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Bruno Ghirardi und Vincenzo Sisi sind frei!

Bruno und Vincenzo wurden nun definitiv, am 13. und 19. Februar, aus der Haft entlassen. Sie haben ihre Strafe ganz abgesessen und verbrachten die 8 Jahre in verschiedenen Hochsicherheitsgefängnissen, als letztes im Siano-Catanzaro.

Vom repressiven Schlag damals, gegen den Aufbau des PC P-M Partito Comunista Politico Militare („Politisch-Militärische Kommunistische Partei“), bleiben noch zwei Genossen im Knast. Obwohl der Schlag damals diesen operativen Entwurfsversuch beendete, gab der Widerstand im Knast, der sich auf diesen Aufbauprozess bezog, den Inhalten des Politprogramms weiterhin eine Stimme. Das heisst die Etappen, welche den revolutionären Weg, den revolutionären Prozess, konkretisieren können und der Frage nach einer Partei, welche sich auf die politisch-militärische Einheit stützt (kritische Entwicklung vergangener Kampfzyklen), zu behandeln. Sowie das Heranreifen des Klassenkampfes und der Selbstorganisierung der Massen hin zum Zusammenstoss um die politische Macht. Genau das, was die tiefe kapitalistische Krise der letzten Jahre, eine realistische und notwendige Forderung gemacht hat.

Auf diesem Boden und mit dieser Perspektive wurde ein politischer Kampf bei juristischen Prozessen geführt. Man bezog sich auf die Etappen der Bewegung der Klasse und man versuchte, die Diskussion weiter zu entwickeln und einen Beitrag zum Wiederaufbau im revolutionären Sinn zu leisten. So kann auch ein Gefängnisaufenthalt, besonders als Langzeitgefangener, den repressiv-terroristischen Spiess umdrehen, und ein kraftgebendes und vorantreibendes Element der ganzen Bewegung werden. Erst recht, wenn die betroffenen Militanten Ausdruck einer Arbeiterrealität oder proletarischen Wirklichkeit sind.

Wir grüssen deshalb diese zwei mutigen Genossen und ihren Beitrag zur Sache der proletarischen Befreiung.

BRUNO GHIRARDI E VINCENZO SISI LIBERI

Bruno e Vincenzo sono stati scarcerati rispettivamente il 13 ed il 19 febbraio, avendo scontato definitivamente la condanna e passato 8 anni nelle sezioni d’ Alta Sicurezza di varie carceri, fino a quella di Siano-Catanzaro.

Rimangono dentro solo piu’ due compagni di quella che fu l’operazione repressiva contro il progetto di costruzione di un PCP-M, Partito Comunista Politico-Militare. Sebbene quell’operazione mettesse fine al tentativo progettuale-operativo, la resistenza in carcere, sulla base della rivendicazione del percorso compiuto, ha continuato a dare voce alla sua sostanza programmatica. A quella istanza che puo’ concretizzare la via rivoluzionaria, il possibile processo rivoluzionario, e cioé la questione di un Partito basato sull’unità del politico-militare ( sviluppo critico della ricca esperienza dei grandi cicli di lotta precedenti ) e di una maturazione della lotta di classe e dell’autorganizzazione di massa verso lo scontro per il potere politico. Cio’ che lo sprofondamento della crisi capitalistica di questi anni ha reso esigenza realistica e necessaria.

Su questo terreno, ed in questa prospettiva, si é data battaglia politica nel corso dei processi giudiziari ; rapportandosi alle istanze del movimento di classe, si é cercato di contribuire allo sviluppo del dibattito e della ricomposizione in termini rivoluzionari . Cosi anche il passaggio carcerario, sopratutto quando di lungo periodo, puo’ diventare rovesciamento della funzione terroristica della repressione, trasformandosi in elemento di forza, di determinazione piu’ avanzata per tutto il movimento . Tanto piu’ quando i militanti coinvolti sono significative espressioni delle realtà operaie e proletarie.

Salutiamo dunque questi bravi compagni, ed il loro contributo alla causa della liberazione proletaria.

Alfredo Davanzo: GRÜSSE AUS TORINO OPERAIA – Stadt der FabrikarbeiterInnen

Es ist mir eine grosse Freude euch diesen kleinen Beitrag zu senden. Es war ein langer Weg,  den wir während vielen Jahren Schulter an Schulter gegangen sind: zuerst in der gemeinsamen Organisierung der Grundpfeiler für eine Internationale Rote Hilfe, dann in unterschiedlichen Erfahrungen, aber stets mit dem Ziel die  revolutionäre Klassenbewegung zu vergrössern und konsolidieren. Einheitsfindung in den Widersprüchen. Genau das können wir als ein sehr erfolgreiches Werkzeug der Auswertung erfahren und benutzen.

Dieses Werkzeug ist, wie wir wissen, das Ergebnis einer kontinuierlichen  Prüfung in der Praxis und in der Auseinandersetzung. Wir sind durch schwierige Momente gegangen und auch durch nötige Abspaltungen, die aber zur Konsolidierung kohärenter und  konsequenter Positionen geführt haben. Die politische Bedeutung der Einheitsfindung in den Widersprüchen, die in unseren politischen Prozessen ausgeübt wurde, darf nicht vergessen werden.
Mit Erfüllung können wir feststellen wie einige Inhalte, die damals festgestellt wurden, innerhalb der Klassenbewegung weitergeführt wurden. Die Wahrnehmung, sowie das Bewusstsein, dass dem sozialen Zusammenstoss, die Repression innewohnt und dass man diese weder durch opferartige Empörung, gesetzmässige Schlauheit noch verfassungsrechtlicher Aufrufe beheben kann, verbreitet sich immer mehr.

Vielmehr ist die Repression ein Rechtsakt geworden: genau wie die Kriegstreiberei, bestimmender Charakter des krisengeprägten Kapitalismus ist. Repression und Kriegstreiberei sind unterstützende Faktoren der wirtschaftlichen Maschinerie. Die Maschinerie ist historisch eingeklemmt und kann nur noch durch die Repression der sozialen Mehrheit funktionieren.
Und die Debatte die sich in einige Bereichen und um die Strafverfahren abspielen, geht im wesentlichen in diese Richtung: es geht darum den Spiess der Repression in den politischen Kampf umzudrehen. Gelegenheit um die volle Gewalt des Systems  hervorzuheben, und einer fortgeschrittenen Neubewertung der Bewegungen und der avantgardistischen Organisationen.
„Il Facchino non ha paura!“ dient als Beispiel für die gesamte Klasse!
(Anm. Übersetzer: Der Facchino hat keine Angst! – *Facchino: Gepäckträger/Dienstmann: bezieht sich auf die Protesten die in der letzen Zeit in Bereich Arbeitskampf in Italien stattgefunden haben, siehe z.B. Facchini aus Ikea)

Genau das war zu sehen, während der Streik-Tagen und Mobilisierungen vom 16.-17.-18. und 23.-24. – Oktober: die Klassenbewegung wächst, entwickelt sich ohne Rückschritte gegenüber der harten und systematischen Repression.

Das ist auch die grosse Lehre mit internationaler Bedeutung, welcher uns heute der Widerstand in Rojava zeigt, wo die militante Frauen an vordersten Front kämpfen, um die soziale Freiheit festzulegen. In der nahöstlichen Hölle sowie in Indien, Lateinamerika… kann der Prozess der Massenselbstorganisierung und tendenzieller sozialer Freiheit nur über der Kampf aufgebaut werden!
Selbstverständlich kennen wir die grossen Unterschiede die unsere Wirklichkeit von der Wirklichkeit imTrikont entfernen und welche Probleme und Rückständigkeit hier zu überwinden sind. Dennoch ist dies, trotz  unterschiedlicher Methoden und Ungleichzeitigkeit, der Weg!
Wir haben nicht nur unsere Schwierigkeiten. Wir haben auch die Gelegenheiten die uns der Imperialismus selbst anbietet: die wachsenden Verbindung-Integration verschiedene Dynamiken innerhalb der Weltregionen,  die Formierung eines immer mehr internationalem städtischem Proletariat mit der Dringlichkeit in Lebensfragen die nicht mehr innerhalb der nationalen Grenzen lösbar sind.

Das Leben innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise drängt immer mehr in Unumkehrbarerweise in diese Richtung. Während die sich Gegenmassnahmen der imperialistischen Herrschaft aus  Hetzerei den schlimmstem historischem reaktionärem Erbe Zusammensetzen: Rassismus, Faschismus, kriegstreibender Nationalismus, Religionen, usw.
Aufgabe der proletarischen Bewegung ist die eigene Stärke und das eigene Programm wieder aufzunehmen im Gegensatz  zur unmenschlichen Degeneration des Systems. Die Fahne des proletarischen Internationalismus ist deswegen, mehr als je zu vor, leuchtender Horizont. Dort befindet sich der gesamte Wert  eurer sowie unserer Arbeit.

Der Repression entgegen treten als Teil des Klassenkrieges
Die internationalistische Solidarität entwickeln
Die Revolution ist notwendig – die Revolution ist möglich
Alfredo Davanzo

Anmerkungen:
Alfredo war als Mitglied der PC p-m (Kommunistische Partei politisch-militärisch) 7 Jahre  im Knast.

Quelle: http://political-prisoners.net/item/3236-gruesse-aus-torino-operaia-stadt-der-fabrikarbeiterinnen.html

Angriff gegen griechisches Konsulat in Zürich (8.9)

Als verspäteter Beitrag zu den internationalen Solidaritätstagen mit anarchistischen Gefangenen haben wir das griechische Konsulat in Zürich am 8. September mit Farbe angegriffen. Die offizielle staatliche Präsenz Griechenlands in Zürich wurde aus zwei Gründen ausgewählt. Erstens weil in Griechenland kürzlich Nikos Maziotis, Militanter des revolutionären Kampf, nach einer Hetzjagd durch Athen und an der Schulter angeschossen verhaftet wurde. Die Verhaftung folgt nach einer staatlichen und medialen Hetze, bei der Nikos und Pola Roupa zu den meistgesuchten Verbrechern erklärt wurden und ein riesiges Kopfgeld ausgesetzt wurde. Auch nach der Verhaftung bricht die entpolitisierende Hetze gegen Nikos nicht ab. 
Zweitens weil in Griechenland kürzlich eine Reform der Knäste durchgesetzt wurde, die in absehbarer Zeit die Situation aller kämpfenden Gefangenen in Griechenland massiv verschlechtern wird. Die Reform ist eine Angleichung der griechischen Knäste an die Isolationsknäste des restlichen Europas. Aktuell wird der Domokos Knast (der fernab von allem liegt) von den bisherigen Gefangenen entleert, damit er zu einem Typ C Gefängnis (mit den schärfsten Haftbedingungen) umgebaut werden kann. Man kann annehmen, dass die Umsetzung der Reform also unmittelbar bevorsteht. 
Aus diesen Gründen wählten wir das griechische Konsulat für unseren Angriff. Wir solidarisieren uns mit allen politischen Gefangenen. Die Aktion soll auch ein Beitrag dazu sein, den Gefangenen eine Öffentlichkeit zu schaffen. Ob Marco Camenisch (Schweiz), Oliver Rast (Deutschland), Nikos Maziotis und Kostas Gournas (Griechenland), Georges-Ibrahim Abdallah (Frankreich), Vincenzo Sisi (Italien) oder all die anderen, die die Aufzählung sprengen würden – die Gefangenen beteiligen sich rege an den Debatten über den revolutionären Prozess. Nehmen wir Impulse auf, entwickeln wir weiter, führen wir den Kampf fort. 

We attacked the Greek consulate in Zürich on September 8 as a delayed contribution to the international days of solidarity for anarchist prisoners. The official representation of the Greek state in Zürich was chosen for two reasons. First of all because Nikos Maziotis (militant of the Revolutionary Struggle) was recently arrested in Greece after a manhunt through Athens and after having being shot in the shoulder. This arrest follows a campaign by the state and the media in which Nikos and Pola Roupa have been declared as top fugitives and a huge bounty has been declared for their arrests. Despite him being arrested the media campaign aiming to negate his political identity continues. 
Secondly because recently in Greece a reform of the prisons was declared which will massively worsen the situation of all fighting prisoners in Greece in the time to come. The reform is aimed to match the Greek prisons with the prisons of isolation that exist in the rest of Europe. Currently Domokos prison (which lies in the middle of nowhere) is being emptied of prisoners so that it can be transformed to a type C prison (with the most severe prison conditions). It’s to be expected that the reform will be executed shortly. 
These are the reasons why we chose the Greek consulate for our attack. We send our solidarity to all political prisoners. This action is a contribution to giving the prisoners presence. Be it Marco Camenisch (Switzerland), Oliver Rast (Germany), Nikos Maziotis and Kostas Gournas (Greece), Georges-Ibrahim Abdallah (France), Vincenzo Sisi (Italy) or all the others which would make this list endless – the prisoners contribute to ongoing debates on the revolutionary process. Let’s take up their ideas, let’s develop them, let’s continue the struggle. 

Freiheit für alle politischen Gefangenen 
Hände weg von Nikos Maziotis 

Freedom for all political prisoners 
Hands off Nikos Maziotis