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Massaker in Suruc! Aufruf für Internationale Solidarität

Liebe Genossen,

heute morgen wurde in der nordkurdischen Stadt Suruc ein Massaker an
den Teilnehmern einer Delegation der Föderation der Sozialistischen
Jugendvereine (SGDF) verübt. Durch einen Bombenanschlag wurden viele
Jugendliche getötet und verletzt. Die rund 300 Jugendlichen waren auf
dem Weg nach Kobanê, um dort eine Woche lang beim Wiederaufbau der
Stadt zu helfen.

Wir rufen euch auf international Solidaritätsaktionen zwischen dem
21.-22. Juli zu organisieren, um gegen das Massaker und die blutige
Politik der AKP-Diktatur und der faschistischen ISIS Banden zu
protestieren.

Mit revolutionären Grüßen

MLKP

Türkei/Kurdistan

Internationales Büro

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Massacre in Suruc! Call for International Solidarity

Dear comrades,

Today in the northern kurdish City Suruc has taken place a massacre
against members of the Federation of Socialist Youth Associations
(SGDF) this morning.

An bomb explosion has killed a lot of young people and wounded many
more. Around 300 young people were on the way to Kobanê to stay there
for one week and to help to rebuilt the city.

We call you to organize international campaigns as a sign of solidarity
and to protest against the massacre and the bloody policy of the
AKP-dictatorship and the fascist ISIS Gangs on July 21 and 22.

With revolutionary greetings

MLCP

Turkey/Kurdistan

International Bureau

Young Struggle Mitglied wird am Neuaufbau von Kobanê gehindert!

Im Rahmen der ICOR-Solidaritätsbrigaden, die zum Aufbau eines medizinischen Zentrums in Kobanê aufrufen, um sich am Neuaufbau des vom IS zu 80% zerstörten Gebietes zu beteiligen, haben sich international dutzende Menschen auf den Weg gemacht, diese Arbeit zu unterstützen. Auch wir als Young Struggle beteiligen uns an diesem Aufruf um unserer Verantwortung als Mensch gerecht zu werden und Kobanê nach dem Sieg gegen die Terror Banden des IS wieder zu einer Quelle des Lebens werden zu lassen.

Weltweit gibt es zahlreiche Aufrufe sich am Neuaufbau von Kobanê zu beteiligen und viele Delegationen sind bereits trotz der Schikanen und Hindernisse des türkischen Staates über die Grenze gelangt. Doch auch in Deutschland wurden wir konfrontiert mit Schikanen des Staates, die die Beteiligung an den Solidaritätsbrigaden vorerst verhindert haben.

 

Zum Vorfall:

Am Flughafen Düsseldorf wurde vergangenen Donnerstag das Young Struggle Mitglied Sofie K. von der Polizei aufgehalten und in einen Raum geführt, wo sie von ca. 10 Polizeibeamten verhört wurde. In diesem Verhör haben die Polizeibeamten auf subtile Weise psychische Folter begangen. Mit beiläufigen Aussagen wie „Gib zu, dass du zum kämpfen gehst, dann lassen wir dich auch gehen“, wurde Druck ausgeübt. Nachdem man Sofie´s Tasche durchsucht hat wurde eine Fahne von Ivana Hoffmann herausgenommen und mit einem herablassendem Lachen wurde angedeutet: „Willst du etwa so enden wie die, freust du dich schon darauf begraben zu werden?“ Sofie legte dutzend Male Widerspruch gegen die allgemeine Maßnahme der Polizei und gegen die Durchsuchung der Tasche ein, wobei sich die Polizeibeamten jedoch weigerten diesen zu dokumentieren, solange das Protokoll nicht unterschrieben werde.

Dieses Verhör wurde stundenlang ohne Anwalt fortgesetzt, man nahm den Personalausweis und Reisepass von Sofie in Beschlag und erteilte ihr ein Ausreiseverbot mit der Begründung der „Gefahrenabwehr“. Im Anschluss wurde sie freigelassen. Schon vor diesem Vorfall wurde Sofie’s Wohnung von der Polizei aufgesucht und ihre Eltern wurden kontaktiert, um von ihnen Informationen über ihre Tochter zu bekommen.

Gleichzeitig zu dem Verhör gab es gezielte Einschüchterungsversuche an Aktivisten im Umfeld von YS in Duisburg, die belästigt wurden und deren Eltern und Lehrer sogar benachrichtigt und befragt wurden. Bereits in der Vergangenheit wurden Aktivisten in Duisburg von Zivi’s abgefangen, in die Ecke gedrängt und ausgefragt.

Diese Einschüchterungsversuche zeigen uns, dass die Verteidigung menschlicher Werte gegen die Interessen des deutschen Staates stößt und der Aufbau einer fast völlig zerstörten Stadt als „Gefahr“ angesehen wird. Durch diese Maßnahmen wird versucht die Solidaritätsarbeiten zu Rojava zu isolieren, Aktivisten an ihrer Arbeit aufzuhalten und zu kriminalisieren.

Während zahlreiche Kämpfer des IS von Europa aus in den Krieg ziehen und es kaum Reaktion darauf gibt, werden Helfer an Aufbauarbeiten und humanitärer Hilfe aufgehalten. Wir haben kein Verständnis für diese ganz klar politische Haltung der BRD. Es ist dieselbe Haltung, die das PKK-Verbot aufrecht hält, die den Freiheitskampf in Rojava außer Acht lässt und weiterhin mit dem türkischen Staat zusammenarbeitet, obwohl dieser die IS Terrorbanden unterstützt.

Der Freiheitskampf in Rojava ist legitim und die Verteidigung der Völker dieser Region haben wir den Selbstverteidigungskräften der YPG und YPJ zu verdanken.

In Kobanê haben wir es ihrer heldenhaften Aufopferung zu verdanken, dass ein geplantes Massaker der von der Türkei unterstützten IS Banden aufgehalten wurde und ein Sieg der Menschlichkeit errungen wurde. Diese Tatsache kann nicht durch die Herabwürdigung des Freiheitskampfes am Flughafen oder der Kriminalisierung der Beteiligung und Unterstützung an der Revolution in Rojava verleugnet werden.

Die Einschüchterungsversuche in Duisburg, der Stadt in der auch Ivana Hoffmann politisch aktiv war, beeindrucken niemanden mehr und werden erst recht niemanden aufhalten.

Auch Besuche und Anrufe bei Aktivisten und deren Familien sind keine neuen Methoden. Wir werden uns auch weiterhin dagegen zu Wehr setzen.

Wir fordern:

  • Sofortige Aufhebung des Ausreiseverbots von Sofie K. und Rückgabe der Dokumente
  • Stopp mit den läppischen Einschüchterungen und Bedrohungen gegen politische Aktivisten
  • Einsatz für einen humanitären Korridor nach Kobanê
  • Unterstützung des Freiheitskampfes in Rojava
  • Aufhebung des PKK Verbots

Nach diesem Vorfall werden wir erst recht die Arbeiten zum Neuaufbau propagieren und rufen umso breiter zur Solidarität auf.

Die Solidaritätsbrigaden der ICOR werden über Monate hinweg den Neuaufbau unterstützen.

Gleichzeitig gibt es zwischen dem 19. und 24. Juli eine Massendelegation aus der Türkei, die sich an den Arbeiten in Kobanê beteiligen wird.

Interessierte können sich unter info@young-struggle.org melden.

Am Donnerstag ist eine Presseerklärung um 18:30 Uhr am Düsseldorfer Flughafen geplant. Weitere Informationen hierzu werden zeitnah bekannt gegeben.

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/146492

Tuhad-Der: We support the hunger strike of prisoners

Members of the TUHAD-DER (Solidarity Association of Prisoners’ Families) Amed Branch gathered outside the Diyarbakır D Type Prison where they made a statement to the press declaring support to the hunger strike launched by Kurdish political prisoners in Turkish jails in solidarity with the Kobanê resistance against ISIS gangs.

The banner women carried read: “We salute the Kobanê resistance of PKK and PAJK prisoners.”

In a statement to the press on behalf of the demonstrators, Tuhad-Der Amed Branch Chairperson Cahit Demirkıran said Kobanê was the shining face of the Middle East, stressing that an approach towards Kobanê would mean an approach towards Kurds.

Recalling that some 5 thousand Kurdish prisoners in Turkish jails have launched a hunger strike on 15 September, Demirkıran said they, as families of prisoners, supported this strike which has been initiated to urge the government to abandon its policies on Rojava and to open an aid corridor into Kobanê.

“The demands highlighted by prisoners on hunger strike are our demands too”, Demirkıran added.

Quelle: http://en.firatajans.com/news/news/tuhad-der-we-support-the-hunger-strike-of-prisoners.htm

Solidarität mit Rojava

Seit mehreren Wochen werden die befreiten kurdischen Gebiete in Nord-Irak und Syrien angegriffen. In den letzten Tagen hat sich die Situation rund um die syrisch-türkische Grenzstadt Kobane zugespitzt. Von mehreren Seiten greift der “Islamische Staat” die kurdische Stadt an, während an der Grenze stationierte türkische Polizisten und Soldaten den Grenzübertritt von KurdInnen verhindern, die sich dem bewaffneten Kampf gegen den “IS” anschliessen wollen. Dabei kommt es immer wieder zu Angriffen von Seiten der türkischen Truppen auf die Protestcamps. Die Türkei nutzt die Situation dazu, die Einrichtung einer “Pufferzone” zu fordern. In der Einschätzung der kurdischen Bewegung kommt ein solcher Vorschlag der “Unterstützung des IS gleich.” Zudem wurde der Waffenstillstand mit der Türkei durch den KCK aufgekündigt.

Angesichts all dieser Entwicklungen haben die Karakök Autonome TR/CH einen dringenden Aufruf zur Solidarität mit Rojava verfasst, den wir im Folgenden gerne publizieren:

Rojava ist ein autonom verwaltetes Gebiet (ehemals zu Syrien gehörend), welches durch kurdische Freiheitskämpfer_innen im November 2013 befreit wurde. Die Bevölkerung besteht aus 2.5 Millionen Menschen. Die Verwaltung aller Alltagsstrukturen (z.B. Schulen, Bäckereien, Kliniken, Tankstellen) findet auf basisdemokratischer Ebene statt. Eine zentralistische Regierung gibt es nicht. Alle in der Region lebenden Menschen, unabhängig von Ethnie, Religion oder Sprache, sind im Volksrat vertreten. Entscheidungen werden hierdurch selbstbestimmt und von unten gefällt. Es besteht eine Frauenquote von 40% in allen Verwaltungen. Das ist nicht nur im Nahen Osten einzigartig. Zusätzlich organisieren sich Frauen in autonomen Strukturen. Es gibt Frauenzentren, in denen Selbstorganisierung und Empowerment stattfindet. Die Strukturen orientieren sich deutlich an anarchistischen Ideen, so flossen in der konkreten Umsetzung des Projektes Ideen von Bakunin, Kropotkin, aber auch Zerzan ein.

Rojava ist eine sichere Insel für alle Ethnien oder Minderheiten, die in der Region unterdrückt oder verfolgt werden – Araber, Sunniten, Armenier, Assyrer, Aleviten, Yeziden, darunter z.B. auch christliche Minderheiten. Ebenfalls setzt sich die Region gegen die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen ein. Erklärtes Ziel ist der Aufbau einer rätedemokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft. Das Projekt ist als solches einzigartig auf der Welt und die Region gilt als eines der sichersten Gebiete in Syrien – auch, weil sie bewaffnet gegen aussen verteidigt wird.

Angriff von allen Seiten

In der aktuellen Situation ist Rojava von allen Seiten bedroht. Einerseits von der ISIS, welcher Rojava ein Dorn im Auge ist. Andererseits vom Assad-Regime und der türkischen Regierung, welche das autonome Rojava angreifen. Unter diesen Bedingungen zu bestehen, ist nicht leicht.

Umgebende Regierungen kontrollieren die Grenzen und verhindern Import wie Export. Es fehlt an Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischer Versorgung, Unterkünften. Die Stromversorgung wurde durch die ISIS gekappt, damit ist auch die Wasserversorgung zusammengebrochen. Grenzdörfer von Rojava werden durch die ISIS angegriffen, so erfolgte letzte Woche der Angriff auf Kobane, wobei 300 Kämpfer_innen, welche das Gebiet verteidigen, ums Leben kamen. Rojava ist als autonomes, basisdemokratisches Projekt akut bedroht und damit alle Menschen, die hier Zuflucht und Hoffnung gefunden habe. Die Menschen leiden Hunger, sind obdachlos oder sterben durch Krankheit und bewaffnete Angriffe.

Wie können wir Rojava unterstützen?

Am wichtigsten ist es, über das Projekt zu berichten, die Informationen zu streuen, denn in europäischen Medien ist kaum etwas zum Thema zu lesen. Berichtet über Rojava in eurem Umfeld, auf euren Websiten und Blogs. Macht Aktionen oder Kampagnen. Regelmässige Infos auf Englisch findet ihr in der Online-Zeitung „Firatnews“ → http://en.firatajans.com (oder indem ihr uns kontaktiert). Ganz konkret fehlt es auch an Geld für Lebensmittel, Kleidung, Unterkunft, Medikamente. Beiträge an folgendes Konto gelangen direkt an die Bevölkerung:

Heyva Sor A Kurdistane Schweiz, Zürich
Kontonummer: 80-017192-8
Zahlungsweg: Stop Isis

Zeigen wir der Bevölkerung von Rojava, dass sie nicht alleine ist und sorgen wir dafür, dass dieses einzigartige Gebiet weiter bestehen kann!

Karakök Autonome