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Smily: Illegalität statt Knast (Veranstaltung, 3.1. Zürich)

Eine Veranstaltung der Roten Hilfe Schweiz mit Smily (ehemaliger RASH Aktivist; Deutschland) über Repression, Widerstand, Haltung und Solidarität als Teil der Anti-WEF-Kampagne 2020

Europaweit wird staatlicherseits aufgebaut, um Protest und Widerstand von Links im Keim zu ersticken. Zugleich treten die Widersprüche dieser Ordnung immer offener zu Tage – und diese Gleichzeitigkeit ist alles andere als Zufall. Wenn wir Perspektiven jenseits des Kapitalismus aufmachen wollen, wenn wir die bestehenden Widersprüche im Sinne einer solidarischen und vernünftigen Gesellschaftsordnung lösen wollen, dann werden wir vermehrt mit den Angriffen dieses Staates konfrontiert sein. Wir brauchen Impulse für einen aktiven und politischen Umgang mit Repression, für eine lebendige Auseinandersetzung in der linken Bewegung.

Einer, der dafür steht, ist der ehemalige RASH-Aktivist Smily. In Folge einer Schlägerei mit Grossmäulern der rechtsoffenen Skinhead-Grauzone landete Smily im Jahr 2012 für 10 Monate in Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim. In dieser Zeit zeigte er der Gefängnisverwaltung Zähne und veröffentlichte politische Briefe über die Zustände im Knast, über Protest und Solidarität. Auch im Anschluss blieb er weiter mit einem Fuss hinter Gittern. Weil er sich weigerte auf Deals mit der Staatsanwaltschaft einzugehen und sich weiterhin anantifaschistischer und revolutionärer Politik auf der Strasse beteiligte, sollte er weniger als ein Jahr später erneut in Haft gesteckt werden. Er entschied sich anders: Er tauchte ab und liess sein bisheriges Leben hinter sich. Damit entglitt er dem zermürbenden Räderwerk der Repressionsapparate auf der einen Seite, aber ebenso all den sozialen Bindungen, relativen Sicherheiten und Bequemlichkeiten, die ein Leben in der kapitalistischen Legalität zulässt.

In der Veranstaltung wird Smily von seinen Erfahrungen im Umgang mit Repression berichten. Wie kann der Knast zur politischen Bühne und zum Ort der Solidarität und Politisierung werden? Was bedeutet es, in die Illegalität zu verschwinden, was sind die alltäglichen Herausforderungen und Probleme? Was gibt die nötige Kraft, um durchzuhalten?

Freitag, 3. Januar 2020. Park-platz Zürich (https://www.park-platz.org/), 19.30.

Winterquartier Bern (3. – 5. Januar): Veranstaltungen zum Arbeitskampf in Genua, Rüstungsexport und vielem mehr. Details unter https://www.facebook.com/events/502395847040604/ Ort: Reitschule Bern.
Veranstaltung Basel (10. Januar): Einblicke in die Aufstände von Lateinamerika und Infos zu Mobilisierung rund ums WEF.
Winterquartier Zürich (10. – 12. Januar): Bruch – Solidarität – Aufstand: Veranstaltungen und Workshops zu laufenden Kämpfen in Lateinamerika, Rojava, Griechenland und hier. Ort: Feministisches Streikhaus Zürich, Sihlquai 115.
Alle auf die Strasse: 15.00 Bahnhofplatz Bern.

Mehr Informationen: aufbau.org // revolutionär.ch // revmob.ch // rotehilfech.noblogs.org/

Flyer als PDF

Deutschland: Smily´s Grüße aus dem Untergrund

Gefangene! Dort wo ihr seid waren viele von uns auch schon. Mal weil bei dem einen die Fahnenstange zu kurz war, die er auf einer Demonstration mit sich führte, mal weil sie zu lang war und damit angeblich Polizisten angegriffen wurden. Oder auch mal weil man sich gegen mehrere gewehrt hat die einen physisch angehen wollten, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Dass worin Ihr Euch jetzt befindet ist nur die ungeschminkte Wahrheit von dem in dem wir sowieso schon alle leben. Die meisten nehmen das nur nicht wahr.
Viele von Euch haben das wahrscheinlich schon erkannt.
„Wir Europäer müssen jetzt zusammenhalten“ wird unterdessen in den Medien propagiert um Kriegspolitik fortzuführen und nützliche Idioten plappern das noch nach.
Wir fragen uns „welche Europäer?“ was für’n Zusammenhalten?“ „gegen wen und für was?“
Etwa die, die sich für die Freiheit einsetzen und aufgrund dessen sofort staatlicher Repression ausgesetzt werden, zusammen mit jenen die sie unterdrücken?
Oder die, die in der kapitalistischen Zwangsgesellschaft kriminell werden, weil sie keine andere Perspektive haben? Zusammen mit jenen die sie dann in Knäste stecken, damit sie dort auf den Arbeiter-Stockwerken noch mit Daimler-Produktionsarbeit ausgebeutet können?
Nein Freunde, so läuft das nicht! Wir bleiben international, und für uns gibt es nur eine Grenze. Diese verläuft zwischen oben und unten!
Wir sagen im Zweifel gegen die Sicherheit die nur ihnen nützt! im Zweifel gegen den Krieg, der nur ihnen nützt! und wir sagen im Zweifel für die Freiheit! Gefangene, macht was aus Eurer Knastzeit! Schaltet den Fernseher auch mal ab und lest Bücher.
Solidarisiert und organisiert Euch mit anderen Gefangenen über nationale, religiöse, oder Alters- Grenzen hinaus und tretet in Streiks wenn es sein muss. Im Knast kann man manchmal mehr Action machen als man so glaubt, und denen die uns hier festhalten auch ne harte Zeit bescheren.
In diesem Sinne wünsche ich jedem einzelnen von Euch ein produktives und revolutionäres Jahr 2016, und das selbst vereinzelten Beamten, die es mal aus der Verblödungspropaganda der Massenmedien raus geschafft haben, anfingen die Welt zu hinterfragen und auch endlich mal begriffen haben, dass auch sie nur Gefangene im Hochsicherheitstrakt eines menschenverachtenden Systems sind und sende Euch allen rote Grüße aus dem Untergrund!