Greek prisons: Words from 8 hunger strikers of the Network of Imprisoned Fighters (DAK)

Below is an excerpt from an open letter released in the small hours of April 11th 2015 by hunger strikers of the Network of Imprisoned Fighters.

[…] When we started the hunger strike, we knew it would be an uphill struggle that would stretch us to our limits. And it’s true that some of us, after 40 days of tough struggle, run the risk of developing serious health problems. Nevertheless, we’re not going to concede any ground to anyone who’s taking advantage of the government’s strategy in their attempt to wear us down and annul the effectiveness of our struggle. Therefore, we reiterate that we continue the hunger strike until the fulfillment of our demands, despite the visible risks to our health. We owe it to all the comrades who’ve felt we are giving a joint struggle against the state of exception, but above all we owe it to our own selves and to the means of fight that we have chosen. We invite all comrades to reflect on the cruciality of the situation (four comrades have been on strike for more than 40 days) and turn Every Day of Hunger Strike into A Day of Action.

Every fight exhausts its potential only when we give up, and this fight has neither exhausted its potential nor completed its cycle.*

PS.1: Yesterday [April 10th], our comrade Tasos Theofilou stopped the strike as well. We walked together this far, and remain united in our common struggle. Tasos, we wish you a good recovery.

PS.2: We send our solidarity to the revolutionaries from Turkey[incarcerated in Greek prisons], who stand beside us in this battle. We wish Giorgos Inglessis [who suspended hunger strike] a good recovery.**

PS.3: Solidarity with the migrants who went on hunger strike at the concentration camp in Paranesti, near Drama.***

Until the End – Until Victory
Not One Step Back

Network of Imprisoned Fighters
_

Translation notes:

* A reference to the opinion expressed by imprisoned comrade Nikos Maziotis.

** According to our information so far, the prisoners who remain on hunger strike are eight anarchists of the Network of Imprisoned Fighters (DAK), Andreas-Dimitris Bourzoukos, Antonis Stamboulos, Argyris Ntalios, Dimitris Politis, Fivos Harisis, Giorgos Karagiannidis, Grigoris Sarafoudis and Yannis Michailidis, as well as communists from Turkey & Kurdistan incarcerated in Greek prisons.

*** On April 10th, the No Lager Assembly in Thessaloniki, having established ties of solidarity and constant communication with the imprisoned migrants, reported that only one migrant is still on hunger strike in Paranesti camp, also noting that comrades from various collectives in Thessaloniki, Drama, Patras, Athens and other places supported and publicised the strike.

Quelle: http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/13/greek-prisons-words-from-8-hunger-strikers-of-the-network-of-imprisoned-fighters-dak/

Griechenland: Beendigung des Hungerstreiks, Erklärung von Nikos Maziotis, Mitglied Revolutionärer Kampf

Am 5. April 2015, kündigte der anarchistische Gefangene Nikos Maziotis das Ende seines Hungerstreiks an.

Nach 35 Tagen des Kampfes, beende ich den Hungerstreik, den ich am 2. März zusammen mit anderen GenossInnen begann. Ich habe beschlossen, dies zu tun nicht aufgrund der Tatsache, dass ich die Grenzen meiner Belastbarkeit erreicht habe, sondern weil ich glaube, dass die Entwicklungen im Kontext dieses Kampfes abgeschlossen sind und das diesbezügliche Potenzial erschöpft ist, auch unter Berücksichtigung der Solidaritätsbekundungen die stattgefunden haben. Ich habe beschlossen den Hungerstreik jetzt auszusetzen, nachdem das Justizministerium den Gesetzesentwurfs vorgelegt hat und sehe keinen Sinn darin, noch mindestens 10 Tage bis nach Ostern zu warten, bis es zur Abstimmung kommt. Ich bin aber weiterhin sehr misstrauisch betreffend alle Änderungen, die das Ministerium in Bezug auf das Vermummungs- oder DNA-Gesetz vorlegt; weil die Regierung bereits gezeigt hat, wie unzuverlässig sie bei der Erfüllung ihrer Proklamationen ist.

Ich habe am Hungerstreik mit einem gebrochenen Arm teilgenommen, eine Verletzung die mir während meiner Festnahme zugefügt worden ist. Eine Fraktur, deren Heilung einige Zeit dauern wird, Monate vielleicht oder mehr als ein Jahr. Die Forderungen, die ich zusammen mit anderen inhaftierten GenossInnen unterstütze haben rein politischen Charakter, da sie gegen den “Anti-Terror” und repressiven Kern des Staates gerichtet sind. Ich hatte von Anfang an keine Illusionen, dass alle Forderungen, wie zum Beispiel die Abschaffung des 187A Antiterrorgesetzes und das Gesetz 187 über kriminelle Vereinigungen, “realistisch” erreichbar sind, aber sie mussten aus politischen Gründen vorgebracht werden.

Der Lauf der Ereignisse zeigte, dass die SYRIZA-Regierung sich in einer sehr schwierigen Lage befand, aber gleichzeitig nicht so anfällig für politischen Druck durch den Kampf der politischen Gefangenen und solidarischen Menschen ist, wie manche glauben möchten. Stattdessen ist sie anfälliger für Druck vom rechten Flügel, wo es eine grössere Sensibilität für Fragen des “Anti-Terror” und repressive Politik gibt. Diejenigen, die, während sie in der Opposition waren, angeblich für die Rechte von Gefangenen “kämpften” und sich gegen die “Anti-Terror” Gesetze äusserten, wie die jetzigen Minister für Justiz und öffentliche Ordnung. Die, die sich gegen das Vermummungsverbot stellten, sind jetzt an der Macht und führen die Regierung. Sie wurden mit dem ersten Hungerstreik der politischen Gefangenen konfrontiert, der auf eine Durchsetzung ihrer Bekenntnisse hinweist.

Jetzt an der Macht, haben sie in sehr kurzer Zeit alles widerlegt, was sie vor den Wahlen in Bezug auf das Memorandum und die Schulden sagten und es wird erwartet, dass sie die Antiterrorgesetze intakt lassen. Nachdem sie alles akzeptiert haben – das Memorandum, die Schulden, die Troika, die Auswertung – die sie als sie in der Opposition waren ablehnten, nachdem sie die Abhängigkeit vom Internationalen Währungsfonds und ausserdem die Abhängigkeit von den USA akzeptiert haben – bedeutet dies auch, dass es unmöglich ist, für die Aufhebung der Anti-Terrorismus Gesetze zu sein – wählten sie eine Verzögerungstaktik beim Kampf durch Hungerstreik politischer Gefangener, und legten bereits nach einem Monat einen angekündigten Gesetzentwurf mit Änderungen vor, mit dem Schaden für die Gesundheit und das Leben von inhaftierten GenossInnen riskiert wird, wie im Fall des Genossen [Michalis] Nikolopoulos, der dem Tode nahe kam und vielleicht bleibende Schäden erlitten hat. Sollte dies so sein, so wird dieser Kampf mit einem hohen Preis bezahlt; darüber hinaus wird es eine “Leistung” der linksgerichteten Regierung von SYRIZA sein, so dass sie eine unauslöschliche Spur hinterlassen, weil keine andere griechische Regierung in der Vergangenheit einen Hungerstreikenden bleibende Schäden hat erleiden lassen.

Ich werde nicht von Begriffen wie Sieg oder Niederlage sprechen. Unabhängig vom Ergebnis ist der Kampf der politischen Gefangenen von grosser Bedeutung und grossem Wert. Es ist der erste Hungerstreik der politischen Gefangenen, und wie ich schon sagte, geht dieser Kampf weit über seine direkte Bedeutung. Es ist die einzige kämpferische politische Mobilisierung, mit der die SYRIZA-Regierung bisher konfrontiert wurde. Dieser Kampf hat die Illusionen einer linken Fassade der Macht, einer linken Krücke des Kapitalismus, einer linken Regierung der Krise ausgeräumt. Das ist das grosse politische Erbe, das dieser Kampf hinterlassen hat und in dieser Hinsicht sind wir auf jeden Fall die GewinnerInnen.

Nikos Maziotis, Mitglied des Revolutionärer Kampf

Domokos [Typ C] Gefängnis

Grussbotschaft der Zwischenkonferenz 2015 der Roten Hilfe International

Wir schicken euch – den politischen Gefangenen – kämpferische, solidarische Grüße in die Knäste!

Jahr für Jahr zeigt sich die Klassenjustiz in verschiedenen Facetten, um den aufkommenden Widerstand zu unterbinden. Für den Widerstand eröffnen sich durch die systemische Krise des Kapitalismus zwar neue Möglichkeiten, die jedoch durch die Repression unterbunden werden sollen.

Die Repression kennt dabei viele Gesichter:

– Sei es durch die langjährige Wegsperrung von Militanten wie Marco Camenisch oder Georges Abdallah, die aufgrund ihrer ungebrochenen politischen Identität auch nach jahrzehntelanger Haft nicht freigelassen werden und damit zur Geisel des Staates werden,

– sei es durch die zunehmende Kriminalisierung von Kämpfen auf der Straße

– sei es durch die Einführung von Isolationsknästen gegen politische und rebellische Gefangene in Griechenland

Die Repression darf dabei jedoch nicht losgelöst betrachtet werden von den Verhältnissen, in denen wir leben: Prekarisierung, Arbeitslosigkeit und Krieg und dadurch Hunger, Elend und Tod sind die kapitalistische Realität gegen die sich weltweit Widerstand formiert, der auch vor den Knastmauern nicht Halt macht. Zum Beispiel führten rebellische, anarchistische und kommunistische Gefangenen einen Hungerstreik in Griechenland durch, mit dem sie u.a. gegen die Einführung der Isolationsknäste kämpften. Ein Kampf, mit dem sie durchaus auch Erfolg hatten! Auch wenn die Bilanz zur Zeit nicht abschließend gezogen werden kann, ist der Kampf eine Erfahrung in der Entwicklung des revolutionären Prozesses.

Ein integraler Bestandteil des Widerstands und um der Repression zu begegnen ist der Aufbau und die Etablierung internationaler Solidarität, die wir in dem Projekt des Aufbaus der Roten Hilfe International sehen. Seit über 15 Jahren gründet der Prozess des Aufbaus der Roten Hilfe International auf der Idee, dass die Solidarität mit den revolutionären Gefangenen ein Bereich sein muss, in dem die Meinungsverschiedenheiten soweit möglich verschwinden sollten. Es geht nicht darum die politischen Unterschiede zu verneinen, es geht darum zu verstehen, dass es Bereiche gibt, wo sie mehr oder weniger präsent sein sollen. So wie die revolutionäre Bewegung die politischen, ideologischen und strategischen Debatten braucht, braucht sie auch Einheit in grundsätzlichen Fragen wie dem Widerstand gegen die Repression und die Solidarität mit den Gefangenen.

Die Barbarei des Kapitals und ihre verheerenden Kriege in den Peripherien des Systems, und das Elend, das sie verursachen wird, kann nur zu größerer Mobilisierung und Kampfbereitschaft der Volksmassen führen und überall auf dem Planeten Proteste und Revolten hervorrufen.“
Georges Ibrahim Abdallah

Gerade in Zeiten, in denen sich die Barbarei des Kapitals konkret in Krieg und reaktionären Regimes und Bewegungen niederschlägt (wie beispielsweise in der Ukraine oder in Syrien/dem Irak) ist die Verteidigung der revolutionären Projekte, für die die Gefangene weggesperrt wurden und die Perspektiven, die sie vertreten, bedeutsamer und notwendiger denn je.

In diesem Sinne schließen wir mit diesem Zitat und schicken euch unsere kämpferischen Grüße.

Venceremos

Zwischenkonferenz 2015 der Roten Hilfe International

Belgien, Schweiz, Deutschland, Italien

Greek prisons: Hunger strike termination statement by Revolutionary Struggle member Nikos Maziotis

After 35 days of struggle, I terminate the hunger strike that I began on March 2nd along with other comrades. I have decided to do so not owing to the fact that I have reached the limits of my endurance but because I believe that, considering the developments regarding the requestive context, this fight has completed its cycle and has exhausted its potential, taking into account also the solidarity acts that have taken place. I have chosen to suspend the hunger strike now, after the justice ministry’s bill introduction, seeing no point in waiting at least 10 days until it’s voted on, after Easter has passed. I however remain extremely cautious over any modifications that the ministry is supposed to present in relation to the hoodie law or DNA legislation; because the government has already demonstrated how unreliable it is in fulfilling its proclamations.

I participated in the hunger strike with a broken arm, having been injured during my arrest, a fracture that will take some time, perhaps months or over a year, to recover from. The demands which I supported alongside other imprisoned comrades are of a purely political character, because they are aimed against the “anti-terror” and repressive core of the State. I had no illusions from the outset that all of the demands, such as abolition of the 187A anti-terrorism law and the 187 law on criminal organisation, are “realistically” achievable, but they had to be put forward for political reasons.

The course of events showed that the SYRIZA-led government found itself in a very difficult position, but at the same time it’s not as vulnerable to political pressure from the struggle of political prisoners and people in solidarity as some would like to believe. Instead, it is more vulnerable to pressure exerted by the right wing, where there’s a greater sensitivity toward issues of “anti-terror” and repressive policy. Those who, while in opposition, claimed to have “fought” for the rights of prisoners, those who declared themselves against the “anti-terror” laws, such as the current ministers of justice and public order, those who declared themselves against the hoodie law, and have now come to power and lead the government, were faced with the first hunger strike of political prisoners aiming at a vindication of all that.

While in power, having within a very short time refuted everything they had proclaimed before elections regarding the memorandum and the debt, it is expected that they will leave the anti-terrorism legislation intact. Having accepted everything – the memorandum, the debt, the troika, the evaluation – they used to denounce while in opposition, having accepted the dependence on the International Monetary Fund and, by extension, the US – which means that it is impossible to repeal anti-terrorism laws – they chose to employ delaying tactics against the struggle of hunger striking political prisoners, and submitted an already proclaimed bill with whatever amendments only after one month, risking damage to the health and the lives of imprisoned comrades, as demonstrated in the case of comrade [Michalis] Nikolopoulos, who came close to death and may have suffered permanent damage. If this proves out, then this fight will come at a heavy cost; furthermore, it’ll be an “achievement” of the leftist government led by SYRIZA, leaving an indelible mark because no other Greek government in the past let a hunger striker suffer permanent damage.

I will not speak in terms of victory or defeat. Regardless of its outcome, the struggle of political prisoners is of great importance and value. It is the first hunger strike of political prisoners, and as I’ve said before, this struggle goes far beyond its requestive context. It is the only combative political mobilisation that the SYRIZA-led government was faced with so far. This struggle has dispelled the illusions of a leftist facade of Power, a leftist crutch of capitalism, a leftist administration of the crisis. This is the great political legacy left behind by this struggle, and in this respect, we have definitely come out winners.

Nikos Maziotis, member of the Revolutionary Struggle
Domokos [type C] prison

Greek prisons: Medical report about 8 anarchist hunger strikers, participants in the Network of Imprisoned Fighters (DAK)

Eight anarchist prisoners of the Network of Imprisoned Fighters (DAK) are still on hunger strike in different hospitals and Greek prisons, demanding the abolition of type C maximum security prisons; abolition of the antiterrorist legislation (articles 187 and 187A); abolition of the anti-hoodie law; abolition of forcible taking of DNA samples, abolition of analysis of DNA samples that contain a mixture of genetic material from more than two individuals, access to DNA samples for analysis by a biology expert witness trusted by the accused; and the release of the polytrauma patient, 17N prisoner Savvas Xiros. According to the latest medical report, all comrades are in critical condition.

:: ON HUNGER STRIKE SINCE 2/3 ::

Fivos Harisis has lost 22% of his initial body weight; currently treated under police guard in the hospital ‘Attikon’ in Athens, in life-threatening condition.

Antonis Stamboulos has lost 20.5% of his initial body weight; currently treated under police guard in the hospital of Larissa, in life-threatening condition.

Argyris Ntalios has lost 18% of his initial body weight; currently treated under police guard in the hospital of Nikaia in Piraeus, in life-threatening condition.

Giorgos Karagiannidis has lost 17% of his initial body weight; currently held in Koridallos prison, in life-threatening condition.

:: ON HUNGER STRIKE SINCE 9/3 ::

Grigoris Sarafoudis has lost 16% of his initial body weight; currently held in Koridallos prison, in very critical condition.

:: ON HUNGER STRIKE SINCE 16/3 ::

Dimitris Politis has lost an average of 10% of his initial body weight; currently held in Koridallos prison.

Andreas-Dimitris Bourzoukos has lost an average of 10% of his initial body weight; currently held in Koridallos prison.

:: ON HUNGER STRIKE SINCE 23/3 ::

Yannis Michailidis has lost 8% of his initial body weight; currently held in Koridallos prison.

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Quelle: http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/09/greek-prisons-medical-report-about-8-anarchist-hunger-strikers-participants-in-dak/

Gülaferit Ünsal ist am 6. April in den Hungerstreik getreten

Wer ist Gülaferit?

Gülaferit, war schon mehrere Jahre in der Türkei und Griechenland inhaftiert, wurde 2011 von Griechenland nach Deutschland ausgeliefert und im Mai 2013 nach dem Terrorparagrafen 129 b zu 6 ½ Jahren Haft verurteilt. Hintergrund ist die angebliche Mitgliedshaft in der DHKP-C.

Nachdem sie 3 Jahre lang im Lichtenberger Knast in Isolationshaft gehalten wurde, ist sie seit ca. einem halben Jahr in der JVA für Frauen in Pankow eingesperrt.

Was sind die genauen Hintergründe ihres Hungerstreiks?

Die Isolation ist zwar aufgehoben, jedoch unterliegt sie nun den Schikanen und Provokationen der Gefängnisleitung, WärterInnen und einigen Gefangenen.

Die Gefängnisleitung versucht sie immer wieder von der Außenwelt abzuschneiden, in dem sie ihr ihre Zeitungen, Bücher und Magazine nicht aushändigen und vorenthalten. Dagegen wehrte sie sich kürzlich mit einem einstündigen Sitzstreik im Beamtenbüro. Bis auf die Zeitschrift „Yürüsüs“ bekam sie dann erst mal alle Zeitungen.

Ein Komplott von Knast, Polizei und einigen Gefangenen versucht ihre Identität als Revolutionärin zu brechen.

Darüber hinaus ist sie mit ständigen Provokationen seitens der Schließer und anderen Gefangenen konfrontiert. Dabei wurde sie zuletzt sogar mit einem Messer attackiert. Gülaferit blieb aber unverletzt. Der Knast hat dem nichts entgegenzusetzen, außer Gülaferit mit weiterer Isolation zu drohen. Während sie von den Gefangenen angegriffen wird, als Terroristen beschimpft und beleidigt wird, erhält Gülaferit eine Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Betrügerei. Für sie ist noch nicht klar, woher die Anzeige genau kommt. Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt, mit dem Ziel, Gülaferits politische Identität zu brechen. Die Gefangenen, die sie immer wieder attackiert, ist psychisch krank und völlig paranoid. Der Knast nutzt die Situation aus und tut nichts außer Gülaferit mit weiteren Sanktionen zu konfrontieren. So erhielt sie auch für mehrere Stunden Zelleneinschluß, weil sie eine Gefangene, die sie mit dem Messer angriff, als faschistisch bezeichnet hat. Dem Ganzen ging aber eine Provokation seitens der Gefangenen voraus, in der Gülaferit auf dem Gang beleidigt und provoziert wurde. Diese Gefangenen sind nichts weiter als Provokateure!

Gülaferit protestiert mit ihrem Hungerstreik gegen all diese Provokationen. Sie leistet Widerstand gegen die Ungerechtigkeiten – sie wird angegriffen und attackiert und der Knast bestraft sie dafür, obwohl sie den Gefangenen gegenüber nichts getan hat. Während der Knast sie weiterhin versucht zu isolieren, macht die Gefangene eine Anzeige. Für Gülaferit ist die Zusammenarbeit zwischen Gefangenen, dem Knast und der Polizei mehr als offensichtlich.

Sie protestiert mit ihrem Hungerstreik gegen diesen gezielten Angriffe.

Gülaferit weiß nicht, wie der Knast auf den Hungerstreik reagiert. Sie kämpft noch allein gegen die Verhältnisse der Klassenjustiz. Gülaferit braucht unsere Solidarität und kämpfen wir deshalb mit ihr gemeinsam gegen diese Verhältnisse im Knast Berlin-Pankow!

Solidarität mit dem Hungerstreik von Gülaferit!

Kämpfen wir gemeinsam gegen die Klassenjustiz!

Scheibt ihr!

Sie spricht Englisch und Türkisch

Gülaferit Ünsal
JVA für Frauen
Arkonastr. 56
13189 Berlin

Setzt Euch mit dem Knast in Verbindung und fordert:

– das Ende der Provokationen und Übergriffe

– Zugang aller Zeitschriften

JVA für Frauen Berlin
Arkonastraße 56
13189 Berlin

Tel.: +49 30 90 245 – 700
Fax: +49 30 90 245 – 717

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg und Magdeburg

Quelle: http://political-prisoners.net/item/3465-guelaferit-uensal-ist-am-6-april-in-den-hungerstreik-getreten.html

Update zu Griechenland (4.4.)

Die MitgliederInnen der Verschwörung der Feuerzellen (CCF) haben heute den Hungerstreik abgebrochen. Sie waren im Hungerstreik, um die Freilassung von der Mutter von zweien von ihnen sowie der Frau von einem von ihnen durchzusetzen, welche wegen Beihilfe zur Flucht als Mitgliederinnen der CCF inhaftiert wurden. Die Gründe, wieso sie stoppten, können hier auf englisch nachgelesen werden. https://interarma.info/2015/04/04/ellada-niki-tis-apergias-peinas-tis-spf/?lang=en.

Die anderen Streikenden, die für die Abschaffung der Typ C Hochsicherheitsknäste, die Abschaffung des “Anti-Terror” Gesetzes, die Abschaffung des Kapuzengesetzes, die radikale Veränderung im Prozess der DNA-Entnahme und -Identifikation, die Freilassung des ernsthaft kranken Mitglieds des 17. November, Savvas Xiros, kämpfen, sind nach wie vor im Hungerstreik.

Das hat damit zu tun, dass der Gesetzesentwurf des Justizministerium, welcher in das Parlament gegeben wurde, einige Forderungen wie das Kapuzengesetz und die Anliegen wegen der DNA nicht beinhalten. Der Gesetzesentwurf sorgt für die Abschaffung der Typ C Knäste und für erste Massnahmen für den ernsthaft kranken Savvas Xiros.

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The members of the Conspiracy of Cells of Fire (FAI) stopped the hunger strike today. FAI members went on hunger strike for the release of the mother of two of them and the wife of one of them, which are in costudy as members of the FAI because they helped a wanted person to hide. The reasons why they stop are explained here in english: https://interarma.info/2015/04/04/ellada-niki-tis-apergias-peinas-tis-spf/?lang=en.

The other hunger strikers who are fighting for: the abolition of Type C high security prisons, the abolition of the “anti-terrorist” law, the abolition of the “hoodlaw”, the radical change in the process of taking and identification of DNA samples , the release of the seriously sick member of 17N, S. Ksiros, continue the fight.

That’s because in the Ministry of Justice’s draft law submitted in the parliament committees some demands like the hoodlaw and issues about DNA are not included . Τhe draft law provides the abolition of type C prisons and there are provisions for severely ill as Savvas Xiros.

Update & Weitere Soliaktivitäten zum Hungerstreik in Griechenland

Hier einige aktuelle Infos zum Hungerstreik und zu den Soliaktivitäten.

Ein Gesetz zur Gefängnisreform, die die Abschaffung der C-Typ Gefängnisse beinhaltet, wurde vom Justizministerium am 2. April eingereicht, aber es wurde noch nicht dem zuständigen Komitee übergeben, um Verbesserungsvorschläge einzubringen. Daher könnte es eine ganze Weile dauern, bis es zu einer Debatte und einer Abstimmung kommt.

Mihalis Nikolopoulos wurde am 2. April auf die Intensivstation des Evaggelismos Krankenhaus verlegt. Damit wurde auf seinen kritischen Gesundheitszustand reagiert und auf seinen niedrige Herzfrequenz.
Nikos Maziotis (Gefangener des Revolutionären Kampfes) wurde von einem C-Typ Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt.
Kostas Gounas hat den Hungerstreik aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/lamia-greece-anarchist-prisoner-kostas-gournas-suspended-hunger-strike/)

Griechenland
In Athen wurden außerhalb der Universität für Ökonomie Straßenbarrikaden errichtet und  der Verkehr aufgehalten. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/athens-street-barricades-in-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)
Weiteres Solitransparent und Parolen in Peristeri (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-paremvaseis-allhleggyhs-stous-apergous-peinas/?lang=en)
In Chalandri wurde rote Farbe und eine Nachricht hinterlassen: „Die Hände derjeniger, die nicht Widerstand leisten sind getränkt mit Blut.“ (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-parembasi-allileggyhs-stous-apergous-peinas-xalandri/?lang=en)

In Thessaloniki gab es eine Protestdemo an der gesprüht wurde (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/thessaloniki-protest-march-in-solidarity-with-prisoners-in-struggle/)

In Alexandroupoli wurde ein Solibanner aufgehängt. „Kampf für die Zerstörung jedes Knastes“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-pano-allileggiis-stous-apergous-peinaw-politikous-kratoumenous-aleksandroupoli/?lang=en)

In Elefsina wurde am 02.04. ein Parteibüro von Syriza mit Steinen angegriffen. „Wenn einem Hungerstreikenden irgendetwas zustößt werdet ihr euch nicht verstecken können“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-epithesi-me-petres-sta-grafeia-tou-syriza-elevsina/?lang=en)

In Kavala wurde eine Filiale der Piräus Bank angegriffen. „Für jeden Tag der vorbeigeht und die Forderungen der Gefangenen nicht erfüllt werden, werden die Angriffe weitergehen“ (https://interarma.info/2015/04/03/ellada-emprhstikh-epithesh-sthn-trapeza-peiraiws-kavala/?lang=en)

In Komitini wurde ein Solibanner aufgehängt. (https://interarma.info/2015/04/02/ellada-pano-allhleggyhs-stous-apergous-peinas-komothnh/?lang=en)

Schweiz
In Basel wurde ein Transparent verhängt und Plakate verklebt. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/basel-switzerland-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)
In Zürich wurde das griechische Konsulat mit einer Parole besprüht: Feuer allen Knästen (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/switzerland-paint-attack-against-the-greek-consulate-in-zurich/)

Mexiko
Es wurden ebenfalls Transparente verhängt: „Euer Kampf ist unser Kampf!“ (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/mexico-gesture-in-solidarity-with-the-hunger-strikers-in-greece/)

Australien
In Brisbane wurden 10 Bankautomaten sabotiert. Solange nicht alle frei sind ist niemand frei (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/gesture-of-solidarity-with-the-hunger-strikers-from-brisbane/) Darüber hinaus wurden auch Sprühereien angebracht. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/brisbane-graffiti-in-solidarity-with-the-prisoners-on-hunger-strike/)

Chile
Vor der griechischen Botschaft gab es eine Soliaktion. Solidarität mit den inhaftierten GenossInnen in Griechenland. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/02/chile-solidarity-action-outside-the-greek-embassy-in-santiago/)

Deutschland
Solitranspis in Stuttgart (http://political-prisoners.net/item/3450-s-solidarischer-gruss-per-transparent-nach-griechenland.html) und Bielefeld(http://de.contrainfo.espiv.net/2015/04/04/bielefeld-solidaritat-mit-den-hungerstreikenden-in-den-griechischen-knasten/)

Belgien
In Brüssel wurde an den Hauptsitz der Deutschen Bank in Brüssel der Spruch „Unterstützt die politischen Gefangenen im Hungerstreik in Griechenland“ angebracht. (http://en.contrainfo.espiv.net/2015/04/03/brussels-solidarity-with-political-prisoners-in-struggle-in-greece/)

Dänemark
Am 1. April fand in Kopenhagen eine Kundgebung vor der griechischen Botschaft statt, an der verschiedene Solotransparente aufgehängt wurden und Flyer verteilt wurden. „Kraft bis zum Sieg der Hungerstreikenden“ (https://interarma.info/2015/04/03/dania-paremvasi-stin-elliniki-presvia-se-allileggii-stous-apergous-peinas/?lang=en)

Quelle: http://political-prisoners.net/item/3454-update-a-weitere-soliaktivitaeten-zum-hungerstreik-in-griechenland.html

Update zu Gülaferit Ünsal

Redebeitrag zu Gülaferit Ünsal vom 1.April, der anläßlich auf einer Kundgebung in Berlin zu den hungerstreikenden Gefangenen in Griechenland gehalten wurde

Gülaferit Ünsal wurde 2011 von Griechenland nach Deutschland ausgeliefert und nach dem Terrorparagrafen 129 b zu 6 ½ Jahren Haft verurteilt. Nachdem sie 3 Jahre lang im Lichtenberger Knast in Isolationshaft gehalten wurde ist sie seit ca. einem halben Jahr in der JVA für Frauen in Pankow eingesperrt.

Die Isolation ist zwar aufgehoben, jedoch unterliegt sie nun den Schikanen der Gefängnisleitung und der WärterInnen, . Zunächst hatte sie mit körperlichen Angriffen und Mobbing seitens ihrer Mitinsassinnen zu kämpfen, was schlichtweg ignoriert wurde; Post und Tageszeitungen kamen verspätet oder gar nicht. Bestellte und genehmigte Bücher wurden wieder an die Buchhandlung zurückgeschickt. Nach wochenlangen Kämpfen erhielt sie schließlich regelmäßig Zeitung. In den letzten Wochen kam es zu Problemen bei der Aushändigung von verschiedenen Zeitschriften, wie der Roten Hilfe Zeitung, dem Gefangenen Info und der tür-kischen Zeitschrift Yürüyüs. Erst nach mehrmaligem Nachfragen und Drängen wurden ihr die Zeitschriften, bis auf die Yürüyüs, ausgehändigt. Ohne Begründung, ohne Beschluss. Nach einem persönlich Gespräch bei der Gefängnisleitung und einem erneuten Antrag zum Erhalt der Zeitschriften wurde ihr zugesichert zu prüfen, ob es eine Auflage oder einen Beschluss gibt, der ihr den Erhalt der Yürüyüs untersagt.

Als Gülaferit von dem Gespräch zurückkam und ihr Post abholen wollte, wurden ihr die Tageszeitungen erneut verweigert, mit der unglaublichen Begründnung sie müsse erst einen Antrag schreiben. Diese offensichtliche Provokation beantwortete sie mit der Besetzung des Beamtenbüros. Ihr einstündigen Sitzstreik war erfolgreich und sie erhielt die Tageszeitungen.

Die Entscheidung, ob es ein Verbot der Yürüyüs für sie geben wird, entschiedet sich voraussichtlich im Laufe dieser Woche. Sollte es dazu kommen, und somit der Knast wie so oft Informations- und Pressefreiheit unterbindet, wird sich Gülaferit mit einem Hungerstreik gegen diese Maßnahme wehren.

Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangenen, Berlin

Griechenland: Solidaritätstage mit den Gefangenen

Am 26., 27. und 28. März fanden in Athen nach einem Aufruf der Versammlung zur Unterstützung der kämpfenden Gefangenen Tage der solidarischen Initiativen statt. Am Donnerstag, 26. März, fand in der bekannen Polytechnischen Universität ein grosses Solidaritätstreffen für die Gefangenen im Hungerstreik statt. Am Freitag gab es eine internationale Konferenz zu den Erfahrungen betreffend Kampferfahrungen gegen die Haftisolation in Europa und weltweit. Mehrere ehemalige Gefangene, darunter Stefan Wisniewski von der RAF, kamen nach Athen, um zu berichten. Am Samstag gab es eine Demonstration in den Strassen von Athen.

Eine starke Delegation der Roten Hilfe International war anwesend, um die Initiativen zu unterstützen (darunter zehn Mitglieder oder SympathisantInnen der Roten Hilfe Belgien, aber auch GenossInnen aus Italien, Deutschland oder der Schweiz). Die Demonstration wurde von verschiedenen Aktionen begleitet: Fenster von Banken wurden zertrümmert, Farbflaschen flogen auf das Hotel wo sich die neue Troika trifft usw. Einige Barrikaden wurden im Quartier Exarchia errichtet, mindestens zwei Personen wurden kurzzeitig festgenommen.

Quelle: http://www.secoursrouge.org/Grece-Journees-de-solidarite-avec-10260