich dem anzunehmen gab es wie bereits in den letzten Jahren eine Bündniskundgebung vor dem Knast in Stammheim (siehe Bericht). Neben dieser Kundgebung wurde auch auf dem Schloßplatz eine Kundgebung zum Tag der politischen Gefangenen organisiert.

Darüber hinaus organisierten wir eine Veranstaltung zum Alltag im Knast, bei denen die Gefangenen ihre Eindrücke aus dem Knast schildern konnten und ein Telefoninterview mit Thomas Meyer-Falk (Datei folgt) abgespielt wurde und ein Solidaritätskonzert mit Grup Boran, Nabla, den Esperanza Rap-Stars und Einheizfront. Bei dem Konzert entstand dann auch ein solidarisches Gruppenbild, aus dem eine Postkarte für die Gefangenen entstehen wird.

Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr wieder einige Menschen aktiv und auf unterschiedlichen Ebenen ihre Solidarität gezeigt haben und freuen uns darauf im nächsten Jahr darauf aufzubauen.

Bericht zur Kundgebung

Anlässlich des 18. März, dem Tag der politischen Gefangenen, versammelten sich am 20. März 2016 knapp 40 AktivistInnen in Stuttgart Stammheim, um den politischen Gefangenen ihre Solidarität zu zeigen.

Aktuell sind in Stammheim Yusuf Tas, Özgür Aslan, Ali Özil und Muhlis Kaya weggesperrt. Yusuf Tas & Özgür Aslan wurden vor dem OLG Stuttgart zu langjährigen Haftstrafen wegen der angeblichen Mitgliedschaft in der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) mit Hilfe des §129b verurteilt. Ali Özil wird gerade wegen der angeblichen Mitgliedschaft in der PKK ebenfalls vor dem OLG Stuttgart ebenfalls mit Hilfe des §129b der Prozess gemacht und Muhlis Kaya wurde vor knapp einem Monat verhaftet, da er auch der PKK angehören soll.

Es gab Redebeiträge der Roten Hilfe, des Arbeitskreis Solidarität und der Anatolischen Föderation, sowie Grußworte von politischen Gefangenen, u.a. von Yusuf Tas , Sadi Özpolat und ein aufgenommenes Grußwort von Thomas Meyer Falk. (ist angehängt)

In den Reden wurde thematisiert wie wichtig es ist kontinuierlich Solidaritätsarbeit für die Gefangenen zu leisten, um das solidarische Band von draußen nach drinnen enger knüpfen zu können.

Thematisiert wurden auch die Hunger- und Bummelstreiks in der JVA Butzbach im Dezember 2015 und Anfang März 2016, die kollektiv geführt wurden und von der Gefangenengewerkschaft GG/BO maßgeblich unterstützt wird.

Die Aktivistinnen und Aktivisten grüßten die Gefangenen immer wieder lautstark mit verschiedenen Parolen.

Zum Abschluss der Kundgebung wurden rote Luftballons mit anhängenden Gefangenenadressen als Zeichen der Solidarität in die Luft steigen lassen.

Die Polizei zeigte sich mehr oder weniger im Hintergrund und beobachtete das Geschehen von Weitem.

Abschließend gab es eine Spontandemo zur Rückseite des Knastes, von wo aus die Gefangenen am besten nach draußen sehen können. Dort wurden diese nochmals lautstark mit Parolen und Rufen gegrüßt.

Wir hoffen, dass unsere Solidarität die Gefangenen über die Knastmauern erreichen konnte und die Gefangenen eine ermutigende Abwechslung zum tristen und grauen Knastalltag erleben konnten. Auch wenn uns Mauern voneinander trennen, so finden wir Wege unsere Solidarität zu bekunden und den Gefangenen zu zeigen, dass sie weder alleine, noch vergessen sind.

Die Gefangenen sind unsere Würde.

Hoch die Internationale Solidarität!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

http://aksolidaritaet.bplaced.net/wordpress/kampagnen/den-kampf-der-gefangenen-zur-eigenen-sache-machen/bericht-ueber-die-aktivitaeten-zum-tag-der-politischen-gefangenen/

Greece: Open letter of Pola Roupa about the attempt to break Nikos Maziotis out of Koridallos prison

Under other circumstances, this text would be written by Revolutionary Struggle. However, the outcome of the attempt to break out the comrade Nikos Maziotis of Koridallos prison obliges me to speak personally.

On February 21st [2016], I attempted to break out Revolutionary Struggle member Nikos Maziotis by helicopter. The operation was planned so that other political prisoners could join us, who wished to make their way to freedom. Details of the plan, how I managed to evade the security measures and board the helicopter armed, have no special significance and I will not refer to them; despite the fact that there has been a lot of misinformation. Just for the sake of clarity, I will only mention that the plan was not based on any previous helicopter prison escape, it is not associated with any findings of plans not yet implemented, and I do not have any relation to another fugitive person despite media portrayals to the contrary. Also, this attempt was not preceded by any escape plan that “was wrecked”, as reported by some media.

A quarter of the journey after our takeoff from Thermisia in Argolida, I took out my gun and I asked the pilot to change course. Of course, he did not understand who I am, but he realised it was an attempted prison break. He panicked. He attacked me pulling out a gun – a fact he “omitted”. Also because they will likely try to refute the fact he was armed, I remind everyone that there are publicly available reports about the discovery of two mags in the helicopter. One was mine, but the second wasn’t mine. The second mag was from his own gun, which he dropped from his hands during our scuffle during flight. And as for me, of course I had a second mag. Would I go to such an operation with only one mag?

He lost control of the helicopter and shouted in panic “we will get killed”. The description that was presented of a helicopter substantially unmanageable is true. But these images did not result from my actions, but his. The helicopter was losing altitude and swirled in the air. We flew a few meters over electricity wires. I screamed to him to pull up the helicopter, to do what I tell him so no one will get hurt.

Within no time at all, we were on the ground. Those who speak of a dispassionate reaction of the pilot, apparently judging from the result, don’t know what they are talking about.

Instead of doing what I told him to do, he preferred to risk crashing with me in a collision of the helicopter, which didn’t happen by chance. It goes without saying that upon entering the helicopter and trying to gain control of it, to direct it to the prisons, I had made my decision. If he refused to do what I told him, I would naturally react. Those who claim I was responsible for the uncontrolled descent of the helicopter, from 5,000 feet to the ground, what did they expect? That I would have said “if you don’t want to come to the prisons, never mind”? I fired my gun and we engaged – both armed – in a scuffle during flight.

He preferred to risk crashing with me on the mountain than to obey. When we finally landed on the ground with speed, even though I knew the operation was lost, I had every opportunity to execute him. I consciously decided not to do so. Although I knew that with this decision I was endangering my life or freedom, I did not execute him even though I had the chance. He himself knows this very well. The only factor that held me back was my political conscience. And I took this decision, risking my own life and possibility to get away.

Regarding the prison escape operation itself, it’s obvious that all possible safety measures were taken in order to safeguard the undertaking against the armed guards patrolling the prison perimeter, and I even carried a bulletproof vest for the pilot as well. In this case, the purpose was to make the prison break happen in a way that would ensure the lowest possible risk for the helicopter, the comrades and, of course, the pilot. I acted with the same thought when we landed on the ground; despite the fact that the operation failed because of the pilot; despite the fact that he was armed. I essentially put his life over my own life and safety. But I am to reconsider this specific choice.

Organising to break out Nikos Maziotis was a political decision, as much as it was a political decision to liberate other political prisoners as well. It was not a personal choice. If I wanted to only liberate my comrade Nikos Maziotis, I wouldn’t have chartered a large helicopter – a fact that made the operation’s organising more complex. The aim of the operation was the liberation of other political prisoners as well; those who actually wanted, together with us, to make their way to freedom.

This action, therefore, despite its personal dimensions that are known, was not a personal choice but a political one. It was a step in the path to Revolution. The same goes for every action I have carried out and for every action I will make in the future. These are links in a chain of revolutionary planning aimed to create more favourable political and social conditions, for broadening and strengthening revolutionary struggle. Below I will refer to the political basis of this choice; but first I have to talk about facts, and the way I have operated until now in regard to some of these facts.

As I previously mentioned, every action I carry out concerns an act related to political planning. In the same context, I expropriated a branch of Piraeus Bank on the premises of Sotiria Hospital in Athens last June [2015]. With this money, in addition to my survival in “clandestinity”, I secured the organising of my action and financing of the operation for the liberation of Nikos Maziotis and other political prisoners from Koridallos women’s prisons. The reason I refer to this expropriation (I couldn’t care less about the penal consequences of this admittance) is because, at this time, I consider it absolutely necessary to disclose how I operate in regard to the safety of civilians, who in certain circumstances happen to be present in revolutionary actions I am involved in, and my perspective about this issue on the occasion – always mutatis mutandis – of the prison escape attempt.

In the case of the expropriation of Piraeus Bank branch, what I mentioned to the bank clerks when we walked into the bank was that they should not press the alarm button, because this would endanger their own safety, since I wasn’t willing to leave the bank without the money. I did not threaten them, nor would they ever be in danger because of me. They would only be in danger because of the police, if cops arrived at the spot and we subsequently had an armed clash. And the police would only arrive if any clerks pressed the bank alarm. This was a development which they themselves wanted to avoid. Because people who happen to be present in every such action are not afraid of those trying to expropriate, but instead the police intervening. Besides, it’s really stupid for anyone to attempt to defend money belonging to bankers. And for the record, when a female clerk told me “we ourselves are also poor people,” I suggested to her that we step over to a “blind” spot, where cameras can’t see us, to let her have 5,000 euros, which she did not accept, apparently out of fear. If she had accepted the money, she can be sure I would not speak publicly about it. And one detail: what I was holding was a medical apron to conceal my gun while waiting outside the bank; it was not a towel(!), as mentioned several times.

In every period of time, in the struggle for Revolution – as is also the case in all wars – at times the revolutionaries are obliged to seek the assistance of civilians in their fight. The historical examples are too many – an attempt to document them would fill an entire book, and this isn’t the time to expand on the matter – both in Greece and in armed movements and organisations in other countries. In such cases, however, we essentially ask them to take sides in a war. Once someone refuses to assist, their stance is not just about the particular practice, but an overall hostile stance against the struggle. They endanger or cancel undertakings, they put the lives of fighters in danger, they throw obstacles in the way of a revolutionary process. They take a position against a social and class war.

Neither at Piraeus Bank branch nor during the attempted helicopter escape did I make my identity known. Therefore, no one involved in these cases knew that those were political actions. But after the failed escape attempt, and given that – as I already mentioned – I had the opportunity to kill the pilot but I didn’t, risking my own life, I have to make the following public: from now on, whenever I need the assistance of civilians again, and if I deem it necessary, I will make my identity known from the outset. Since my mission in any case concerns the promotion of the struggle for overthrowing the criminal establishment, let everyone know that any possible refusal of cooperating and effort of obstructing the action will be treated accordingly.

I am, of course, aware of the personal details of the pilot, but I did not threaten his family. I would never threaten families and children.

This is my balance sheet after the escape attempt, one I must make public.

THE PRISON ESCAPE OPERATION WAS A REVOLUTIONARY CHOICE

[…]

I ATTEMPTED THE PRISON ESCAPE FOR SOCIAL REVOLUTION
ALL MY LIFE I STRUGGLE FOR SOCIAL REVOLUTION
I WILL CONTINUE TO STRUGGLE FOR SOCIAL REVOLUTION

Pola Roupa
member of Revolutionary Struggle

https://en-contrainfo.espiv.net/2016/03/13/greece-open-letter-of-pola-roupa-about-the-attempt-to-break-nikos-maziotis-out-of-koridallos-prison/

Greece: Prison sentences in the 2nd trial against Revolutionary Struggle

On March 3rd 2016, the Koridallos prison court sentenced all co-accused in the second trial against Revolutionary Struggle with regard to the attack with a car bomb containing 75kg of explosives against the Bank of Greece’s Supervision Directorate in central Athens on April 10th 2014; the shootout in Monastiraki on July 16th 2014 (when comrade Nikos Maziotis was injured and recaptured by police); and expropriations of bank branches.

Revolutionary Struggle member Nikos Maziotis was sentenced to life in prison plus 129 years and a fine of 20,000 euros.

Revolutionary Struggle (fugitive) member Pola Roupa was sentenced to 11 years in prison on misdemeanor charges (if arrested, she will stand trial on felony charges, too).

Antonis Stamboulos was sentenced to 13 years in prison.

Giorgos Petrakakos was sentenced to 36 years in prison plus a fine of 9,000 euros.

https://en-contrainfo.espiv.net/2016/03/03/athens-prison-sentences-in-the-2nd-trial-against-revolutionary-struggle/

Kämpfe verbinden! Isolation durchbrechen!

Der 18. März als Tag der politischen Gefangenen hat eine historische Bedeutung (siehe Kasten) und ist ein Teil der Geschichte des Kampfes für eine klassenlose Gesellschaft. Dieser Kampf hält bis heute an. Immer noch kämpfen wir für eine Welt ohne Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung. Denn die kapitalistischen Verhältnisse produzieren Armut, Krieg, Ausbeutung, Unterdrückung und Entfremdung – und das wortwörtlich am laufenden Band.
Die Methoden haben sich verändert, die Herrschenden haben sich geändert und doch ist die Systematik die selbe geblieben: Die Ausbeutung des Großteils der Bevölkerung, die den Reichtum einer Minderheit produzieren. Wer sich gegen dieses System der organisierten Unterdrückung und Ausbeutung auflehnt und für eine gerechte, solidarische Gesellschaft kämpft, bekommt früher oder später die Repression des Staates zu spüren.
Und so sind nicht nur diejenigen mit Repression konfrontiert, die wie die Pariser Kommunarden die Waffe in die Hand nehmen, sondern jedeR, der/die sich gegen die herrschende Ordnung auflehnt und gegen diese Widerstand leistet.
Die Repression zielt darauf ab Kämpfe zu unterdrücken und letztlich zu zerschlagen, um die herrschende Ordnung mit aller Gewalt aufrechtzuerhalten und die entstehenden Klassenkämpfe zu verhindern.
Sei es durch die Kriminalisierung von Protesten bei Straßendelikten in Form von Strafbefehlen, Geldbußen bis hin zu Haftstrafen,
oder eben auch in Form von Organisationsdelikten, bei denen es nicht um eine bestimmte Tat geht, sondern um die Zugehörigkeit in einer als „kriminell“ oder terroristisch eingestuften Organisation.

Widerstand – Repression – Solidarität
Wenn Repression in der kapitalistischen Logik auf Widerstand folgt, so muss in einer revolutionären Logik Solidarität auf Repression folgen.
Egal ob am 18. März oder an jedem anderen Tag des Jahres: Wir zeigen uns solidarisch mit denjenigen, die mit Repression konfrontiert sind, mit Gefangenen, die für die Perspektive einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen und weltweit in Knästen weggesperrt sind.
Denn egal ob es unsere Genossen in Deutschland sind, die nach dem Paragraph 129 a/b verfolgt werden oder ob in anderen Ländern Europas wie in Griechenland Prozesse gegen den Revolutionären Kampf geführt werden. Was uns über Knastmauern und Ländergrenzen hinweg eint, ist der Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse und die Perspektive einer befreiten Gesellschaft.
Mit der Brandmarkung als Terrorist, mit der Diffamierung von politischen AktivistInnen als Gefahr für die Gesellschaft wird die Realität von den Füßen auf den Kopf gestellt: Diejenigen, die für eine klassenlose Gesellschaft kämpfen und sich gegen die herrschenden Verhältnisse richten, werden als angebliche Gefahr für die Bevölkerung stilisiert, während diejenigen, die tatsächlich Menschen auf der ganzen Welt durch Bomben, Verhaftungen, Hunger und der alltäglichen Ausbeutung terrorisieren, als Menschenrechtler und Friedensbringer gefeiert werden.
So wird der Steinwurf oder das Verteilen einer Zeitung zur terroristischen Tat während der Panzer der Herrschenden zum Friedensbringer verklärt wird.

Das solidarische Band zwischen drinnen und draußen…
Solidarität muss praktisch werden!

Deswegen heißt es für uns in mühevoller Kleinstarbeit Tag für Tag gemeinsam Solidarität zu organisieren und unabhängig von ideologischen Differenzen – sei es am 18.03. oder an jedem Tag im Jahr, den stetigen Angriffen der Herrschenden unsere Kollektivität, Solidarität und den Kampf um Befreiung entgegenzusetzen.
Dabei gilt es eine Brücke zu schlagen zwischen den Kämpfen inner- und außerhalb der Gefängnisse. Denn der Kampf hört nicht an den Knastmauern auf. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Hungerstreik 2015 in Griechenland. (Kasten 2).
So gilt es einerseits die Gefangenen in die Kämpfe, Mobilisierungen und Debatten außerhalb mit einzubinden und gleichzeitig die Kämpfe der Gefangenen zu unserer eigenen Sache machen, um die Isolation zu durchbrechen. Wir müssen an ihnen teilnehmen und sie außerhalb der Knäste führen.
Ein guter Ansatzpunkt ist die Gefangenen-Gewerkschaft, die innerhalb kürzester Zeit mehrere hundert Gefangene unter ihrem Dach vereinen konnte. (Kasten 3)
Lasst uns gemeinsam die staatlich verordnete Isolation durchbrechen, den Gefangenen den Rücken stärken und die Kommunikation zwischen den Inhaftierten und der Bewegung stärken.
Nutzen wir Tage wie den 18. März, so wie jeden anderenTag auch, um unsere Solidarität praktisch werden zu lassen.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Kämpfe verbinden! Isolation durchbrechen!


GESCHICHTE DES 18. MÄRZ
Der 18. März erinnert an den Aufstand der Pariser Kommune im Jahr 1871, aber auch an ihre Zerschlagung und die folgende Repression. Die Reaktion übte nach ihrem Sieg an den KommunardInnen blutige Rache. Mehr als 20.000 Männer und Frauen wurden getötet, mehr als 13.000 zu meist lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Und doch bleibt die Geschichte der Kommune im Gedächtnis der sozialistischen, kommunistischen und anarchistischen Bewegung nicht in erster Linie als eine Niederlage haften, sondern lebt
als die Geschichte eines Aufbruchs, der bis heute andauert und noch lange nicht an sein Ende gelangt ist, weiter.
1923 erklärte die Internationale Rote Hilfe (gegründet 1922) den 18.03. zum „Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen“.
Nach dem Faschismus wurde der 18. März erst wieder 1996 zum Aktionstag für die politischen Gefangenen. Seitdem wird dieser Tag jedes Jahr mit Veranstaltungen, Demos oder anderen Aktivitäten begangen.

HUNGERSTREIK IN GRIECHENLAND
Zahlreiche Gefangene haben einen Hungerstreik u.a. gegen die Einführung von Isolationsgefängnissen (nach Stammheimer Vorbild), gegen das neue Vermummungsverbot und für die Entlassung kranker Gefangenen, durchgeführt. Auch außerhalb von Griechenland führten Gefangene einen Solidaritätshungerstreik durch und unterstützt und vorangetrieben wurde dies durch zahlreiche Aktivitäten und Aktionen außerhalb des Knastes.
Die inhaftierten GenossInnen haben mit ihrer Aktion direkt am Kampf der Genossen außerhalb beteiligt, in dem sie die Forderung gegen des Vermummungsverbot aufstellten. Es entstand eine Wechselwirkung die letztendlich zum Sieg geführt hat.

GEFANGENEN-GEWERKSCHAFT
Die Gefangenen-Gewerkschaft / Bundesweite Organisation (GG/BO) wurde im Mai 2014 von einigen Inhaftierten in der Berliner JVA Tegel gegründet. Aus diesen wenigen, die die Initiative ergriffen haben, sind innerhalb und außerhalb der Haftanstalten etwa 850 Mitglieder geworden. Die GG/BO fordert den Mindestlohn für Gefangene, die volle Gewerkschaftsfreiheit hinter Gittern, sowie den Versicherungsanspruch für gefangene ArbeiterInnen.
In verschiedenen Städten haben sich Solidaritätskreise zur Unterstützung der GG/BO zusammengeschlossen.

TERMINE ZUM TAG DER POLITISCHEN GEFANGENEN

Donnerstag, 17. März, 19 Uhr
Veranstaltung: Alltag im Knast
Wir werfen in der Veranstaltung einen Blick auf den Knastalltag. Wir lassen Gefangene dabei zu Wort kommen, die uns ihre Eindrücke schildern und uns ein authentisches Bild ihrer Situation zeichnen, sowie Ansatzpunkte zur Solidarität geben. U.a. wird der Langzeitgefangene Thomas Meyer-Falk interviewt.
im Stadtteilzentrum Gasparitsch,
Rotenbergstraße 125, 70190 Stuttgart

Freitag, 18. März, 20 Uhr
Konzert zum Tag der politischen Gefangenen
mit Nabla (Rock/Funk/Soul), Esperanza Rap-Stars (Hip Hop), Grup Boran (internationale Lieder)
im Stadtteilzentrum Gasparitsch,
Rotenbergstraße 125, 70190 Stuttgart

Sonntag, 20. März, 14 Uhr
Kundgebung vor dem Knast in Stammheim
im Stadtteilzentrum Gasparitsch,
Rotenbergstraße 125, 70190 Stuttgart

Arbeitskreis Solidarität
Für den Aufbau der Roten Hilfe International!
www.ak-solidaritaet.tk