Category Archives: Repression

Alle Jahre wieder: Verzeigungsvorhalte wegen 1. Mai 2024 (Zürich)

In den vergangenen Tagen haben erste Personen Verzeigungsvorhalte der Stadtpolizei Zürich wegen dem 1. Mai 2024 erhalten. In der Regel betrifft das Menschen, die am Nachmittag an der Langstrasse eingekesselt wurden. Vorgeworfen wird ihnen die Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration.

Seit einigen Jahren verschickt die Stadtpolizei nach grösseren Kesseln immer wieder solche Verzeigungsvorhalte, so etwa auch bei den alljährlichen Demonstrationen zum 8. März oder gegen den “Marsch fürs Läbe”. Im Wesentlichen geht es der Polizei dabei darum, eine Einvernahme mit der beschuldigten Person auf dem Schriftweg zu erledigen – das ist für sie einfacher, als wenn sie alle in Person vorladen würden.

Wir empfehlen, gar nicht auf den Brief zu antworten. Retourniert nichts, unterschreibt nichts. Zum einen ist es euer Recht, als beschuldigte Personen in Strafverfahren die Aussage zu verweigern. Zum anderen sollen sie ruhig merken, dass bei uns nichts zu holen ist. Den Trennstrich zu ihnen ziehen wir an allen Tagen, nicht nur am 1. Mai.

Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Monaten weitere Personen Briefe wegen dem 1. Mai erhalten werden. Nehmt auch dann gerne mit uns Kontakt auf, folgt dem Telegram-Channel des Zämeschlusses (t.me/eurekrise) und informiert euch gegenseitig, damit wir eine gemeinsame Antwort auf ihre Repression organisieren können. Bei weiteren Fragen erreicht ihr uns unter rotehilfe@aufbau.org oder per Insta-DM: @wirtrageneurekrisenicht

Dä Zämeschluss und Rote Hilfe Schweiz

Palästina: Zu den Vorladungen wegen den Uni-Besetzungen in Zürich (Juni, 2024)

Diverse Personen haben mittlerweile Vorladungen zur polizeilichen Einvernahme und teilweise auch zu einer sogenannten erkennungsdienstlichen Behandlung erhalten.

Dieses Vorgehen des bürgerlichen Staates kommt nicht überraschend. Wenn wir gegen die herrschenden Verhältnisse und für eine bessere Zukunft kämpfen, sind wir immer wieder mit Repression konfrontiert. Sie wollen uns abschrecken und unsere fortschrittlichen Bewegungen schwächen. Umso wichtiger ist es, sich von der Repression nicht vereinzeln zu lassen, ihr kollektiv zu begegnen und sich darüber auszutauschen.

Die Palästinabewegung hat an Grösse und Dynamik gewonnen, neue Formen ausprobiert und erste Schritte weg vom Protest und hin zum Widerstand gemacht. Eine Entwicklung, die den Herrschenden, den Profiteur:innen und Kompliz:innen des zionistischen Siedlerkolonialismus und des laufenden Genozids am palästinensischen Volk, nicht gefällt. Sie schicken ihre Bullen, Staatsanwält:innen und Richter:innen, um gegen uns vorzugehen.

Ziehen wir eine klare Trennungslinie: Keine Aussagen bei Bullen und Staatsanwaltschaft! Helfen wir ihnen nicht dabei, Informationen über uns zu sammeln. Helfen wir ihnen nicht bei ihrer Arbeit, die gegen uns gerichtet ist.

Du musst keine Aussagen machen. Du musst nichts unterschreiben. Sag also nichts, ausser den Angaben zu deiner Person (was auf deiner ID steht plus Meldeadresse). Aus dem Gebrauch deines Rechts auf Aussageverweigerung darf dir juristisch kein Nachteil entstehen.

Wir raten dir, nicht an die Einvernahme zu gehen oder bei Bedarf vorgängig telefonisch mitzuteilen, dass du nicht auftauchen wirst und sowieso keine Aussagen machen würdest. So kannst du dich ihren Machenschaften entziehen. Bei einer Befragung werden sie versuchen, dir Aussagen zu entlocken. Bei der Nichtbeachtung der Vorladung zur polizeilichen Einvernahme besteht aber ein Risiko, dass sie dich allenfalls bei einer künftigen Personenkontrolle o.ä. auf den Posten mitnehmen, um die Einvernahme dann durchzuführen. In Anbetracht des vorliegenden Vorwurfs schätzen wir dieses Risiko aber als gering ein. Noch unwahrscheinlicher ist eine polizeiliche Vorführung, d.h. dass die Bullen dich zuhause abholen und zum Verhör bringen.

Wir haben die beste Erfahrung damit gemacht, den Bullen von Anfang an klar zu zeigen, dass wir zu keiner Aussage bereit sind. Wenn sie gleich merken, dass bei dir nichts zu holen ist, werden sie weniger investieren.

Verweigere die erkennungsdienstliche Behandlung. Die Bullen können eine DNA-Entnahme nicht selbst anordnen, das muss die Staatsanwaltschaft. Bei der vorliegenden Sachlage gibt es zudem keinerlei Grund, dass die Staatsanwaltschaft eine erkennungsdienstliche Behandlung anordnen würde. D.h. du bist nicht verpflichtet, der Vorladung zur erkennungsdienstlichen Behandlung nachzukommen und wie dort geschrieben innert 14 Tagen vorstellig zu werden. Geben wir ihnen keine Daten freiwillig, denn wenn sie unsere Daten mal haben, ist die Löschung nur mühsam zu erreichen.

Lassen wir uns nicht einschüchtern. Wir wissen, dass wir auf der richtigen Seite der Barrikade, auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Ob an der Uni oder auf der Strasse, nehmen wir die Geschichte in die eigenen Hände. Handeln wir kollektiv und entschlossen. Damit es nicht bleibt, wie es ist.

Bei Fragen kannst du dich auf rotehilfe@aufbau.org melden.

Solidarische und kämpferische Grüsse

Rote Hilfe Schweiz

“Marsch für’s Läbe” ’22 – AntiRep-Sitzung 29.4.23

Erste Strafbefehle zum “Marsch fürs Läbe” 2022 sind eingetroffen. Lassen wir uns von ihnen weder vereinzeln noch einschüchtern! Finden wir gemeinsame Antworten auf ihre Repression!

Samstag 29. April 13:00 Uhr auf dem Kanzleiareal

Falls ihr oder Leute aus euren Bezugsgruppen nicht an die Sitzung können, schreibt doch kurz an se_bu@riseup.net. Zudem: Bis zur Sitzung sind die 10 Tage Einsprachefrist verstrichen. Deshalb: Wenn ihr euch Handlungsspielraum offen halten wollt, macht eine Einsprache. Diese kann jederzeit zurückgezogen werden. Ansonsten gilt der Strafbefehl als angenommen.

Lehnen wir jegliche Neutralität ab – Bekennen wir uns zum Internationalismus

Wir solidarisieren uns mit dem Internationalisten der Secours Rouge de Genève der am Freitag vor dem Militärgericht in Sion erscheinen muss. Ihm wird vorgeworfen sich an der Revolution in Rojava beteiligt zu haben. Dieser Angriff gegen unseren Genossen ist ein Angriff auf den proletarischen Internationalismus. Angesichts der Klassenjustiz, angesichts der Angriffe der Herrschenden auf die Kämpfe um Befreiung überall auf der Welt, gibt es keine Neutralität. So ist unsere Antwort eine parteiische: Für den Internationalismus und gegen den Imperialismus! Für die Revolution und gegen die Barbarei des Kapitals! Für die Solidarität und gegen die Repression!

Nous sommes solidaires avec l’internationaliste du Secours Rouge Genève qui doit comparaître vendredi devant la justice militaire au tribunal cantonal de Sion. Il est accusé d’avoir participé à la révolution au Rojava. Cette attaque contre notre camarade est une attaque contre l’internationalisme prolétarien. Face à la justice de classe, face aux attaques de la classe dominante contre les luttes pour la libération partout dans le monde, il n’y a pas de neutralité possible. Notre réponse est donc partiale : pour l’internationalisme et contre l’impérialisme! Pour la révolution et contre la barbarie du capital! Pour la solidarité et contre la répression!

Prozess gegen einen internationalistischen Genossen (Sion, 14.4.2023)

Mit der internationalistischen Perspektive der revolutionären Arbeit reiste einer unserer Genossen zwischen 2015 und 2016 nach Rojava. Dabei handelte es sich nicht um eine Vergnügungsreise. Vielmehr ging es darum, an einer Revolution teilzunehmen und von ihr zu lernen. Diese wird bis heute im autonomen Gebiet Rojava im Nordosten Syriens vorangetrieben.

Am 14. April 2023 findet sein Prozess in Sion statt. Ihm wird « Beeinträchtigung der Verteidigungskraft des Landes » sowie « Militärdienst im Ausland » vorgeworfen. Der Schweizer Staat wirft unserem Genossen vor, gegen Daesh zu den Waffen gegriffen zu haben, ohne dafür irgendwelche Beweise zu haben. Wir halten es für wichtig, darauf hinzuweisen, dass es in Wirklichkeit nicht nur um diesen Vorwurf an sich geht, sondern auch darum, den Internationalismus und die Unterstützung der Revolution in Rojava zu delegitimieren und entpolitisieren.

Um es klar zu sagen: Es ist nicht wichtig, ob unser Genosse Waffen in der Hand hatte oder nicht. Die bürgerliche Repression unterscheidet tatsächlich zwischen der bewaffneten Teilnahme an der Revolution und anderen Formen der Solidarität. Den Unterschied machen wir nicht. Ob sich Aktivistinnen und Aktivisten an Medien-, Umwelt-, Kunst- oder Militärprojekten beteiligen ist nebensächlich: Es sind alles Facetten desselben Kampfes. Die Revolution in Rojava basiert auf sozialistischen, feministischen und ökologischen Werten; sie finden sich in dem Projekt einer neuen Gesellschaft wieder, das sich entwickelt und das durch den bewaffneten Kampf verteidigt werden muss. Ohne zivile Projekte und zivile Arbeit, keine Revolution. Ohne bewaffnete Kräfte zu ihrer Verteidigung, ebenfalls keine Revolution. In Rojava, wie in jeder anderen revolutionären Erfahrung, kann die neue Gesellschaft nur leben, wenn sie sich verteidigen kann.

Das repressive Vorgehen, das unseren Genossen betrifft, ist im weiteren Sinne Teil einer Dynamik auf europäischer Ebene, die sich unter anderem bereits in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien gezeigt hat. Die Repression kann unterschiedliche Formen annehmen, aber ihr Ziel ist immer das gleiche: Aktivistinnen und Aktivisten daran zu hindern, ihre politische Arbeit in Europa fortzusetzen, und sie daran zu hindern, die Verbindungen weltweiter revolutionären Erfahrungen zu stärken. In England wurde Genossinnen und Genossen der Reisepass entzogen und die Einreise in den Schengen-Raum untersagt. In Frankreich verbrachte ein Genosse über ein Jahr im Gefängnis unter dem Vorwand, er sei in Rojava gewesen und ein revolutionärer Aktivist. In Italien durchliefen mehrere Aktivist:innen lange Gerichtsverfahren, weil sie in die Region gereist waren. Es gibt viele weitere Beispiele dafür, dass die bürgerliche Justiz unabhängig von der Art der Beteiligung in Kurdistan hartnäckig gegen alle vorgeht, die den Mut hatten, ihr Land zu verlassen, um vom revolutionären Prozess in Rojava zu lernen und daran teilzunehmen. Der Prozess gegen unseren Genossen ist also kein Prozess wegen einer angeblichen « Verletzung der Verteidigungskraft des Landes », sondern ein Prozess gegen den Internationalismus in all seinen Formen. Darauf antworten wir entschieden, dass Internationalismus unsere Pflicht als Revolutionäre ist.

Der Schweizer Staat greift unseren Genossen an, weil seine Aktionen die heilige « Neutralität » der Schweiz untergraben und damit die « Verteidigungsfähigkeit des Landes » beeinträchtigen könnten. Wir möchten an dieser Stelle daran erinnern, dass die Schweiz bis vor kurzem dem faschistischen türkischen Regime Waffen lieferte. Ein Regime, welches Daesh in Syrien und im Irak unterstützt hat. Auch heute noch unterstützt die Türkei die in der Region aktiven islamistischen Milizen und ist dazu sogar in einem Teil des syrischen Territoriums einmarschiert. Die Waffenverkäufe wurden eingestellt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit geht aber weiter. Viele große Schweizer Unternehmen investieren in der Türkei und nutzen die Vorteile, die das faschistische Regime dort bietet. Die Schweizer « Neutralität » ist also nur eine Fassade, um ihre Rolle im westlichen Imperialismus zu verbergen. Wir lehnen jegliche Neutralität ab, denn wir glauben an den Internationalismus und stehen Schulter an Schulter mit all unseren Genossinnen und Genossen, die weltweit gegen den Imperialismus kämpfen. Der Schweizer Staat hat schon immer eine repressive Politik gegenüber internationalistischen Aktivistinnen und Aktivisten verfolgt, sei es im Spanischen Bürgerkrieg oder in der französischen Résistance, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das Verfahren gegen unsere Genossen ist von daher nicht unbedeutend. Ihm wird nicht nur die Art seines Engagements in Rojava vorgeworfen, sondern vor allem die ideologischen Gründe, die ihn dazu bewegt haben. Die Schweizer Behörden versuchen in erster Linie, ihn wegen seines politischen Engagements zu verurteilen, und bedienen sich dabei der Militärjustiz. Der Nachrichtendienst der Eidgenossenschaft erwähnt in seinen Akten mehrmals seine Zugehörigkeit zur radikalen Linken und sein politisches Engagement. Die Bourgeoisie will damit revolutionäre Aktivisten einschüchtern und zum Schweigen zwingen. Wir müssen diesen Prozess als eine Form der Repression gegen die revolutionäre Bewegung als Ganzes und nicht nur als Angriff auf eine Einzelperson erkennen. Aus diesem Grund darf die Antwort darauf nicht lediglich eine individuelle sein, sondern muss zwingend eine kollektive und revolutionäre Antwort sein.

Um die Revolution in Rojava und unseren Genossen in diesem Verfahren zu unterstützen, rufen wir zu einer Aktionswoche gegen die westlichen Unterstützer und Verbündeten des faschistischen türkischen Regimes auf, vom 7. bis zum 13. April 2023.

Am 14. April, dem Tag des Prozesses, rufen wir zu einer Kundgebung vor dem Kantonsgericht in Sion um 8.30 Uhr auf.

Es lebe die internationale Solidarität!

https://secoursrouge.org/14-avril-2023/

AntiRep Schulung und Sitzung – Sonntag 26.02.23 ZWZ ab 14 Uhr

Der 8. März steht vor der Tür, es naht der 1. Mai und bald schon folgen die Demonstrationen am 14. Juni! Viel Grund also, sich auf die mögliche Konfrontation mit den Hütern der herrschenden Ordnung an all diesen Anlässen vorzubereiten. Was hätte man besser gleich zuhause gelassen? Was muss man in einer Kontrolle sagen? Was geschieht wenn man vorläufig festgenommen wird? Und haben wir zuhause auch wirklich gut aufgeräumt?!
Darüber tauschen wir uns am 26.02.23 um 14 Uhr in der Zentralwäscherei Zürich (Neue Hard 12) mit allen Interessierten aus.

Zudem: Was tun, wenn Monate nach der Demo Verzeigungsvorhalte, Vorladungen und Strafbefehle eintrudeln? Wir diskutieren dies ab 15 Uhr anhand der Proteste gegen den reaktionären «Marsch für’s Läbe» 2022, denn in den vergangenen Wochen haben einige Post erhalten. Was bedeuten all diese Briefe überhaupt, was kommt als nächstes im Strafverfahren und wie reagieren wir solidarisch darauf? Hierzu laden wir speziell all jene ein, die hiervon betroffen sind – kommt vorbei und lasst uns uns vernetzen!

Davor, während und danach: Transpi-Malen für den diesjährigen 8. März ab 13 Uhr in der ZWZ

Rote Hilfe Schweiz
Bündnis für ein selbstbestimmtes Leben
8MRZUNITE

Solidarität mit den sechs Angeklagten im Kleisterprozess!

Kommende Woche am 30. Januar und am 1. Februar findet in Basel vor dem Strafgericht der Kleisterprozess statt. Angeklagt werden sechs junge Genoss_innen und Freund_innen aus Winterthur.

Sie wurden alle in einer Nacht im Januar 2021, inmitten des zweiten Lockdowns, in Winterthur von der Strasse weg verhaftet. Die Bullen meinten einige Urheber_innen der knallgelben Plakate ausgemacht zu haben, welche die staatlich-kapitalistische Krisenverwaltung kritisierten. „Der Kapitalismus macht die Pandemie zur Krise“ wurde darauf unter anderem festgehalten. Aber auch die viel verwendete Parole: „Wir tragen eure Krise nicht“ war zu lesen. Eine klare Ansage also, während der Staat die Menschen zur Vereinzelung und Selbstisolation aufforderte, damit möglichst viele Wirtschaftsbereiche weiterhin am Laufen bleiben konnten und das kaputtgesparte Gesundheitswesen nicht überlastet würde.

Nach einer Nacht im Knast und den üblichen verachtenswerten Repressalien der Bullen, wurden sie wieder freigelassen. Es folgte ein absurdes Gerichtsstandesverfahren wobei der Fall zwischen der Staatsanwaltschaft Basel und Winterthur hin und her geschoben wurde. Schlussendlich gelangte der Prozess vor das Strafgericht in Basel.

Wütend schnaubend und mit Schaum vor dem Mund fordert nun die Staatsanwaltschaft Basel ein Jahr bedingt Knast für alle Angeklagten. Mit solchen Forderungen steht die Stawa in guter alter Tradition zu den Basel-18 oder den BNF-Prozessen. Schnell folgten Stimmen, welche die Unverhältnismässigkeit dieser Forderung kritisierten. Aus liberaler Perspektive mag dies so vielleicht stimmig sein – aus revolutionärer Perspektive kann der Forderung nach einer «gerechten» Bestrafung durch die Klassenjustiz nur mit einem müden Lächeln begegnet werden.

Wer den Bruch mit dem bürgerlichen Staat vollzieht, stellt keine Forderungen an ihn. Sondern arbeitet ununterbrochen an seiner Zerschlagung. Mögen die historische Etappe und die darin stattfindenden Kämpfe noch nicht so weit gediehen sein, ändert sich nichts an dem unversöhnlichen Widerspruch zwischen dem Staat und den revolutionären Kräften.

Zeigt euch solidarisch mit den Angeklagten und kommt am 30. Januar und am 1. Februar um 7:30 vor das Strafgericht in Basel.

Unsere Solidarität gegen ihre Repression !

Es lebe die widerständige Jugend !

Revolutionärer Aufbau Schweiz, 28. Januar 2023

AntiRep “Marsch für’s Läbe” 2022

Einzelne haben erste Verzeigungsvorhalte von den Bullen erhalten wegen Marsch für‘s Läbe 2022. Dabei handelt es sich um eine Art Einladung zu einer schriftlichen Einvernahme von Seiten der Bullen. Doch wir machen keine Aussagen bei der Polizei. Deshalb wichtig: Keine Antwort auf diesen Brief, ab in den Abfall damit. Und wenn wieder Post kommt dann gerne melden (se_bu@riseup.net), damit wir eine gemeinsame Antwort darauf finden können!

Andere Personen (U18) haben Strafbefehle wegen Widerhandlung gegen die Polizeiverordnung der Stadt Zürich gekriegt. Finden wir eine gemeinsame Antwort darauf! Wenn du einen Strafbefehl oder etwas anderes erhalten hast, komm um 20.00 zum No WEF-Winterquartier im KochAreal ZH am 15.01. und frag nach der Roten Hilfe oder schreib uns auf se_bu@riseup.net

Bündnis für ein selbstbestimmtes Leben & Rote Hilfe Schweiz

AntiRep Sitzung „Marsch für’s Läbe“ 2021

Einige haben Strafbefehle gekriegt, einige erhielten bereits Vorladungen. Lassen wir uns von der  Repression nicht vereinzeln. Darum laden wir zur Sitzung ein, wo wir politische und juristisch-technische Fragen gemeinsam angehen.
Wann: Freitag, 26.08.22 um 19 Uhr
Für den Ort schreibe an se_bu@riseup.net
Leitet diese Info allen Betroffenen weiter!

Bussen wegen «Marsch für’s Läbe» 2021

Gegen Verrat und Repression – die Solidarität als Waffe

Der Angriff der deutschen Bundesanwaltsschaft gegen Lina und andere Antifaschist:innen aus Leipzig, die aktuell in Dresden vor Gericht stehen, hat eine erhebliche Bedeutung.

1. Den antifaschistischen Widerstand unterstützen!

Dieser Angriff kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der militante Antifaschismus in Europa nötiger denn je ist, gegen die europäischen Neonazis, die an Zahl und Dreistigkeit zunehmen, gegen den türkischen Faschismus und seine immer aktiveren Organisationen in Europa.

Dieses Wiederaufleben faschistischer Aktivitäten profitiert von immer tieferen und systematischeren Komplizenschaften im Staatsapparat:

– Offizielle Komplizenschaft mit der Verfolgung von antifaschistischen Aktivist:innen und Organisationen aus Deutschland, der Türkei und Kurdistan (letzte Woche kehrte der deutsche Generalbundesanwalt Peter Frank von einer dreitägigen Reise in die Türkei zurück, bei der er eine Privataudienz bei Erdogan hatte) ;

– Verdeckte Komplizenschaften, wie die engen Verbindungen der Neonazi-Mörder :innen des NSU zum deutschen Geheimdienst offenbarten.

Und das alles in einem allgemeinen Kontext einer Offensive der Rechten auf allen Ebenen: auf der Ebene der Ideen wie auf der Ebene der Gesetze, auf der Straße wie auf der Ebene der Kultur. Überall befinden sich chauvinistische, rassistische und patriarchale Thesen in der Gegenoffensive.

Die Bedeutung des antifaschistischen Kampfes bedeutet die Bedeutung aller Formen des antifaschistischen Kampfes: Sowohl der militante Antifaschismus, der in Deutschland und anderswo um die Straße kämpft, als auch die internationale Solidarität mit den Kräften, die in der Türkei, in Rojava und den verschiedenen Teilen Kurdistans Widerstand gegen das faschistische Regime leisten.

2. Den Antagonismus zum Leben erwecken!

Der Prozess in Dresden ist auch die Antwort des Staates auf Initiativen des Widerstands, die den Antagonismus lebendig werden lassen, indem sie um die Straße kämpfen und Gewalt als Methode des Kampfes miteinbeziehen.

In einem Land wie Deutschland, dem kapitalistischen, industriellen und finanziellen Gravitationszentrum der Europäischen Union, ist die Entwicklung antagonistischer Kampfformen von entscheidender Bedeutung.

Episoden wie die Mobilisierung gegen die Europäische Zentralbank (Frankfurt 2015) oder der G20-Gegengipfel (Hamburg 2017) haben dies gezeigt:

– In unserem Lager haben diese Kämpfe die revolutionäre Bewegung weit über Deutschland hinaus mobilisiert,

– Im feindlichen Lager hat das Ausmaß und die Intensität der Repression (auf der Straße und in den anschließenden Prozessen) gezeigt, wie empfindlich die Machthaber:innen auf diese Mobilisierungen und ihren antagonistischen Charakter reagiert haben.

Die allgemeine reaktionäre Welle, mit der wir konfrontiert sind, die gestern von der Pandemie, heute vom Krieg in der Ukraine und morgen von der Wirtschaftskrise genährt wurde und wird, könnte diese doppelte Tendenz nähren:

– Radikaler und antagonistischer Widerstand auf unserer Seite ;

– Eine unerbittliche Unterdrückung auf der Seite des Feindes.

3. Den Herausforderungen mit Ernsthaftigkeit, Methode, Kraft und einem Geist der Solidarität begegnen !

Der Dresdner Prozess zielt also auf den antifaschistischen Widerstand in seiner notwendigen gewalttätigen Dimension.

So erklärt sich auch das Ausmaß der eingesetzten Mittel: minutiöse Ermittlungen, die von großen Mitteln profitieren, Anwendung von Verfahren wie Erpressung, um Lähmungen, Desertionen und Verrat in den antifaschistischen Reihen zu erzeugen.

Die Wiederaufnahme der Strafverfolgung Mitte Juni gegen die Antifaschist:innen in Leipzig erfolgte aufgrund der Aussagen eines Verräters.

Der Einsatz von Verräter:innen und/oder verdeckten Ermittlern ist ein altes Rezept der Repression, wurde aber immer in Situationen bevorzugt, die als wichtig erachtet wurden.

Denn Verrat hat neben seinen direkten Auswirkungen (Informationen, die der Feind erhält) auch indirekte, manchmal noch schlimmere Folgen wie Vertrauensverlust und die Verschärfung von Widersprüchen innerhalb der Bewegung.

Die revolutionäre Bewegung war bereits mit diesen Vorgängen konfrontiert und hat oft die Ressourcen in sich selbst gefunden, um den Schock zu verarbeiten und wieder in die Offensive zu gehen:

– Das bedeutet zunächst, sich nicht von Verrat und Verratsdrohungen faszinieren und lähmen zu lassen, sondern die Initiative wieder zu ergreifen;

– Das erfordert, dass wir zusammenhalten, uns gegenseitig helfen und uns unter den verschiedenen Teilen der Bewegung solidarisieren, um Kampfgemeinschaften wieder aufzubauen;

– Und in der unmittelbaren Zukunft erfordert dies die stärkste und demonstrativste Solidarität mit den Personen, die von dem Verräter denunziert wurden.

Dazu werden wir bei der Wiederaufnahme des Prozesses gegen Lina und die Antifaschist:innen in Leipzig am 25. Juli in Dresden Gelegenheit haben.

Solidarität mit Lina und den Antifaschist:innen in Leipzig !

Schande und Strafe für Verräter:innen !

Es lebe der antifaschistische Widerstand !

Es lebe der revolutionäre Kampf !

Sekretariat der Roten Hilfe International

20 Juli 2022