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GEGEN KONZERTVERBOTE ORGANISIERT GRUP YORUM EINE FAHRRADTOUR VON ISTANBUL NACH ANKARA

Am 24. Juni starten die Bandmitglieder von “Grup Yorum” mit UnterstützerInnen von Kadiköy/Istanbul nach Ankara – diesmal mit dem Fahrrad.

Dazu den übersetzten Aufruf von Grup Yorum:

– Das Konzert “für eine unabhängige Türkei”, das jährlich unter Beteiligung von Hunderttausenden Menschen stattfindet, wurde dieses Jahr verboten.
– Unsere Anträge an insgesamt 12 Stadien in Istanbul, Ankara, Izmir, Adana und Elazig, in denen wir unser 30-jähriges Jubiläum mit einem Symphonieorchester feiern wollten, wurden alle unter demselben Vorwand ABGELEHNT.
– Firat Kil und Helin Bölek, zwei junge Freunde, die wir für Grup Yorum ausgebildet hatten, wurden aufgrund von Aktivitäten an der Universität, die bereits Jahre zurückliegen, verhaftet.
– Grup Yorum Mitglied Muharrem Cengiz wurde am 1. Mai festgenommen und innerhalb weniger Stunden kurzerhand verhaftet..
– Von der Gewalt und Repression der AKP ist nicht nur Grup Yorum betroffen, sie wird gegenüber allen oppositionellen, fortschrittlichen, demokratischen Personen, Intellektuellen und KünstlerInnen zunehmend fortgesetzt.
– Aufgrund ihrer Anschauungen werden Ermittlungsverfahren gegen sie eröffnet, SchauspielerInnen werden von Serien ausgeschlossen, es werden Verträge aufgelöst und die KünstlerInnen werden zur Zielscheibe erklärt..

GEGEN DIESE REPRESSSIVE HALTUNG DER AKP

– um zu sagen DIE PLÄTZE UND STADIEN GEHÖREN DEM VOLK, SIE KÖNNEN NICHT VERBOTEN WERDEN;
– um zu sagen DIE PLÄTZE UND STADIEN MÜSSEN FÜR GRUP YORUM GEÖFFNET WERDEN;
– um zu sagen DIE INHAFTIERTEN MITGLIEDER DER GRUP YORUM MÜSSEN FREIGELASSEN WERDEN;
– um zu sagen SCHLUSS MIT DEN ANGRIFFEN UND REPRESSALIEN DER AKP GEGENÜBER DER KUNST UND DEN KÜNSTLER/INNEN;

haben wir in der gesamten Türkei eine Unterschriftenkampagne gestartet.

Die von uns gesammelten Hunderttausenden Unterschriften werden wir von Istanbul nach Ankara auf dem Fahrrad zum Innenministerium bringen.

Wir machen uns am 24. Mai 2015 von Istanbul Kadiköy auf den Weg und rechnen damit, am 1. Juni in Ankara anzukommen.

Unser Plan ist zahlreiche Teilnehmerzahl bei der Verabschiedung in Istanbul, sowie beim Empfang in Ankara durch unsere UnterstützerInnen.

Eure Teilnahme an unserer Aktion ‘ICH RADLE (pedallıYORUM) NACH ANKARA GEGEN DIE VERBOTE würde unsere Initiative stärken…

GRUP YORUM

Kontakt: grupyorumiletisim@gmail.com

Weg mit dem Verbot der Yürüyüs

Am 6. Mai hat der deutsche Imperialismus nach dem Verbot der türkischen Zeitung Yürüyüs eine Reihe von Durchsuchungen von Vereinen in Berlin, Köln, Suttgart und anderen Städten vor, unter dem Vorwand die verbotene Zeitung zu beschlagnahmen, durchgeführt. Bei den Durchsuchungen wurden eine Reihe an elektronischen Geräten, Exemplare der Yürüyüs, Exemplare der Zeitschrift Kurtulus und CD-Archive beschlagnahmt.

Wir verurteilen diesen Angriff und das Verbot der Zeitung Yürüyüs. Das Verbot ist ein weiteres Beispiel davon wie der deutsche Imperialismus seine demokratische Maske fallen lässt, indem er gegen die Presse- und Organisationsfreiheit vorgeht und sie massiv einschränkt und das obwohl die Yürüyüs in der Türkei legal gedruckt und verteilt werden kann. Dieser massive Einschnitt in die demokratischen Rechte, wegen einer Zeitung, zeigt wie stark Imperialismus vor der Freiheit der unterdrückten Völker zittert.

Dieser Angriff auf Yürüyüs reiht sich ein in die Angriffe vom 15. April auf den demokratischen türkischen Verein ATIK, bei dem mehrere Mitglieder festgenommen wurden. Dieser Rundumschlag der deutschen Imperialisten geschieht in direkter Komplizenschaft mit der AKP Regierung in der Türkei und soll den Kampf um demokratische Rechte und Freiheiten, egal ob in Deutschland, der Türkei oder sonst wo, einen Schlag versetzen. In diesen Zeiten der verschärften Repression stehen wir darum alle zusammen. Und es ist klar, dass die beschlagnahmten Gegenstände zurückgegeben werden müssen und alle Verhafteten freigelassen werden müssen. Die Organisierung von türkischen Migranten in Deutschland wird sich auch durch die Verbote und Durchsuchungen nicht verhindern lassen.

SoL * Sozialistische Linke
Mai 2015

Quelle: http://sol-hh.de/?p=652

Gülaferit Ünsal ist am 6. April in den Hungerstreik getreten

Wer ist Gülaferit?

Gülaferit, war schon mehrere Jahre in der Türkei und Griechenland inhaftiert, wurde 2011 von Griechenland nach Deutschland ausgeliefert und im Mai 2013 nach dem Terrorparagrafen 129 b zu 6 ½ Jahren Haft verurteilt. Hintergrund ist die angebliche Mitgliedshaft in der DHKP-C.

Nachdem sie 3 Jahre lang im Lichtenberger Knast in Isolationshaft gehalten wurde, ist sie seit ca. einem halben Jahr in der JVA für Frauen in Pankow eingesperrt.

Was sind die genauen Hintergründe ihres Hungerstreiks?

Die Isolation ist zwar aufgehoben, jedoch unterliegt sie nun den Schikanen und Provokationen der Gefängnisleitung, WärterInnen und einigen Gefangenen.

Die Gefängnisleitung versucht sie immer wieder von der Außenwelt abzuschneiden, in dem sie ihr ihre Zeitungen, Bücher und Magazine nicht aushändigen und vorenthalten. Dagegen wehrte sie sich kürzlich mit einem einstündigen Sitzstreik im Beamtenbüro. Bis auf die Zeitschrift „Yürüsüs“ bekam sie dann erst mal alle Zeitungen.

Ein Komplott von Knast, Polizei und einigen Gefangenen versucht ihre Identität als Revolutionärin zu brechen.

Darüber hinaus ist sie mit ständigen Provokationen seitens der Schließer und anderen Gefangenen konfrontiert. Dabei wurde sie zuletzt sogar mit einem Messer attackiert. Gülaferit blieb aber unverletzt. Der Knast hat dem nichts entgegenzusetzen, außer Gülaferit mit weiterer Isolation zu drohen. Während sie von den Gefangenen angegriffen wird, als Terroristen beschimpft und beleidigt wird, erhält Gülaferit eine Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Betrügerei. Für sie ist noch nicht klar, woher die Anzeige genau kommt. Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt, mit dem Ziel, Gülaferits politische Identität zu brechen. Die Gefangenen, die sie immer wieder attackiert, ist psychisch krank und völlig paranoid. Der Knast nutzt die Situation aus und tut nichts außer Gülaferit mit weiteren Sanktionen zu konfrontieren. So erhielt sie auch für mehrere Stunden Zelleneinschluß, weil sie eine Gefangene, die sie mit dem Messer angriff, als faschistisch bezeichnet hat. Dem Ganzen ging aber eine Provokation seitens der Gefangenen voraus, in der Gülaferit auf dem Gang beleidigt und provoziert wurde. Diese Gefangenen sind nichts weiter als Provokateure!

Gülaferit protestiert mit ihrem Hungerstreik gegen all diese Provokationen. Sie leistet Widerstand gegen die Ungerechtigkeiten – sie wird angegriffen und attackiert und der Knast bestraft sie dafür, obwohl sie den Gefangenen gegenüber nichts getan hat. Während der Knast sie weiterhin versucht zu isolieren, macht die Gefangene eine Anzeige. Für Gülaferit ist die Zusammenarbeit zwischen Gefangenen, dem Knast und der Polizei mehr als offensichtlich.

Sie protestiert mit ihrem Hungerstreik gegen diesen gezielten Angriffe.

Gülaferit weiß nicht, wie der Knast auf den Hungerstreik reagiert. Sie kämpft noch allein gegen die Verhältnisse der Klassenjustiz. Gülaferit braucht unsere Solidarität und kämpfen wir deshalb mit ihr gemeinsam gegen diese Verhältnisse im Knast Berlin-Pankow!

Solidarität mit dem Hungerstreik von Gülaferit!

Kämpfen wir gemeinsam gegen die Klassenjustiz!

Scheibt ihr!

Sie spricht Englisch und Türkisch

Gülaferit Ünsal
JVA für Frauen
Arkonastr. 56
13189 Berlin

Setzt Euch mit dem Knast in Verbindung und fordert:

– das Ende der Provokationen und Übergriffe

– Zugang aller Zeitschriften

JVA für Frauen Berlin
Arkonastraße 56
13189 Berlin

Tel.: +49 30 90 245 – 700
Fax: +49 30 90 245 – 717

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg und Magdeburg

Quelle: http://political-prisoners.net/item/3465-guelaferit-uensal-ist-am-6-april-in-den-hungerstreik-getreten.html

Tuhad-Der: We support the hunger strike of prisoners

Members of the TUHAD-DER (Solidarity Association of Prisoners’ Families) Amed Branch gathered outside the Diyarbakır D Type Prison where they made a statement to the press declaring support to the hunger strike launched by Kurdish political prisoners in Turkish jails in solidarity with the Kobanê resistance against ISIS gangs.

The banner women carried read: “We salute the Kobanê resistance of PKK and PAJK prisoners.”

In a statement to the press on behalf of the demonstrators, Tuhad-Der Amed Branch Chairperson Cahit Demirkıran said Kobanê was the shining face of the Middle East, stressing that an approach towards Kobanê would mean an approach towards Kurds.

Recalling that some 5 thousand Kurdish prisoners in Turkish jails have launched a hunger strike on 15 September, Demirkıran said they, as families of prisoners, supported this strike which has been initiated to urge the government to abandon its policies on Rojava and to open an aid corridor into Kobanê.

“The demands highlighted by prisoners on hunger strike are our demands too”, Demirkıran added.

Quelle: http://en.firatajans.com/news/news/tuhad-der-we-support-the-hunger-strike-of-prisoners.htm

Brief von Gülaferit Ünsal zum Solidaritätshungerstreik

Hallo ,

Ich habe einen dreitägigen Hungerstreik (18.-20. Juli) in Solidarität mit den griechischen Gefangenen gemacht. Isolation ist Folter.

Ich selber bin in einer Isolationszelle seit 2 Jahren und 3 Monaten. Ich
verstehe sehr gut die Situation der griech. Gefangenen. Ich war auch in griechischem Knast. Ich kenne die Bedingungen der griech. Gefangenen.
Du kennst die F-Typ Gefängnisse in der Türkei. 7-jähriges Todesfasten gegen Isolationszellen in der Türkei, gegen die F-Typ Gefängnisse. 122 Menschen sind gestorben im Widerstand gegen die F-Typ Gefängnisse.
Ich möchte kein neues Massaker irgendwo auf dieser Welt. Aber, Imperialismus & Faschismus wollen immer neue Massaker auf der Welt. Die Isolation ist eine kapitalistische Politik. Es steht nicht nur im Zusammenhang mit den Gefängnissen. Es entzieht einem das Gehirn. 7 Jahre
Todesfasten hat der ganzen Welt gezeigt, dass dies unmöglich ist. Jeder sollte Widerstand gegen die Isolation zeigen. Jeder kann es tun. Es ist möglich!
Dann noch eine andere Entwicklung. Mörder Israel hat Gaza bebommt. Ein Massaker in Palästina!
19.07.14: Israel tötete 260 Menschen
20.07.14: mehr als 350
30.000 Menschen sind in UN-Schulen. Sie warte auf Hilfe. Israel tötet Kinder und Frauen, Zivilisten.

Muhammed Ramiz Bkir – 9 Jahre alt
Ahid Bekir – 10 Jahre alt
Zekariya Bekir – 10 Jahre alt
Ismaiz Muhammed Bekir – 11 Jahre alt

Alle sind Brüder einer Familie.

Die Kinder haben in der Nähe des Meeres gespielt. Israelische Soldaten bombten 2 mal.
Die erste Bombe kam, als die Kinder lebten. Die zweite kam nur 30 Sekunden später, als die Kinder schon rannten. Israel tötete sie. Israel tötete viele Kinder. Ich protestiere gegen den Mörder Israel. Mein Herz schlägt für Palästina.

Wieso sind alle politische Gefangenen in Isolationszellen?

Das kapitalistische System möchte, dass wir nicht über andere Menschen nachdenken, dass wir die Schmerzen anderer Menschen nicht spüren.
Doch wir (ich bin) sind Menschen. Wir haben ein Herz und ein Gehirn. Wir fühlen, denken und können sehen. Isolationszellen können das nicht verhindern.
Grüße – Gülaferit Ünsal

20.07.2014