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Mitteilung von Nikos Maziotis

FÜR DIE “ROTE HILFE  INTERNATIONAL”

Hallo, Genossen

Es geht mir sehr gut und ich wünsche euch das gleiche. Ich schreibe, um euch über die Situation hier zu informieren.

Ich wurde vor kurzem in ein Hochsicherheitsgefängnis (Typ C) in Domokos verlegt. Ich war der erste Gefangene, der  hierher verlegt wurde und nach mir haben sie einige andere politische und soziale Gefangene hierher verlegt. Zur Zeit unterscheiden sich die Haftbedingungen hier nicht von denen in anderen Gefängnissen. Der Strafvollzug bleibt der gleiche für alle Arten von Gefängnissen, A, B und C. Es gibt keine besonderen Haftbedingungen hier, aber das Gesetz, in Bezug auf die Gefangenen in einem Typ-C Gefängnis, ist härter als das Gesetz für Gefangene in Typ-A- oder B-Gefängnissen. Insbesondere sieht das Gesetz vor, dass die Gefangenen in Typ-C-Gefängnissen, die lebenslänglich verurteilt wurden, für 20 Jahre inhaftiert werden müssen, das sind 4 Jahre mehr, als diejenigen, die in Typ-A- oder B-Gefängnissen inhaftiert sind. Das gleiche Gesetz bestimmt, dass Häftlinge in Typ-C Gefängnissen nicht das Recht haben, im Gefängnis zu arbeiten, kein Recht auf eine Strafminderung haben und auch keinen Hafturlaub bekommen.

Hinsichtlich der Verletzung meines rechten Armes, gibt es erhebliche Fortschritte. Jeden Monat muss ich in ein Krankenhaus zur ärztlichen Untersuchung gebracht  werden.

Nun möchte ich euch über einige Aktionen hier informieren. Es wurden von 4 anarchistischen Gruppen 4 öffentlichen Manifestationen in 4 Städten in Griechenland vorgeschlagen und organisiert, in Thessaloniki, Athen, Heraklion auf Kreta und Patras, mit dem Thema “Bewaffneter Kampf, revolutionäre Bewegung und soziale Revolution”, ich habe per Telefon aus dem Gefängnis in Thessaloniki zu den GenossInnen gesprochen. Das Ziel dieser öffentlichen Manifestationen war es, die Verbindung zwischen bewaffnetem Kampf und revolutionärer Bewegung zu zeigen, dass der bewaffnete Kampf und die Stadtguerilla ein Teil des Kampfes für den Umsturz des Regimes und ein Teil der Revolution sind, und dass für die Revolution die Existenz einer organisierten revolutionären Bewegung mit einem klaren politischen Programm für den Umsturz des kapitalistischen Staates und den revolutionären Wiederaufbau, notwendig ist. Diese öffentlichen Manifestationen waren sehr erfolgreich und mit der Teilnahme von vielen GenossInnen wurden viele Aspekte des Themas diskutiert. Bei der zweiten öffentlichen Kundgebung in Athen am 17. Oktober versuchte der Staat mich am Sprechen zu hindern, als ein parlamentarischer Vertreter verlangte, dass die Manifestation verboten wird und so stellten sie die Telefone im Thessaloniki-Gefängnis, in der Sektion in der ich war, ab und ich konnte nicht mit den GenossInnen kommunizieren. Trotzdem fand die öffentliche Manifestation in Athen wie geplant statt und die Genossin Pola Roupa schickte einen Text zum Thema, der vorgelesen wurde. Die öffentliche Manifestation in Athen wurde am 5. November wiederholt, als ich schliesslich zu den GenossInnen sprechen konnte. Der Rest der öffentlichen Manifestationen am 21. November in Heraklion und am 3. Dezember in Patras verlief ohne weitere Probleme. Die erste war am 9. Oktober in Thessaloniki. Ich sprach über das gleiche Thema auch über eine Radiostation, Radio “Revolt” in Thessaloniki, die die Bewegung unterstützt.

Ich möchte euch auch darüber informieren, dass mein Vorschlag, eine Solidaritätsstruktur namens “Solidaritäts Versammlung” für politische Gefangene, militante Gefangene und verfolgten KämpferInnen in Griechenland, von den GenossInnen angenommen wurde. Die Solidaritätsversammlung hat bereits eine Plattform dazu veröffentlicht. Die Bedingungen dieser Plattform umfasst alle militanten Häftlinge und in Griechenland Verfolgte, die anarchistischen und kommunistischen Häftlinge, einschliesslich der türkischen KommunistInnen der DHKP, die in Griechenland inhaftiert sind und jene GenossInnen, die zu Gesetzlosen erklärt wurden und des bewaffneten Kampfes beschuldigt sind. Es gibt eine Ausnahme für diejenigen, die mit dem Staat zusammengearbeitet haben, Informationen an die Polizei gegeben haben und reuige Aussagen über den bewaffneten Kampf gemacht haben.

Meiner Meinung nach sollte die Solidaritätsversammlung für politische Gefangene und militante Gefangene und Verfolgte in Griechenland, und die Roten Hilfe International, zu Solidarität Fragen miteinander Kontakt aufnehmen.

Ich nehme an, dass ihr über die politische Situation in Griechenland informiert seid, über den Fall der Samaras Regierung, die Wahlen vom 25. Januar 2015 und über die Möglichkeit, dass die Regierung in die Hände der Mitte-Links-Partei der offiziellen Opposition übergeht.

Mit revolutionären Grüssen aus dem Gefängnis in Domokos, Griechenland,

Nikos Maziotis

Greece: More transfers of prisoners to the maximum-security prison in Domokos

Anarchist Nikos Maziotis, member of Revolutionary Struggle, has been incarcerated for four days in the 5th wing of the new type C prison in Domokos.

On January 2nd, 2015, two more prisoners convicted as members of armed revolutionary organizations, anarchist Kostas Gournas (Revolutionary Struggle) and Dimitris Koufontinas (17 November), were transferred from the dungeon cells of Koridallos women’s prison to the maximum-security facility of Domokos. On the same morning, anarchist prisoners Yannis Naxakis and Grigoris Sarafoudis, both convicted for armed robbery in Pyrgetos-Larissa as well as for—alleged—participation in an armed revolutionary organization (Conspiracy of Cells of Fire), were also taken from the men’s prison in Koridallos to the type C prison in Domokos. Sarafoudis was moved to Domokos even though, for the present, he is co-accused in Filotas-Florina armed robbery case alongside other comrades, whose trial will continue in the special court of Koridallos prison this January.

Meanwhile, since New Year’s Eve until today, several other prisoners have been transferred to the maximum-security prison in Domokos.

Quelle: http://en.contrainfo.espiv.net/2015/01/02/greece-more-transfers-of-prisoners-to-the-maximum-security-prison-in-domokos/

Nikos Maziotis in Isolationshaft verlegt

Am 30.12.2014 wurde Nikos Maziotis in den neuen Hochsicherheitsknast in Domokos (Griechenland) verlegt. Damit ist er der erste politische Gefangene in Griechenland, der in das Typ-C-Haftregime verlegt wird. In Folge einer Neuausrichtung des griechischen Knastwesens (im Wesentlichen eine Anpassung an den europäischen Standard) wurde im Sommer 2014 eine neue Klassifizierung für Gefangene geschaffen, Typ A, B und C. Die Haftbedingungen sind dabei je nach Typ unterschiedlich. Die Gefangene des Typ C haben die härtesten Bedingungen, in dieser Kategorie werde primär politische und kämpfende Gefangene eingeteilt. Rund um die Einführung dieser Knastreform kam es zu verschiedenen Solidaritätskationen. Nun wurde Nikos verlegt, nachdem er erst vor kurzem vorschlug, das offene Treffen von Anarchisten und Anti-Autoritären gegen die Typ C Haftbedingungen zu einem Treffen in Solidarität mit politischen und kämpfenden Gefangenen zu machen.

Seine neue Adresse lautet:
Nikos Maziotis
Geniko Katastima Kratisis Domokou, Ε Pteryga
35010 Domokos
Fthiotida
Greece

Text by CCF-FAI/IRF – Imprisoned Members Cell about the proposal of Nikos Maziotis concerning the Solidarity Assembly (Greece)

Text from the comrades concerning the creation of an assembly of solidarity and action with the political prisoners.

SOLIDARITY MEANS ATTACK

i) C’ Type prisons – an act of war

C’ Type prisons wish to become the monument of the State’s victory against the urban guerrilla warfare. It is a bet for us, if we’re going to let a thousand tonnes of concrete, bars and locks beat the human will for freedom, a bet which is to be answered through action by the enemies of the regime and the friends of freedom.
For years now, politically, TV personalities of the system and salaried pen-holders of the police, have engaged in a mud fight against the urban guerrilla warfare, aid at depoliticizing it. “Osmosis of criminals and terrorists”, “cooperation between terrorists and organized crime”, “revolutionary pool” are the vanguard of the lie. Propaganda wishes to hide, covering with its mud, the self-evident constant revolt. A constant revolt of the ones who refuse to live as slaves and attack with arms against the leaders, the silence, the conservatism and the resignation of the majority of society.

Wishing to decouple the possible perspective of the violent insurrectionary action and to mutilate its diffusion, power uses lies and slander in order to present the armed urban guerrillas as insane criminals. And all this, at the same time when their bloodthirsty democracy makes thousands of people commit suicide and poisons every moment of our lives through the terrorism of poverty, repression, a police state, loneliness, exploitation, while it tricks the naive ones through the fake freedom of consumption, spectacle, mass entertainment, digital reality and the civilization of the mediocre. The highlight of the political propaganda against the urban guerrilla warfare was set up early in 2014, after the escape of Christodoulos Xiros on prison leave, who instead of coming back to prison voluntarily, chose the path of illegality and complicity with the new urban guerilla warfare. Headlines and reportage with catchy titles like “New Year’s terror-eve with the CCF”, “prisons are safe houses of terrorists” became the flagship of lies. What bothered power most, together with the escape of comrade Christodoulos Xiros, was that despite our arrests, we have never turned into dormant trophies in the hands of our wardens. For the unrepentant urban guerrillas, prison is not a palace of fear, it is a place of captivity that digs in and tempers more the willingness for rebellion and freedom.

ii) Propaganda prefaces the war.

Power’s lies fan fear in order for this to be the gateway from the regime of fake freedom, to the status of emergency. The status of emergency is the disguised “we decide and we order”. Early 2014, the ex-judge Minister Charalambos Athanasiou, issued a 100-day ultimatum, on the kick-off of the maximum security prisons. As the famous phrase “politics are the continuation of the war by other means” applies, vice versa, the political propaganda against the urban guerilla warfare is now followed by military measures. So, there is the announcement of the transformation of Domokos prisons into a C’ Type prison, whose external safekeeping will be taken up by 300 policemen, who will camp out in special buildings – military barracks. Moreover, more than half of the “common” detainees have already been transferred [from Domokos], in order for them to be replaced by “dangerous terrorists” and “members of organized crime”. We won’t say much about the C’ Type prisons, because most of it has already been written.
Political and physical isolation, mail censorship, restriction of visiting, ban of license[family or study leave] . . . A new prison inside the prison, a barred place of oblivion in order for us to forget the struggle and to be forgotten as prisoners. A concrete grave where oblivion wishes to erase the will for freedom. At the same time, a public bogeyman in plain sight, a Greek Guantanamo for anyone that questions through action and armed struggle, the local prefects of the global Western empire.

iii) Tomorrow they’re coming after you . . .

Fear is penetrating and reaches into the bone. The answer to fear is not to close our eyes, but to attack with all our strength. It goes without saying that the C’ Type prisons were created in order to curb the urban guerrilla warfare, the revolutionary organizations (whether they’re anarchist or communist, or nihilistic or social) and their members. It would be inexpedient, however, to think that the strategy of power settles only for its basic goal. Power is naturally expansionary. This is why it widens the iron net of the maximum security widespread captivity to comrades or individuals accused of being members of armed organizations, without ever having claimed responsibility, as well as to “powerful criminals” who bother the police.

In any case, the State’s obsession with the urban guerrilla warfare’s repression is also obvious from the fact that in the draft law on C’ Type prisons there’s a beneficial arrangement that even provides the release from prison for every wannabe squealer (unless he himself is persecuted by the anti-terrorist law) who’s going to give any information on armed revolutionary organizations actions. Moreover, Greek authorities, mimicking their foreign colleagues, introduced secretly through the backdoor the “inducement” of public renunciation of the urban guerrilla warfare in return for an advantageous treatment of the repentant ones, in licensing issues and reducing the sentence. There’s not only the warranty of the draft law that sets the district attorney as responsible for the continuation or not of the “imprisoned terrorist” custody after 4 years (needless to say that for any still unrepentant“terrorist” the custody in the C’ Type isolation regime will probably be indefinitely extended). There is also the court of appeals prosecutor’s official report during the disciplinary prosecution process of penitentiary administration for the escape of Christodoulos Xiros, as this “particular detainee never renounced terrorism. Instead through his writings posted on the websites zougla.gr and Athens Indymedia still speaks of popular uprising and armed struggle. . . “

This works as a small prefiguring to a future which shows that even the texts of an“imprisoned terrorist” will play a key role in the granting or denying of prison leave to all.

However, the expansionary war of power, the way it is incarnated during this period with the C’ Type prisons, in no way can it lead anarchists to a stampede of recoil and defense, behind legal defences and funny panicked generalizations; like “the State prosecutes and imprisons anarchist ideas”. No, the State attacks the ones who put into anarchist ideas into practice, regardless of whether the counter-terrorist unit often arrests comrades or people who have no connection with the urban guerrilla warfare. The ideology of victimization produces victims itself and strengthens the enemy. When people either naively or intentionally see the ghosts of the Orwellian thought police existing today and subside into defeatism, they only manage to bring future repression closer and faster.

Every step back, camouflaged in ridiculous excuses like “they will get us”,“things were different some time ago”, “we now don’t have the leeway” is a ground donated to the advance of the police state.

If the State thinks it disentangles the urban guerrilla warfare, it will then expand its repression to every form of direct action that so far doesn’t have “counter-terrorist”criminal penalties. Because, even the State -in contrast with some “anarchists” – perceives the connection of the diversity of direct action with the urban guerrilla warfare.
Whoever isolates and ghettoizes a means of struggle like the urban guerrilla warfare practically buries and weakens all the other means, as it leaves them exposed to the oncoming repression.

“Tomorrow they’re coming after you” is the result of a fetishism against weapons promoted by some smokeless veterans of nothingness, who supposedly counter-propose “non-armed confrontational anarchy”. Complicated and pompous definitions in order for their cowardice to be covered.

iv) Solidarity means attack

Currently in Greece there are several political prisoners accused of being members of revolutionary action groups in which they’re involved, and some comrades and some people who are prosecuted for the same cases. Our word is always clear. Different perceptions and contrasts among us are numerous and enmity with some people is a fact. As the Imprisoned Members Cell of the Conspiracy of Cells of Fire we think that, despite the different perspectives between us, there’s a common starting point to connect us with the political prisoners who have claimed responsibility for the organizations they belong to and the comrades accused of these cases, without having slandered and lied against revolutionary organizations. The common starting point is the uncompromising struggle against power, always from the side of the unrepentant enemies of the regime.
As has been said “Words divide. . . Acts unite”.

We read the letter-call [i] from the member of Revolutionary Struggle Nikos Maziotis and we decided to support his suggestion.

The Open Assembly of Anarchists/Anti-authoritarians against the special detention conditions was one of the few, maybe the only public collective procedure, which, in spite of the times, stood against the invasion of the maximum security prisons.
We believe that the suggestion for its restart and its evolution, an assembly of solidarity with the political prisoners, upgrades its qualitative characteristics and makes things clear.
Every comrade who’s against the special detention conditions is automatically a solidarian with the political prisoners and whoever is solidarian with the political prisoners who are persecuted for urban guerrilla warfare actions cannot do anything but acknowledge (regardless of his/her participation or not, or his/her disagreements on specific issues) that the urban guerrilla warfare isn’t just another part of the struggle’s diversity, BUT an indispensable part of it . . . Much could be written on the struggle’s diversity, on direct action and on urban guerrilla warfare.

We believe that we are at the beginning of a conversation that will not disappear in a conversation.

To us, it is important that the assembly of solidarity, if put into practice, is to be a breeding ground of conversation, friction and communication which will provokeaction.
The assembly that just reproduces itself is doomed to lapse into a boring chore. When the assembly turns into a coin of public relations, it becomes person-centered and mostly harmless. We have no illusions about what happens inside the milieu nor will we invoke a fake unity which is useless and hypocritical.

For us, an assembly of solidarity can be a new starting point for the new comrades mainly, to get rid of the ideological past icons, the “retired veterans” and the inertia and meet in order to act. For this reason, we add to the suggestion made, the name of the assembly to become “assembly of solidarity and action with the political prisoners”. To be honest, we don’t like calling someone just a “solidarian”. It subconsciously creates divisions that lead to “personalities” and “followers”. It goes without saying that an anarchist is a solidarian, the bet is for him/her to become an “accomplice” . . . (without stopping being critical of course).

So, as much has been written and more has been spoken on solidarity, so we will end our statement and our support to the suggestion made, with an old but all-time classic slogan:

“If the “innocent” ones deserve our solidarity once, then the “guilty” ones deserve it a thousand times…”

Conspiracy of Cells of Fire, FAI-IRF / Imprisoned Members Cell

Panagiotis Argyrou
Theofilos Mavropoulos
Damiano Bolano
Giorgos Nikolopoulos
Michalis Nikolopoulos
Olga Economidou
Giorgos Polydoros
Gerasimos Tsakalos
Christos Tsakalos
Haris Hatzimihelakis

Korydallos Prison,
10-11-2014

[i] Translator’s note: Nikos Maziotis suggested through a personal text of his the
transformation of the assembly against the special detention conditions(maximum security prisons) into an assembly of solidarity with the political prisoners, imprisoned and persecuted fighters. The assembly has already been transformed and started its actions, with several imprisoned comrades supporting it.

Note: Translated by the Circle of Individualist Anarchists

Quelle: http://325.nostate.net/?p=13780

Text by Nikos Maziotis, of Revolutionary Struggle, for the creation of a Solidarity Assembly (Greece)

In the text below, Nikos Maziotis, member of Revolutionary Struggle, suggests the creation of an assembly of solidarity for all political detainees and prisoners-fighters.

Text below from Nikos Maziotis, member of Revolutionary Struggle, to the open assembly of Anarchists / Anti-authoritarians against the specific Type C conditions of detention, Maziotis proposes the creation of a solidarity meeting for all political detainees and prisoners-fighters. At the same time it is an open call to all comrades and companions of the anarchist / anti-authoritarian domain to participate and support this endeavour.

In the short term the date and location where the first meeting to explore possibilities to set up the Solidarity Assembly will be announced.

The text is sent to all political detainees and imprisoned fighters.

 

Full Text: http://325.nostate.net/?p=13775

Athen: Nikos Romanos hat seinen Hungerstreik beendet

Nikos Romanos, anarchistischer Gefangener in Griechenland war vom 10. November bis 10. Dezember im Hungerstreik. Im gerichtlichen Verfahren wurde sein Gesuch verweigert, im Rahmen von Bildungsurlaub Lehrveranstaltungen der Universität zu besuchen. Als Antwort darauf fanden vielfältige Solidaritätsaktionen innerhalb und außerhalb der Gefängnisse der griechischen Demokratie und auch international statt.

Vor allem war es die Dringlichkeit der Situation, die zu Straßenkämpfen führte und die Rebellion über das vom griechischen Staat kontrollierte Territorium beflügelte. Gleichzeitig tauschten GenossInnen bereitwillig Ideen und Sehnsüchte im Verlauf des Monats aus und verschiedenste Aktionsformen erblickten aufgrund des Hungerstreiks in Haft das Licht der Welt.: Transparentaktionen, direkte Aktionen, wie beispielsweise zahlreiche Brandstiftungen und Angriffe mit selbstgemachten Explosivstoffen (hauptsächlich gegen Bankautomaten), Angriffe auf die Polizei, Straßenkämpfe und massive Auseinandersetzungen mit Ordnungskräften, Errichten von Blockaden, Sabotageakte (unter Anwendung von Klebstoff, Farben usw), tätliche Angriffe gegen Repräsentanten der Macht, spontane Proteste gegen öffentliche Auftritte von PolitikerInnen, symbolische Besetzung von Radio- und Fernsehsendern, eine Besetzungswelle von staatlichen bzw. in Verbindung zu ihm stehenden Gebäuden oder Gegeninformationsversammlungen. Die Kreativität und Konfliktualität verschiedener anarchistischer Einzelpersonen und Gruppen sind vermutlich nicht stark und entschieden genug, um den Kampf in gleicher Intensität auf Alltagsebene weiterzuführen. Es gibt aber immer die Chance, dass neue Projekte aus den letzten Begegnungen der GefährtInnen in besetzten Gebäuden, Aktionen auf der Straße, usw. hervorgehen. Jedoch, nur wenn Menschen, die in Solidarität zu Nikos Romanos stehen, insbesondere AnarchistInnen, bereit sind über die Besonderheiten, die sich in den letzten Tagen seines Streiks ereignet haben, zu reflektieren und sich darauf vorbereiten, eine dringend benötigte Solidarität angesichts eines neuen Hochsicherheitsgefängnisses in Domokos, so wie die allgemeine Verschlechterung der Gefängnisbedingungen zu praktizieren.

Nachdem er seinen ersten Antrag wiederholt auf rachsüchtige Weise abgelehnt sah, wurde er erpresst, die elektronische Fußfessel letztendlich doch als Möglichkeit zu akzeptieren, um Bildungsfreigang zu bekommen, als “einen letzten Ausweg”, der umso dringender wurde, da sein Gesundheitszustand sich rapide verschlechterte. Tatsächlich stoppte er seinen Hungerstreik erst, nachdem das Parlament fast einstimmig (laut offiziellen Berichten mit Ausnahme zweier Abgeordneter der führenden Regierungspartei, während Abgeordnete der Neonazipartei bei der Abstimmung offenbar quasi-präsent waren) zugunsten der Novelle abstimmte, die der Justizminister eingebracht hatte. Diese Novelle bezieht sich auf Gefangene – Strafgefangene (gerichtlich verurteilt) und Verklagte (die auf ihren Prozess warten) – die das Recht haben an einer Institution für höhere Bildung, falls es in der selben Region der staatlichen Einrichtung, in der sie eingekerkert sind eine gibt, ein Studium aufzunehmen aber de facto keinen Bildungsfreigang bewilligt bekommen haben, um ihre Kurse regulär besuchen zu können. Es definiert, dass jeder und jede dieser Gefangenen in einem Semester eines akademischen Jahres 1/3 Kurse und Praktikumsaktivitäten erfolgreich belegt haben müssen, indem sie sie durch Fernkurse abschließen. Nur dann wird der Anspruch auf Bildungsfreigangstage, an denen sie die elektronische Fußfessel tragen müssen, um an den Kursen physisch teilzunehmen, gewährt. Der Justizminister nahm die Verordnung zur elektronischen Fußfessel erst im letzten Moment mit auf und stellte dabei sicher, dass die entsprechenden Disziplinarkammern (Gefängnisräte) den Antrag eines/einer Gefangenen auf Bildungsfreigang immer noch ablehnen können, sofern sie eine “besondere Rechtfertigung” für ihre Negativentscheidung geltend machen (selbst nachdem der oder die Gefangene die benötigten Fernkurse innerhalb der Gefängnismauern abgeschlossen hat und wie wir annehmen selbst wenn er oder sie die Überwachung mittels Fußfessel außerhalb der Mauern akzeptiert). Diese Gesetzesnovelle gilt für alle Fälle verurteilter und auf ihren Prozess wartender Gefangener, die vom Studentenfreigang ausgeschlossen sind (also nicht nur in Nikos Romanos Fall). Fast alle politischen Parteien hatten bei dieser Gelegenheit durch die Förderung weiterer repressiver Maßnahmen gegen Gefangene einen Wahlvorteil und verpassten gleichzeitig nicht ihre Chance mit ihrem humanitären und demokratischen Profil zu protzen.

Nikos beendete seinen Streik nach 31 Tagen, ringt aber immer noch nach ein paar Atemzügen der Freiheit. Aufgrund des Ergebnisses und da wir wissen, dass seine Forderung nicht erfüllt wurde, fordern wir, was ihm von vornherein hätte gewährt werden müssen: Bildungsfreigang vom Gefängnis.

Im Gegensatz zum weitverbreiteten Gefühl des “Sieges”, empfinden wir, dass, abgesehen des wertvollen Lebens unseres Genossen und der Erkenntnis, dass wir auf jede Erpressung durch die staatlichen Lakaien reagieren sollten, indem wir alle Formen des Kampfes gegen die Knastgesellschaft intensivieren, und zwar nicht irgendwann in ferner Zukunft sondern jetzt, nichts gewonnen wurde.

Wir stehen fest an der Seite der kämpfenden Gefangenen und gegen die Erzwingung des Gebrauchs von Telekonferenzen und elektronischer Fußfesseln als noch einer weiterer Methode zur Isolation der von Staat/Kapital Verurteilten. Die Solidarität mit Gefangenen muss jetzt mehr als jemals zuvor und mit allen nötigen Mitteln in die Offensive gehen.

Quelle: http://de.contrainfo.espiv.net/2014/12/18/athen-nikos-romanos-hat-seinen-hungerstreik-beendet/

Athens: Statement from Anarchist Nikos Romanos

Following 31 days of a tough and tenacious struggle, I end my hunger strike, having scored an important victory. The amendment voted in Parliament with me its single recipient, had important differences to the initial proclamation of the Minister of Justice, eventually meeting my demands – even if this involves me “wearing an electronic bracelet”.

The only thing certain is that this victory was an outcome of the political pressure applied for it by the people in struggle and Combative Anarchy are indisputably the great moral, political and practical victors. The multiform revolutionary struggle and us, as political prisoners, resurface from this struggle stronger than before.

I raise my fist, sending the warmest regards and my unlimited love to all those comrades who stood by my side.

BY ALL MEANS!
SOLIDARITY TO POLITICAL PRISONERS
LONG LIVE ANARCHY

PS: A detailed text will follow in the days to come.
PS2: I would like to also thank the hospital doctors who refused to bow to the pressure by the attorney regarding my forced feeding, and who supported me to the possible extent.

Nikos Romanos

11/12/14

Quelle: http://325.nostate.net/?p=13536

Kämpfe in Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen in GR

Seit bald einem Monat sind in Griechenland anarchistische Gefangene im Hungerstreik. In den vergangenen Tagen und Wochen gab es zahlreiche Aktionen der Solidarität (sowohl in Griechenland wie auch ausserhalb). So wurde das Polytechnikum in Athen besetzt, die Versammlung der Besetzenden hat dazu bereits zwei Statements veröffentlicht. In Kavala wurde ein grosses Transparent gehängt, in Exarchia kam es zu Strassenkämpfen mit der Polizei (Videos unten). Nikos Maziotis’ Erklärung der Solidarität wurde in der Zwischenzeit auch auf Deutsch übersetzt.

Nikos Maziotis (Mitglied des Revolutionären Kampfes) über „Bewaffneter Kampf, revolutionäre Bewegung und soziale Revolution“

 

 

 

 

Am Freitag den 17. Oktober fand in der Polytechnischen Schule Athen eine öffentliche politische Veranstaltung statt, organisiert von den Genossinnen und Genossen des sozialen Zentrums K*VOX, über „Bewaffneter Kampf, revolutionäre Bewegung und soziale Revolution“, wo ich als Mitglied der anarchistischen Organisation Revolutionärer Kampf per Telefonschaltung aus dem Diavata Gefängnis sprechen sollte.

Diese öffentliche politische Veranstaltung sollte den enormen Wert des bewaffneten Kampfes hervorheben, als untrennbarer Teil des Kampfes zum Sturz des Kapitals und des Staates, seine unauflösliche Verbindung mit der revolutionären Bewegung, die Notwendigkeit der bewaffneten sozialen Revolution unter den gegenwärtigen Bedingungen, wenn sich das System noch in der Krise befindet und in der Wahrnehmung der Gesellschaft und der Mehrheit der Bevölkerung illegitim ist. Lasst mich daran erinnern, dass eine ähnliche öffentliche politische Veranstaltung am 9. Oktober durch die Genossinnen und Genossen des Terra Incognita Squats in der Aristoteles Universität Thessaloniki durchgeführt wurde, bei der ich via Telefon sprach.

Einen Tag vor der Veranstaltung in der Polytechnischen Schule Athen verlangte einer der bekanntesten Henker des griechischen Volkes, einer der diensteifrigsten Untertanen der supra-nationalen Elite und Gläubiger und der größten Fans des politischen und sozialen Genozids zur Rettung des Kapitalsystems sowie parlamentarischer Vertreter der Neuen Demokratie, Adonis Georgiadis, eine Intervention, um die Veranstaltung im Polytechnikum, bei der ich aus dem Diavata Gefängnis sprechen würde, zu verbieten.

Tatsächlich erging nach einer politischen Intervention eine Order an die Direktion des Diavata Gefängnisses und besonders an den Direktor Stavropoulos und den Aufseher Valsamis, die acht Telefone im Erdgeschoss des Gefängnisses, in dem ich gefangen gehalten werde, abzuschalten, damit ich kein Telefongespräch führen und im Athener Polytechnikum sprechen konnte. Die Telefone im Erdgeschoss des Gefängnisses wurden von der mittäglichen Öffnung um 14.15 bis 19.45, wenn das Gefängnis für den Abend geschlossen wird, abgeschaltet und damit das Recht zu telefonieren nicht nur mir, sondern auch weiteren etwa 200 Gefangenen illegal entzogen. Zuerst behaupteten die Aufseher, dass die Telefone kaputt seien. Dasselbe wurde auch vom Aufseher Valsamis gegenüber der vierköpfigen Gefangenendelegation behauptet, der auch ich angehörte. Vor den Gefangenen gab ich ihm zur Antwort, dass er log und dass der Entzug des Rechts zu kommunizieren illegal ist. Die Antwort des Aufsehers bestand darin, die Gefangenen zu terrorisieren und unter Druck zu setzen, nicht mit mir in Kontakt zu kommen und meine Zelle nicht zu betreten, weil das illegal sei.

Dies ist nicht das erste Mal, dass der Aufseher Valsamis Gefangene in sein Büro beordert hat, um sie darüber auszufragen, worüber sie mit mir reden, oder um sie unter Druck zu setzen, mit mir nicht zu kommunizieren. Schließlich gab der Aufseher Valsamis gegenüber einem Vertreter der albanischen Gefangenen des Erdgeschosses in einer privaten Diskussion in seinem Büro zu, dass er die Order bekommen hatte, alle Telefone für drei Stunden abzuschalten. Gleichzeitig drohte er damit, falls die Gefangenen weiterhin protestierten, die MAT (Aufstandsbekämpfungseinheit zur Wiederherstellung der Ordnung) ins Gefängnis zu rufen.

Zuletzt erweist sich ihre “Demokratie” als verängstigt, trotz ihrer Behauptungen des Gegenteils. Ihre Demokratie setzt als prophylaktische Strategie politische Zensur ein genauso wie es faschistische Regime tun. Wir leben seit Jahren im Faschismus der Troika, des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank. Wir leben im Faschismus der ökonomischen supra-nationalen Elite. Wir leben im Faschismus der griechischen Quisling-Regierungen, die sich den Märkten und den Kreditgebern der supra-nationalen Elite beugen.

Diese Handlung, die Telefone im Erdgeschoss des Diavata Gefängnisses abzuschalten, damit ich nicht in der Lage bin, zu sprechen, beweist, dass das Regime Angst hat vor dem Revolutionären Kampf. Seit zwölf Jahren hat das griechische Regime, der griechische Staat, die lokale und supra-nationale Elite, das politische System Angst vor dem Revolutionären Kampf. Sie haben Angst vor seinen Aktionen, Angst vor seinen Worten. Sie haben Angst von seinen machtvollen politischen Botschaften, die er aussendet. Sie haben Angst vor dem Aufruf des Revolutionären Kampfes an die Menschen, zur Subversion und zur Revolution. Sie haben Angst vor dem Aufruf des Revolutionären Kampfes zur Schaffung einer Bewegung, die eine Subversion von Kapital und dem Staat versuchen wird. Sie haben Angst vor den destabilisierenden Aktionen des Revolutionären Kampfes, die gegen das ökonomische und politische System gerichtet sind. Sie haben Angst vor den Gefangenen, die Mitglieder der Organisation sind, sie haben Angst vor mir, der ein verwundeter Gefangener ist, mit meiner gebrochenen rechten Hand; in der Tat ein Ein-Hand-Behinderter. Dennoch, wie Genossin Pola Roupa in dem vermittelnden Text, den sie zur Veranstaltung des 17. Oktober sandte, „ungeachtet der Anzahl an Kugeln, die sie auf uns abschießen, wir werden uns nicht beugen“.

Das Regime hat mindestens zwei Mal zugegeben, dass es Angst vor dem Revolutionären Kampf hat. Einmal 2010, als wir einen Tag vor der Unterzeichnung des ersten Memorandums verhaftet wurden, als sie behaupteten, „Ein großer terroristischer Angriff wird die Wirtschaft innerhalb von ein paar Stunden beenden“, und jetzt mit der Verhaftung des anarchistischen Genossen Antonis Stamboulos, als der Minister für Öffentliche Ordnung erklärte, „Die nationale Bemühung zur Beendigung der Krise für das Land erfordert im wesentlichen die Konsolidierung einer Sicherheitsumgebung sowohl auf einer lokalen als auch einer internationalen Basis. Dies zu gewährleisten ist eine nationale Pflicht und eine primäre Priorität der Regierung“, was die Aktionen des Revolutionären Kampfes direkt mit der destabilisierenden Rolle, die sie spielen können, verknüpft. Dasselbe passierte im vergangenen April mit dem Angriff auf die Abteilung des EZB-Bankers Mario Draghi und auf die Überwachungsabteilung der Bank von Griechenland, wo auch das Büro der IWF-Repräsentanten in Griechenland untergebracht war.

Die Veranstaltung am 17. Oktober, trotz der Tatsache dass ich nicht sprechen konnte, wurde mit Erfolg durchgeführt, Hunderte von Genossinnen und Genossen haben daran teilgenommen. Von gleichem Erfolg war auch die Veranstaltung in Thessaloniki am 9. Oktober. Was immer sie tun, sie werden es nicht schaffen, unsere Münder zu schließen. Soviel Kugeln, die sie auch auf uns abschießen werden, was sie damit zeigen, ist dass sie Angst vor uns haben, wie auch die Anzahl von Antiterrorgesetzen, die sie erfinden werden, was sie beweisen, ist dass sie Angst vor uns haben. Wie auch die Anzahl der Hochsicherheitsgefängnisse, die sie bauen werden, was sie damit beweisen, ist, dass sie Angst vor uns haben. Sie werden Angst vor uns haben, selbst wenn wir tot sind. Lasst mich ihnen versichern, dass die Genossinnen und Genossen die Worte und politischen Botschaften bekommen werden, die ich ihnen senden will [am 5. November], wenn die Veranstaltung noch einmal stattfinden wird, im Athener Polytechnikum.

Nikos Maziotis
Mitglied des Revolutionären Kampfes
Diavata Gefängnis

 

Quelle: http://de.contrainfo.espiv.net/2014/10/30/griechenland-text-von-nikos-maziotis-mitglied-des-revolutionaren-kampfes-uber-die-veranstaltung-uber-bewaffneter-kampf-revolutionare-bewegung-und-soziale-revolution/

Grussbotschaft für den Revolutionären Kampf

Grussbotschaft der Kommission für eine Rote Hilfe International

1.

Zur Zeit da die imperialistische Bourgeoisie auf allen Fronten in der Offensive ist, um ihr tödliches Gesetz des Kapitals zu jedem Zeitpunkt der Existenz jeder Person durchzusetzen, muss jeder Widerstand positiv gewürdigt werden, und auch der bewaffnete Widerstand, der zu einem nicht reduzierbaren Bruch mit dem System führt. Als internationale Kraft des Widerstandes gegen die Repression und der Unterstützung der widerständigen und revolutionären Gefangenen gilt unsere Solidarität all denen, die das System für ihren Widerstand zahlen lässt – unabhängig von der Form dieser Repression (Entlassung, Polizeibrutalitäten, Folter oder Gefängnis). Aber in der unzähligen Fülle derer, die wegen ihres Engagements die Gewalt der Herrschenden erleiden, heben wir speziell jene heraus, denen es gelingt, ein Befreiungsprojekt zur Geltung zu bringen und ihm eine kollektive Dimension und eine Kontinuität zu geben.

Das war und ist offenlichtlich der Fall bei den Mitglieder der Organisation “Revolutionärer Kampf”, die in Griechenland ausser- und innerhalb der Gefängnisse, in der Klandestinität oder in der Legalität, in der Agit-Prop oder in der Stadtguerilla diese drei Qualitäten von Projekthaftigkeit, Kollektivität und Kontinuität auf ein sehr hohes Niveau gebracht haben.

2.

Es ist eine freie Entscheidung für jedeN RevolutionärIn, die Organisation “Revolutionärer Kampf” zu unterstützten oder nicht.

Aber es ist eine unabdingbare Pflicht für jedeN RevolutionärIn, die Gefangenen des “Revolutionären Kampfes” zu unterstützen.

Es kommt nicht in Frage, diese RevolutionärInnen, welche auf höchstem Nivieau den Kampf gegen das Kapital und sein Räderwerk der Unterdrückung, Ausbeutung und Verarmung führen, gegenüber den höllischen Mechanismen allein zu lassen, welche die imperialistische Bourgeoisie bereitstellt gegen jene, die es bedrohen.

Weil der Statt weiss, dass gegenüber diesen entschlossenen Militanten das Gefängnis nicht genügt,

kommt das Gefängnis im Gefängnis, was in Griechenland Gefängnis C genannt wird, mit all seinen Mechanismen, die auf die Vernichtung der politischen und sozialen Identität oder auch des psychischen Gleichgewichts der Unterworfenen aus sind: Isolation, Reizentzug (sensorische Deprivation), methodische und systematische Verfahren der Erniedrigung.

3.

Aber während der Staat diese Methoden erarbeitet, verfeinert und verallgemeinert hat, hat auch die revolutionäre Bewegung ihre Techniken des Widerstandes entwickelt. Einige, die es erlauben, prinzipientreu zu bleiben, betreffen die Gefangenen, ander betreffen uns ausserhalb der Maueren. Und die uns betreffenden lassen sich in zwei Worte fassen: Die Isolation durchbrechen.

Mit allen Mitteln zeigen, dass die Gefangenen nicht allein sind, ihre Person, ihr Engagement und ihre Situation bekannt machen und thematisieren.

Versuchen, eine Verbindung zwischen ihnen und der Solidaritätsbewegung herzustellen, ihrem Widerstand ein breites Echo geben und sie dieses Echo vernehmen lassen.

Und vor allem auch: sie als wertvollen Teil des revolutionären Prozesses zu erhalten.

Wir selbst dürfen sie nicht auf einen Status von Gefangenen reduzieren, sondern ihnen ermöglichen, nach wie vor zum Kampf beizutragen, nicht nur für sie selbst, weil dieser Kampf Grundlage ihrer Identität ist, welche das Gefängnis zu zerbrechen droht, sondern auch für uns, weil wir alles von ihnen, ihren Erfahrungen und Reflexionen lernen müssen, was wir können.

In diesem Sinn sind Treffen wie das Euere mit unserem Konzept der Solidarität als Waffe vollkommen deckungsgleich.

Solidarität mit den Gefangenen des Revolutionären Kampfes!

Solidarität mit allen revolutionärern Gefangenen!

Kommission für eine Rote Hilfe International (Zurich-Bruxelles) Oktober 2014