Tag Archives: Internationalismus

Lehnen wir jegliche Neutralität ab – Bekennen wir uns zum Internationalismus

Wir solidarisieren uns mit dem Internationalisten der Secours Rouge de Genève der am Freitag vor dem Militärgericht in Sion erscheinen muss. Ihm wird vorgeworfen sich an der Revolution in Rojava beteiligt zu haben. Dieser Angriff gegen unseren Genossen ist ein Angriff auf den proletarischen Internationalismus. Angesichts der Klassenjustiz, angesichts der Angriffe der Herrschenden auf die Kämpfe um Befreiung überall auf der Welt, gibt es keine Neutralität. So ist unsere Antwort eine parteiische: Für den Internationalismus und gegen den Imperialismus! Für die Revolution und gegen die Barbarei des Kapitals! Für die Solidarität und gegen die Repression!

Nous sommes solidaires avec l’internationaliste du Secours Rouge Genève qui doit comparaître vendredi devant la justice militaire au tribunal cantonal de Sion. Il est accusé d’avoir participé à la révolution au Rojava. Cette attaque contre notre camarade est une attaque contre l’internationalisme prolétarien. Face à la justice de classe, face aux attaques de la classe dominante contre les luttes pour la libération partout dans le monde, il n’y a pas de neutralité possible. Notre réponse est donc partiale : pour l’internationalisme et contre l’impérialisme! Pour la révolution et contre la barbarie du capital! Pour la solidarité et contre la répression!

Unsere Gefallenen – Weil Freiheit nur möglich ist im Kampf um die Befreiung

Ein Beitrag von Konstantin Weinert aus der am 6. Mai in Celle erscheinenden Broschüre zum Gedenkfest für die gefallenen Internationalist*innen. Das Gedenken steht unter dem Motto – “In die Herzen ein Feuer – Erinnern heißt kämpfen”.

Es stirbt allerdings ein jeder. Frage ist nur wie und wie Du gelebt hast und die Sache ist ja ganz klar: KÄMPFEND GEGEN DIE SCHWEINE als MENSCH FÜR DIE BEFREIUNG DES MENSCHEN: Revolutionär, im Kampf – bei aller Liebe zum Leben: den Tod verachtend. Das ist für mich: dem Volk dienen“.

Diese Zeilen schrieb Holger Meins am 31.10.1974 in seinem letzten Brief. Wenige Tage später fiel Holger im deutschen Knastsystem. Er fiel im Kampf. Er starb nicht einfach. Er wurde nicht einfach ermordet. Der feine Unterschied steckt in der Haltung der Menschen. Bin ich passiv, ergebe ich mich tagtäglich der kapitalistischen Moderne, lasse ich mich wie ein Schaf auf die Schlachtbank treiben, so werde ich ermordet, hingerichtet von dem herrschenden System. Lässt mein Körper nach einem ruhigen Leben nach, so sterbe ich. Habe ich jedoch mein Leben und Sein dem kollektiven Kampf um Würde, Gerechtigkeit und Menschlichkeit gewidmet, also der Revolution, so falle ich. Ich falle im Kampf für die Demokratische Moderne. Eben wie Holger schrieb: „Es stirbt allerdings ein jeder. Frage ist nur wie und wie Du gelebt hast …“.

Der Internationalist Anton Leschek wurde am 24. November 2016 bei einem türkischen Luftangriff nahe der Stadt Manbij ermordet

Holgers Tod bewegte tausende Menschen und prägte eine ganze Generation, sowie viele andere vor und nach ihm. Doch wo ist sie hin, unsere Gedenkkultur? Auf Transparenten steht „erinnern meint kämpfen“,doch was bedeuten uns diese Worte? Was fühlen wir? Sehen wir unseren Kampf als etwas gemeinsames oder hat uns die Kapitalistische Moderne soweit getrieben, dass uns nicht einmal mehr der Tod bewegt?Gefallene aus unseren Reihen, aus unseren Regionen, aus unseren Städten sind keine verstaubte Geschichte, sondern Realität des internationalen Kampfes. Wir Gedenken bekannten Gefallenen, wie Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Doch es gibt viele Gefallene im internationalen Kampf um Freiheit. Allein in den letzten Jahren fielen viele junge Gefährt*innen: Carlo Giuliani, Alexis Grigoropoulos, Conny Wessmann, Pavlos Fyssas, Ivan Khutorskoy, Halim Dener um nur einen kleinen Teil zu benennen. Im Mittleren Osten, genauer in Kurdistan und den umliegenden Ländern liegt seit den 90er Jahren ein besonderer Schwerpunkt des gelebten Internationalismus, hier fielen Andrea Wolf und Uta Schneiderbanger. Allein in den vergangenen zwei Jahren opferten sieben Genoss*innen, die in Deutschland aufwuchsen und hier politisch aktiv waren ihr Leben für eine andere Welt. Sie sind keine Anonymen, keine Unbekannten, keine Spinner. Sie sind aufrichtige Menschen, die so wie wir, von einer gerechteren, freieren und menschlicheren Welt träumen und bereit waren für diesen gemeinsamen Traum, alles zu geben.

Ihr Tod bedeutet einen großen Verlust für unseren gemeinsamen Kampf aber er bedeutet auch eine kollektive Verantwortung. Sowohl der Aufbau des Demokratischen Konföderalismus in Rojava, als auch Errungenschaften, wie die Rechte der Arbeiter*innen in Deutschland, wurden hart erkämpft und verlangten viele, viele wertvolle und aufrichtige Gefährt*innen. Wir haben es eben jenen Menschen zu verdanken, dass wir heute bestimmte Rechte als selbstverständlich wahrnehmen und Revolution wie in Rojava führen können. Unser politisches und soziales Dasein basiert auf der Hingabe ihres Lebens. Wenn wir uns aufrichtig hinter die gleichen Werte und Träume stellen, die sie vertreten haben, für die sie alles gaben, so ist es an uns den Kampf fortzusetzen und unser gemeinsames Anliegen voran zubringen. Aufrichtig nach unserer Losung: „erinnern meint kämpfen“.

Gedenkfest für die gefallenen Internationalist*innen, denn: „Erinnern heißt Kämpfen“ 

Die Gefallenen sind Teil unserer Geschichte und Teil unseres Kampfes. In der kurdischen Bewegung haben sie einen hohen ideellen Wert. Dieser entsteht aus dem freiheitlichen Zielen und Idealen für den diese Menschen lebten, arbeiteten, kämpften und starben. Wir würdigen die Ideen und Handlungen mit denen sie zum Kampf, zum Aufbau genossenschaftlicher Beziehungen und zur Umsetzung solidarischer Werte beigetragen haben. Unsere Erinnerung ist zugleich das Versprechen den Kampf unserer gefallenen Gefährt*innen fortzusetzen, denn das Gedenken an sie, ist zugleich ein wichtiger Teil der Geschichte und des Widerstandes. Uns nicht an die Gefallenen zu erinnern, bedeutet, sie ein zweites Mal zu töten, weil wir die Erinnerung an sie nicht aufrechterhalten. Genauso wie Tausende von Freund*innen ihr Leben für die Freiheit der Menschheit gegeben haben, genauso haben wir die Verpflichtung, dem gerecht zu werden. Jede*r Freund*in hat ihre/seine eigene Geschichte, die mit ihrem/seinem Namen verbunden ist und die eine bestimmte Botschaft vermittelt. Die Gefallenen stehen für die Ziele, für die sie sich auf den Weg gemacht hatten. Deshalb ist das Gedenken nichts, was auf einen Tag begrenzt ist, sondern es ist Teil eines revolutionären Kampfes und einer revolutionären Bewegung.

Kevin Jochim fiel bei Kämpfen gegen Daesh am 06. Juli 2015 in Rojava. Zahlreiche Genoss*innen begleiteten ihn bei der Beerdigungszeremonie in Karlsruhe 

Es ist an uns gegen das Vergessen zu kämpfen. Die Verbindungen unserer Bemühungen aufzuzeigen und die revolutionären Kämpfe als einen gemeinsamen zu begreifen. Ein wichtiger Bestandteil dessen ist eine revolutionäre Gedenkkultur, die in unseren Alltag einfließt und uns bewusst ist.

Erschaffen wir eine revolutionäres Gedenken und tragen wir eine Flamme in die Herzen!

 

Quelle:

lowerclassmag.com/2017/04/unsere-gefallenen-weil-freiheit-nur-moeglich-ist-im-kampf-um-die-befreiung/

Update & Weitere Soliaktivitäten zum Hungerstreik in Griechenland

Hier einige aktuelle Infos zum Hungerstreik und zu den Soliaktivitäten.

Ein Gesetz zur Gefängnisreform, die die Abschaffung der C-Typ Gefängnisse beinhaltet, wurde vom Justizministerium am 2. April eingereicht, aber es wurde noch nicht dem zuständigen Komitee übergeben, um Verbesserungsvorschläge einzubringen. Daher könnte es eine ganze Weile dauern, bis es zu einer Debatte und einer Abstimmung kommt.

Mihalis Nikolopoulos wurde am 2. April auf die Intensivstation des Evaggelismos Krankenhaus verlegt. Damit wurde auf seinen kritischen Gesundheitszustand reagiert und auf seinen niedrige Herzfrequenz.
Nikos Maziotis (Gefangener des Revolutionären Kampfes) wurde von einem C-Typ Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt.
Kostas Gounas hat den Hungerstreik aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/lamia-greece-anarchist-prisoner-kostas-gournas-suspended-hunger-strike/)

Griechenland
In Athen wurden außerhalb der Universität für Ökonomie Straßenbarrikaden errichtet und  der Verkehr aufgehalten. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/athens-street-barricades-in-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)
Weiteres Solitransparent und Parolen in Peristeri (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-paremvaseis-allhleggyhs-stous-apergous-peinas/?lang=en)
In Chalandri wurde rote Farbe und eine Nachricht hinterlassen: „Die Hände derjeniger, die nicht Widerstand leisten sind getränkt mit Blut.“ (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-parembasi-allileggyhs-stous-apergous-peinas-xalandri/?lang=en)

In Thessaloniki gab es eine Protestdemo an der gesprüht wurde (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/thessaloniki-protest-march-in-solidarity-with-prisoners-in-struggle/)

In Alexandroupoli wurde ein Solibanner aufgehängt. „Kampf für die Zerstörung jedes Knastes“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-pano-allileggiis-stous-apergous-peinaw-politikous-kratoumenous-aleksandroupoli/?lang=en)

In Elefsina wurde am 02.04. ein Parteibüro von Syriza mit Steinen angegriffen. „Wenn einem Hungerstreikenden irgendetwas zustößt werdet ihr euch nicht verstecken können“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-epithesi-me-petres-sta-grafeia-tou-syriza-elevsina/?lang=en)

In Kavala wurde eine Filiale der Piräus Bank angegriffen. „Für jeden Tag der vorbeigeht und die Forderungen der Gefangenen nicht erfüllt werden, werden die Angriffe weitergehen“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-emprhstikh-epithesh-sthn-trapeza-peiraiws-kavala/?lang=en)

In Komitini wurde ein Solibanner aufgehängt. (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-pano-allhleggyhs-stous-apergous-peinas-komothnh/?lang=en)

Schweiz
In Basel wurde ein Transparent verhängt und Plakate verklebt. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/basel-switzerland-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)
In Zürich wurde das griechische Konsulat mit einer Parole besprüht: Feuer allen Knästen (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/switzerland-paint-attack-against-the-greek-consulate-in-zurich/)

Mexiko
Es wurden ebenfalls Transparente verhängt: „Euer Kampf ist unser Kampf!“ (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/mexico-gesture-in-solidarity-with-the-hunger-strikers-in-greece/)

Australien
In Brisbane wurden 10 Bankautomaten sabotiert. Solange nicht alle frei sind ist niemand frei (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/gesture-of-solidarity-with-the-hunger-strikers-from-brisbane/) Darüber hinaus wurden auch Sprühereien angebracht. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/brisbane-graffiti-in-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)

Chile
Vor der griechischen Botschaft gab es eine Soliaktion. Solidarität mit den inhaftierten GenossInnen in Griechenland. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/chile-solidarity-action-outside-the-greek-embassy-in-santiago/)

Deutschland
Solitranspis in Stuttgart (http://political-prisoners.net/item/3450-s-solidarischer-gruss-per-transparent-nach-griechenland.html) und Bielefeld(http://de.contrainfo.espiv.net/2015/04/04/bielefeld-solidaritat-mit-den-hungerstreikenden-in-den-griechischen-knasten/)

Belgien
In Brüssel wurde an den Hauptsitz der Deutschen Bank in Brüssel der Spruch „Unterstützt die politischen Gefangenen im Hungerstreik in Griechenland“ angebracht. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/brussels-solidarity-with-political-prisoners-in-struggle-in-greece/)

Dänemark
Am 1. April fand in Kopenhagen eine Kundgebung vor der griechischen Botschaft statt, an der verschiedene Solotransparente aufgehängt wurden und Flyer verteilt wurden. „Kraft bis zum Sieg der Hungerstreikenden“ (https://interarma.info/2015/04/03/dania-paremvasi-stin-elliniki-presvia-se-allileggii-stous-apergous-peinas/?lang=en)

Quelle: http://political-prisoners.net/item/3454-update-a-weitere-soliaktivitaeten-zum-hungerstreik-in-griechenland.html