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Frankreich: Solidarität mit Georges Ibrahim Abdallah!

Überall auf der Welt gab es in den letzten Tagen Aktionen der Solidarität mit Georges Ibrahim Abdallah. Sowohl bei der Secours Rouge (Belgien) wie bei der PFLP gibt es Übersichten über alle Aktionen.

Hier ein Redebeitrag von Georges Ibrahim Abdallah auf französisch:

Und hier ein Video aus Frankreich:

Grussbotschaft für den Revolutionären Kampf

Grussbotschaft der Kommission für eine Rote Hilfe International

1.

Zur Zeit da die imperialistische Bourgeoisie auf allen Fronten in der Offensive ist, um ihr tödliches Gesetz des Kapitals zu jedem Zeitpunkt der Existenz jeder Person durchzusetzen, muss jeder Widerstand positiv gewürdigt werden, und auch der bewaffnete Widerstand, der zu einem nicht reduzierbaren Bruch mit dem System führt. Als internationale Kraft des Widerstandes gegen die Repression und der Unterstützung der widerständigen und revolutionären Gefangenen gilt unsere Solidarität all denen, die das System für ihren Widerstand zahlen lässt – unabhängig von der Form dieser Repression (Entlassung, Polizeibrutalitäten, Folter oder Gefängnis). Aber in der unzähligen Fülle derer, die wegen ihres Engagements die Gewalt der Herrschenden erleiden, heben wir speziell jene heraus, denen es gelingt, ein Befreiungsprojekt zur Geltung zu bringen und ihm eine kollektive Dimension und eine Kontinuität zu geben.

Das war und ist offenlichtlich der Fall bei den Mitglieder der Organisation “Revolutionärer Kampf”, die in Griechenland ausser- und innerhalb der Gefängnisse, in der Klandestinität oder in der Legalität, in der Agit-Prop oder in der Stadtguerilla diese drei Qualitäten von Projekthaftigkeit, Kollektivität und Kontinuität auf ein sehr hohes Niveau gebracht haben.

2.

Es ist eine freie Entscheidung für jedeN RevolutionärIn, die Organisation “Revolutionärer Kampf” zu unterstützten oder nicht.

Aber es ist eine unabdingbare Pflicht für jedeN RevolutionärIn, die Gefangenen des “Revolutionären Kampfes” zu unterstützen.

Es kommt nicht in Frage, diese RevolutionärInnen, welche auf höchstem Nivieau den Kampf gegen das Kapital und sein Räderwerk der Unterdrückung, Ausbeutung und Verarmung führen, gegenüber den höllischen Mechanismen allein zu lassen, welche die imperialistische Bourgeoisie bereitstellt gegen jene, die es bedrohen.

Weil der Statt weiss, dass gegenüber diesen entschlossenen Militanten das Gefängnis nicht genügt,

kommt das Gefängnis im Gefängnis, was in Griechenland Gefängnis C genannt wird, mit all seinen Mechanismen, die auf die Vernichtung der politischen und sozialen Identität oder auch des psychischen Gleichgewichts der Unterworfenen aus sind: Isolation, Reizentzug (sensorische Deprivation), methodische und systematische Verfahren der Erniedrigung.

3.

Aber während der Staat diese Methoden erarbeitet, verfeinert und verallgemeinert hat, hat auch die revolutionäre Bewegung ihre Techniken des Widerstandes entwickelt. Einige, die es erlauben, prinzipientreu zu bleiben, betreffen die Gefangenen, ander betreffen uns ausserhalb der Maueren. Und die uns betreffenden lassen sich in zwei Worte fassen: Die Isolation durchbrechen.

Mit allen Mitteln zeigen, dass die Gefangenen nicht allein sind, ihre Person, ihr Engagement und ihre Situation bekannt machen und thematisieren.

Versuchen, eine Verbindung zwischen ihnen und der Solidaritätsbewegung herzustellen, ihrem Widerstand ein breites Echo geben und sie dieses Echo vernehmen lassen.

Und vor allem auch: sie als wertvollen Teil des revolutionären Prozesses zu erhalten.

Wir selbst dürfen sie nicht auf einen Status von Gefangenen reduzieren, sondern ihnen ermöglichen, nach wie vor zum Kampf beizutragen, nicht nur für sie selbst, weil dieser Kampf Grundlage ihrer Identität ist, welche das Gefängnis zu zerbrechen droht, sondern auch für uns, weil wir alles von ihnen, ihren Erfahrungen und Reflexionen lernen müssen, was wir können.

In diesem Sinn sind Treffen wie das Euere mit unserem Konzept der Solidarität als Waffe vollkommen deckungsgleich.

Solidarität mit den Gefangenen des Revolutionären Kampfes!

Solidarität mit allen revolutionärern Gefangenen!

Kommission für eine Rote Hilfe International (Zurich-Bruxelles) Oktober 2014

Zug: Coca Cola Hellenic angegriffen

Wir haben heute, 13.07.2014, den Sitz von Coca Cola Hellenic Bottling Company (HBC) an der Turmstrasse 30 in 6300 Zug mit einer Feuerwerk-Ladung angegriffen.

Anschlag GEGEN COCA COLA HELLENIC in der Schweiz.

Wir haben heute, 13.07.2014, den Sitz von Coca Cola Hellenic Bottling Company (HBC) an der Turmstrasse 30 in 6300 Zug mit einer Feuerwerk-Ladung angegriffen. Wir solidarisieren uns mit dem Kampf der Gefangenen in Griechenland gegen ein “Memorandum der Knäste” (Zitat Kostas Gournas – Revolutionärer Kampf – und Dimitris Koufoudinas – 17. November). Das Memorandum der Knäste reiht sich in verschiedene Schritte der völligen Neustrukturierung der griechischen Gesellschaft im Zuge der kapitalistischen Krisenbewältigung seit ca. 2008 ein. Dabei machten die Auflagen der Troika (IWF, EZB und EU-Kommission), die an die Kredite für Griechenland geknüpft waren, vor nichts halt. Gesundheitswesen, Sozialwesen, öffentliche Infrastruktur – alles in ihrem Sinne fit getrimmt, was Profit verspricht grösstenteils privatisiert oder an andere Länder verkauft (vor kurzem befanden sich Vertreter der chinesischen Regierung auf Shoppingtour in Griechenland, ihnen wurden unter anderem Flug- und Häfen präsentiert), Stellen gestrichen und was nicht genügend rentierte, wurde kurzerhand ganz entsorgt.

So baute die Troika gemeinsam mit der griechischen Bourgeoisie die griechische Gesellschaft um und versucht das Land so hinzukriegen, dass es sich wieder blendend in den kapitalistischen Produktionsprozess einfügen lässt. Nun macht diese Umstruktierung der Gesellschaft auch vor den Knästen nicht halt, auch hier soll es eine Anpassung an europäische Normen – sprich eine Verschlechterung der Situation der Gefangenen – geben. Nachdem die griechische Regierung unter dem Druck der US-Regierung nach 9/11 und vor den Olympischen Spielen in Athen als Beispiel für ihr Durchgreifen die Zerschlagung des Revolutionären Kampfes vorweisen konnte, sieht ihre Zwischenbilanz in der mittlerweile wieder schlechter aus: Der bewaffnete Kampf wurde fortgeführt (vom Revolutionären Kampf, aber auch von anderen Gruppen) und Militante, denen der Prozess gemacht wurde oder die im Knast waren, tauchten in die Illegalität ab, um sich dann mit neuen Aktionen wieder zurückzumelden.

So nahm die griechische Regierung (wohl wiederum unter internationalem Druck) ein Projekt wieder hervor, dass vor rund 12 Jahren am damaligen Widerstand gescheitert war: Die Reform des Knastwesens zur Angleichung an den europäischen “Standard”. Eckpunkte darin: Die Isolation politischer Gefangener und solcher, die sich gegen Knastmissstände wehren, das Streichen von Hafturlauben und Besuchen, die Überschreibung der Kompetenz in Sachen Entlassungen usw. an Knastchefs, der erlaubte Einsatz von Spezialeinheiten der Polizei in den Knästen… Es gibt eine reichhaltige Dokumentation zu den Konsequenzen dieser Reform auf den einschlägigen Internetseiten.

Wir solidarisieren uns mit dem Kampf der Gefangenen in Griechenland gegen diese Reform. Über 4000 Gefangenen haben mit der temporären Verweigerung des Knastessens einen Kampfzyklus eröffnet und rufen dazu auf, sich an diesem mit verschiedensten Mitteln zu beteiligen. Wir haben die Coca Cola HBC ausgewählt, weil sie für die Schlitzohrigkeit von Teilen der griechischen Bourgeoisie (hier: die Leventis-Familie) steht, die aus Furcht vor steigenden Steuern (im Zuge der Reformen auf Druck der Troika) die Flucht in die Steueroase Zug vollzog (andere Geschichten griechischer Kapitalflucht betreffen auch die 200 Milliarden Euro aus Griechenland auf Schweizer Konten oder die Flucht von Farge – grösstes Unternehmen in der Milchindustrie Griechenlands – nach Luxemburg). So siedelte sich also die ursprünglich grösste Firma an der Börse Athens neu in Zug an. Nicht genug der Dreistigkeit: Aus Protest gegen die Revision des Kartellgesetzes in der Schweiz überlegt sich Coca Cola HBC die Produktion in Brüttisellen (ZH) einzustellen – 900 Arbeitsplätze würden gestrichen werden.

Genug Grund also, ihnen einen unserer Besuche abzustatten und sie daran zu erinnern, dass es auch hier kein ruhiges Hinterland für sie gibt. Die beste Form revolutionärer internationaler Solidarität ist den gemeinsamen Feind, das internationale Kapital, im eigenen Land anzugreifen .

Für eine revolutionäre Perspektive

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2014/07/92757.shtml