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Interview mit dem anarchistischen Gefangenen Nikos Maziotis aus Griechenland.

Das Gespräch wurde schriftlich auf englisch geführt. Nikos ist 2016 zu lebenslänglich verurteilt worden.

Redaktion des „Gefangenen Info“.

Nikos, du hast geschrieben: „Die anarchistische anti-autoritäre Bewegung hat nicht das Niveau der anderen sozialen Bewegungen und Volksmassen übertroffen, die mit den Kräften der Unterdrückung aneinandergeraten sind und wiederholt versucht haben in das griechische Parlament bei den großen Demonstrationen zwischen 2010 und 2012 zu gelangen.“ Unserer Fragen dazu: Was ist deine Kritik bezüglich der Besetzung des Parlaments? Zu legalistisch und illusionär, weil die Machtfrage nicht auf diese Art und Weise gestellt werden kann? Ist das Parlament nicht der richtige Platz, weil Entscheidungen wo anders getroffen werden?

Ich widerspreche nicht dem Versuch der Besetzung des Parlaments. Ich beteiligte mich an einigen der Demonstrationen im Oktober 2011 und Februar 2012, bei dem tausende von Menschen und GenossInnen mit den Riot-Cops gekämpft haben mit dem Bestreben in das Parlament zu gelangen.

Das Parlament ist der Platz an dem die herrschende Klasse, die Bourgeoisie, die Entscheidungen zur Ausbeutung und Unterdrückung der Bevölkerung trifft. Durch das Parlament wurden alle Maßnahmen und Programme zur „Rettung“ für die internationalen Organisationen, IWF, EZB und Europäische Kommission, eingeführt.

Meine Kritik bezieht sich darauf, dass die anarchistische antiautoritäre Bewegung keine politische Positionen gegen die Politik des „Memorandums“ und gegen die Kreditprogramme hat, die der IWF, EZB, die europäische Kommission und der griechische Staat gegen die griechische Bevölkerung verhängt hat. Die „Bewegung“ konnte der Bevölkerung keine Alternative zu dieser Politik vorschlagen. Die „Bewegung“ hatte keine Analyse und keine politische Position über die Probleme unserer Zeit: die Schulden, das Memorandum, die Euro-Zone, die europäische Union. Die „Bewegung“ hatte keine Analyse der ökonomischen Krise des Kapitalismus. Zum Beispiel gab es keine Antwort auf die Dilemmas „in der Eurozone bleiben, oder raus“ oder „in der Europäischen Union bleiben, oder raus“, Euro oder Drachme. So ist die Besetzung des Parlaments nicht genug, um eine generelle Lösung auf die Probleme, eine revolutionäre Lösung auf die Krise zu finden.

Die einzige Intervention der Anarchisten auf die Ereignisse der Periode war die Beteiligung an den Riots vor dem Parlament mit tausend anderen Menschen. Aber dies war nicht genug und die Riots und die Demonstrationen von tausenden von Menschen haben die Umsetzung der Politik, die von dem IWF, der EZB und der EU verhängt wurden, nicht stoppen können.

Generell ist die anarchistische antiautoritäre Bewegung in einer großen Schwächen und das ist der Grund warum sie nicht als eine revolutionäre Bewegung mit klaren Positionen organisiert werden kann. Das ist der Grund warum die Bewegung keinen Einfluss auf die Massen haben konnte, die gegen die Politik des Memorandums demonstriert hatte. Sie konnte nicht die revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft vorschlagen.

Die Nicht-Existenz einer realen revolutionären Bewegung mit antikapitalistischen und antiautoritären Charakteristischen, die eine soziale Revolution als eine Antwort auf die Krise und der Rettungspolitik des Systems vorschlägt, ist der Grund, dass die Demonstrationen und die Riots der Periode von 2010-2012 niedergeschlagen wurde. Das ist der Grund, dass seit 2012 der soziale Widerstand und die Streiks weniger und nicht massiver geworden sind. Die Menschen haben ihre Hoffnung verloren und sie glauben nicht, dass die Streiks und Demonstrationen die Politik der griechischen Regierung ändern werden. Ein anderes Resultat der Demonstrationen 2010-2012 war, dass viele Leute und GenossInnen in den Wahlen von Mai-Juni 2012 und Januar 2015 Syriza mit der Illusion gewählt haben, dass eine linke Regierung wie Syriza die Situation ändern würde und die Gläubiger bekämpfen würde. Syriza versprach, als sie in der Opposition war, dass sie die Rettungsprogramme – die Kreditvereinbarungen – abschaffen würde und eine sozialdemokratische Politik durchführen würde. Nach ein paar Monaten wurde der Widerspruch offensichtlich, weil Syriza die gleiche Politik wie die vorhergegangene Regierung fortsetzte und für das 3. Memorandum stimmte. Bei der 3. Kreditvereinbarung 2015 stimmten sogar die 62% der Leute, die an dem Referendum von 5. Juli 2015 teilnahmen, gegen die Forderungen der Gläubiger.

Der Revolutionäre Kampf sagte in der Erklärung, in der wir die Verantwortung für den Angriff gegen die Bank von Griechenland und das Büro der dauerhaften Repräsentanten des IWF in Griechenland übernahmen, dass wenn Syriza weiterhin in der Opposition wäre, dass die sozialdemokratischen Programme der Syriza nicht realistisch seien und wenn sie zur Regierung würden sie ein neoliberales Programm und Maßnahmen einführen und das Memorandum akzeptieren würden wie die anderen Regierungen zuvor. Was wir 2014 vor den Wahlen gesagt haben wurde 2015 verifiziert.

Diese schlimme Entwicklung, die Niederschlagung der Demonstrationen von 2010-2012, die Weiterführung der Politik des Memorandums – die Kreditvereinbarung von IWF, EZB, Europäischer Kommission in den letzten 6 Jahren, die Wahl des 3. Memorandums der linken Regierung unter Syriza, dies alles sind Resultate der Nicht-Existenz einer revolutionären Bewegungen.

Der Revolutionäre Kampf (RK) erklärt seit 2009, dass die Krise eine Möglichkeit für eine soziale Revolution in Griechenland ist und die anarchistische antiautoritäre Bewegung eine revolutionäre Bewegung aufbauen muss mit klaren politischen Position, eine Bewegung die notwendigerweise den bewaffneten Kampf nutzt, um das Regime zu stürzen.

In der Frage, ob das Parlament als ein Ort genutzt werden kann wo die Bevölkerung ihre Entscheidungen treffen können, ist meine Antwort Nein. Was zählt ist nicht der Platz oder das Gebäude des Parlaments, sondern das was das Parlament repräsentiert. Ich bin ein Anarchist und natürlich bin ich gegen die bürgerliche Demokratie und die parlamentarische Demokratie der Bourgeoise.Ich unterstütze die „direkte Demokratie“, wenn die Bevölkerung in den Versammlungen an denen sie überall wo sie stattfinden, am Arbeitsplatz, in den Communities, in den Nachbarschaften der Städte, den Krankenhäusern, Schulen, Universitäten, überall, teilnimmt, redet und entscheidet.

Als Anarchist unterstütze ich ein konföderalistisches System, das den Staat und die Marktwirtschaft ersetzt. Ein konföderalistisches System, das große Versammlungen (Anm. d. Übersetzers:‚assembleas‘), Arbeiterräte einschließt. Für die Kooperation oder die Koordination aller Volksversammlungen, der Räte, der Kollektive, der Kommunen, müssen die Delegierten der Gremien gewählt werden und direkt abberufen werden können, nicht nach 4 Jahren wie bei der Regierung der bürgerlichen Demokratie.

Die Tradition der revolutionären und Arbeiterbewegung hat viele Beispiele von Experimenten direkter Demokratie wie die Pariser Kommune 1871, die die erste Revolution war, bei der die Arbeiterklasse ihre Macht demonstrierte, wie die Soviets (Anm. d. Übersetzers: Räte) in Russland bevor die Bolschewiken sie in ein Werkzeug der Diktatur umwandelten, wie die Räte der Arbeiter und Soldaten in der deutschen Revolution 1918-19, wie die Arbeiterkomitees und Kollektive der Bauern in der spanischen Revolution und im spanischen Bürgerkrieg 1936-39.

Heute gibt es Experimente des Kommunalismus der Zapatisten im Südosten Mexikos in Chiapas und des demokratischen Konföderalismus in Kurdistan, die auf Volksversammlungen in den kurdischen Gemeinden und Städten basiert, z.B. in Rojava und anderen Gebieten Kurdistans. Ich glaube nicht, dass die Zerstörung des Kapitalismus und des Staates durch das Parlament der bürgerlichen Demokratie zu Stande kommt, sondern durch eine bewaffnete soziale Revolution.

Natürlich sollten wir in unserem Kampf alle Formen nutzen: Demonstrationen, Besetzungen, selbstorganisierte Strukturen, aber wenn wir eine Revolution machen wollen, dann ist es notwendig den bewaffneten Kampf zu nutzen, um das Regime zu stürzen und das revolutionäre Experiment zu schützen. In der letzten Erklärung (Anm. d. Übersetzers: des Revolutionären Kampfes) von 2014, die sich auf den Angriff auf eine Filiale der Bank von Griechenland und auf das Büro des Vertreters der IWF, bezog, erklärte der Revolutionäre Kampf, dass ein revolutionärer Prozess in Griechenland heute mit einbeziehen sollte: Die Verweigerung der Zahlung der Schulden, Der Austritt aus der Euro-Zone und der europäischen Union, die Enteignung des kapitalistischen Eigentums, der Banken, der multinationalen und griechischen kapitalistischen Firmen und die Enteignung des Staatseigentum, die Vergesellschaftung des Eigentums von Kapitalisten und des Staates, die Vergesellschaftung der Industrie, der Transports-, Bildungs-, Gesundheitsstrukturen und die Selbstverwaltung von diesen durch die Arbeiter und das Volk, die Zerstörung des Staates und die Ersetzung durch ein konföderalistisches System, das alle Versammlungen und Räte überall, an den Arbeitsplätzen, in den Dörfern, in den Stadtteilen von Städten, mit einschließt, die Zerstörung der Polizei und der Staatsarmee und die Ersetzung von diesen durch eine bewaffnete Miliz, einer Art Volksarmee.

Der Revolutionäre Kampf schlug ein spezifisches politisches Programm vor und rief die anarchistische-antiautoritäre Bewegung zu einem Dialog dazu auf, wie eine revolutionäre Bewegung mit klaren politischen Positionen entstehen kann, aber unglücklicherweise passierte dies nicht.

Was ist dein Standpunkt zur Funktion von Deutschland im Verhältnis zu Europa und Griechenland?

Ich glaube, dass die Rolle Deutschlands innerhalb der europäischen Union und was die griechische Schuldenkrise, sowie generell der Schuldenkrise in Europa angeht, sehr wichtig ist. Wir sollten nicht vergessen, dass Deutschland zusammen mit anderen Ländern, wie Frankreich, in den 50zigern zur Entstehung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beigetragen hat. Als das am weitesten entwickelte Land in Europa unterstützt (Anm. des Ü.: Deutschland) die vollständige Umsetzung der Vereinbarungen der Europäischen Union, wie die zu Stabilität und Entwicklung von Lissabon, die die Schulden der europäischen Länder betrifft und die Reduzierung des Defizits auf 3% des Bruttoinlandsproduktes festlegt.

Was die griechische Schuldenkrise angeht, so hat Deutschland eine wichtige Rolle für die vollständige Umsetzung der harten Austeritätsmaßnahmen der Kreditvereinbarungen seit 2010. Mit anderen Ländern, wie Frankreich, Finnland, Österreich, der Slowakei und der baltischen Staaten, hat Deutschland immer eine harte Position gegen Griechenland vertreten. Seit dem Beginn wollte Deutschland keinen Schuldenschnitt für die griechischen Schulden, weil viele deutsche Banken wie die Deutsche Bank, die Postbank und Commerzbank den griechischen Schulden ausgesetzt sind. So würde ein Schuldenschnitt der griechischen Schulden einen großen Schaden für die deutsche Banken bedeuten. Als 2012 der Schuldenschnitt erfolgte wurden nicht nur die deutschen Banken ihre Anteile an den Schulden Griechenlands los und der Schaden blieb für sie gering.

Die Politik Deutschlands hat antideutsche Gefühle in einem großen Teil der griechischen Bevölkerung hervorgerufen und viele politische Kräfte, von extrem rechten Kräften bis hin zu extrem linken Kräften schüren diese Gefühle. Aber Deutschland ist nicht der einzige Verantwortliche für die Konfrontationen mit der griechischen Schuldenkrise und für die Strafposition Griechenlands in der Europäischen Union. Frankreich hat die selbe Position, weil französische Banken wie die Societe General, Credit Agricole und andere auch den griechischen Schulden ausgesetzt sind. Daher wollte Frankreich aus den selben Gründen keinen Schuldenschnitt seit 2010 und unterstützte die vollständige Umsetzung der harten Austeritätsmaßnahmen der Kreditvereinbarungen.

So ist das Problem nicht der „schlechte“ Schäuble oder die „schlechte“ Merkel, sondern die Struktur der Europäischen Union. Die Europäische Union ist eine Allianz der kapitalistischen Klassen Europa, aber manche von ihnen dominieren, wie die der deutschen, französischen, britischen und anderen. Eine revolutionäre Perspektive muss die Zerstörung der Europäischen Union beinhalten, aber dies ist nur ein Teil der revolutionären Perspektive in Europa mit antikapitalistischen Charakteristiken, was mit dem Brexit bewiesen wurde.

Auch extrem rechte politische Kräfte und Nationalisten haben eine anti-europäische Rhetorik. Der Brexit wurde unterstützt durch Nationalisten wie Nigel Paul Farage , der ein Regime des nationalen Kapitalismus und des starken Nationalstaats zurück möchte, wie bevor es die Europäische Union gab. Sie wollen die Zerstörung der Europäischen Union und sie bekämpfen die Globalisierung.

Als anarchistische, revolutionäre Linke, als Antiimperialisten müssen wir nicht nur die Zerstörung der Europäischen Union unterstützen, sondern auch die Zerstörung der Marktwirtschaft und des Nationalstaates. Wir müssen für die Konföderation der Bevölkerungen Europas und weltweit kämpfen, für eine internationale Kommune der europäischen und der weltweiten Bevölkerung. Das ist der wirkliche Kommunismus, eine Gesellschaft ohne Klassen und Staat.

Was ist deine Sicht auf die reformistische und revolutionäre Linke in Deutschland?

Ich weiß nicht viel über die Linke in Deutschland, weder über die reformistische, noch über die revolutionäre. Bezüglich der reformistischen Linken ist meine Meinung, dass in den Umständen in denen wir heute als ein Resultat der Krise leben, es keine Hoffnung gibt die Situation durch die Anwendung reformistischer Politik zu ändern. Die Reformisierung des Kapitalismus ist eine Illusion. In Griechenland kollabierte diese Illusion, wie ich bereits zuvor gesagt habe, als Syriza im Januar 2015 an die Regierung kam und für die neoliberalen Maßnahmen, das 3. Memorandum und die 3. Kreditvereinbarung stimmte. Daher ist die reformistische Linke, nicht nur in Deutschland, sondern überall nur eine Illusion. Die reformistische Politik, die sozialdemokratische Politik, die Intervention des Staates in die Ökonomie, der „Sozialstaat“ ist heutzutage nicht überall auf Grund der Globalisierung und der Krise realistisch.

Der einzig realistische Weg die Folgen der kapitalistischen Attacke, als ein Resultat der Krise, zu ändern ist die Revolution, der Sturz und die Zerstörung des Kapitalismus und des Staates. Der Grund der ökonomischen Krise ist die Existenz des Kapitalismus, nicht die neoliberale Form, wie die Reformisten sagen Die Existenz des Kapitalismus führt zu Krisen. Für mich ist es interessanter über die revolutionären Kräfte und die revolutionäre Perspektive zu sprechen. Ich muss sagen, dass in Griechenland das Verständnis der Begrifflichkeit „Links“ ein anderes ist als in Deutschland. Links repräsentiert in Griechenland nichts revolutionäres was Regimeparteien wie Syriza und die kommunistische Partei bezeugen, aber auch wenn wir über einige maxistisch-leninistische, maoistische, trotzkistische Gruppe, die Linken und die außerparlamentarische Linke sprechen. Es gibt keine revolutionäre Linke in Griechenland.

Ich gehe davon aus, dass in Deutschland die revolutionäre Linke oder die revolutionären Kräfte in der Krise sind, dass sie seit der Wiedervereinigung Deutschlands Anfang der 90er, nach dem Fall der Mauer, schwach sind. Das war ein allgemeines Resultat der Niederschlagung der revolutionären Bewegung und der Niederschlagung der west-europäischen Stadtguerilla, in dieser Zeit. Diese Niederschlagung in Kombination mit dem Fall des Regimes in Osteuropa hatte die Dominanz des Neoliberalismus, die Diktatur der Märkte, die Globalisierung des Kapitalismus, die Kriege in den 90ern im Irak und Jugoslawien und nach 2001 den Krieg gegen den „Terrorismus“ als Resultat.

Unter diesen Bedingungen hat die Politik der USA und der Europäischen Union im mittleren Osten das Erstarken der radikalen Islamisten und die Angriffe in Europa, in Madrid, London und heute in Frankreich und Belgien hervorgerufen. Als Reaktion auf den radikalen Islamismus gab es eine Verstärkung des Nationalismus und Nazismus, eine Stärkung der extrem rechten Kräfte, die Staaten haben mehr Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen und sie schließen die Grenzen für Flüchtlinge und Migranten aus Syrien, Afghanistan und Irak.

Auf der anderen Seite ist die Bevölkerung in Europa zu schwach um den Attacken des Kapitalismus nach dem Ausbruch der Krise von 2008 etwas entgegenzusetzen. Diese Situation macht die Existenz von revolutionären Kräften dringend notwendig, nicht politische Räume für den Protest, sondern revolutionäre Kräfte, die das Regime, die Strukturen der Europäischen Union und generell der kapitalistischen Zentren angreifen.

Das ist der Grund, warum ich denke, dass die Guerilla Aktion und der bewaffnete Kampf jetzt noch dringend notwendiger ist, als vor 40 Jahren, als die westeuropäische Guerillas noch existierten. Ich denke, dass heute die Existenz von revolutionären Kräften oder Bewegungen in den kapitalistischen Zentren wie Deutschland, Frankreich, Groß Britannien, den USA und in Italien noch notwendiger ist. Deutschland hat heute eine zentrale Rolle in der Politik der europäischen Union und generell im weltweiten kapitalistischen System. Es ist das meistentwickelte Land in Europa und die Basis der Europäischen Zentral Bank, die zusammen mit dem IWF und der Europäischen Kommission für die Politik eines massenhaften sozialen Diebstahls an der Bevölkerung, insbesondere in den Ländern des europäischen Südens, ist.

Wir müssen für eine revolutionäre Perspektive in Europa kämpfen wo auch immer wir sind. Wir sind sehr weit weg von diesem Ziel, aber wir müssen die Krise des Systems ausnutzen. Wir brauchen einen starken politischen Willen und wir müssen realisieren, dass der revolutionäre Kampf ein tatsächlicher Krieg ist und ein Krieg ohne Blut existiert nicht.

Was ist die Bedeutung des gegenwärtigen Internationalismus?

Unser Kampf gegen den Kapitalismus und den Staat ist international, ist global. Der Kampf kann nicht auf ein Land begrenzt sein. Die Verbindung und die Solidarität zwischen den Bewegungen und Kämpfen auf internationaler Ebene ist sehr wichtig, weil wir unter den Bedingungen der Globalisierung des Kapitalismus leben und alle Funktionen des Systems sind miteinander verflechtet.

Der Internationalismus sollte auf der Entstehung von starken revolutionären Bewegungen in jedem Land basieren. Die revolutionären Bewegungen sollten klare Positionen haben, eine Aktivitität gegen den Kapitalismus und den Staat und sie sollten auch Einfluss und Kontakt auf die Massen und die sozialen Kämpfe haben. Wenn wir eine revolutionäre Perspektive haben, dann sollten wir realisieren, dass diese Perspektive nicht durch ein Land begrenzt werden kann, weil die Revolution nicht in einem Land überleben kann. Es ist kein realistisches Szenario.

Der Internationalismus ist eine Grundlage unseres Kampfes. Wir müssen lokal oder auf nationaler Ebene agieren, aber wir sollten auf internationaler Ebene denken.

Nikos Maziotis
Prison Korydallou
T.K. 18110 Korydallos
Athens
Greece

Athen, Griechenland: Drei Mitglieder vom Revolutionären Kampf im Hunger und Durststreik.


Solidarität aus Zürich (7.1.2017)

Am frühen Morgen des 5. Januar 2017 wurden zwei Mitglieder des Revolutionären Kampfes, die flüchtige Gefährtin Pola Roupa und die Anarchistin Konstantina Athanasopoulou in einem Vorort von Athen gefangengenommen. Antiterror-Einheit der Bullen haben einen Unterschlupf überfallen, in dem sich Pola und ihr sechsjähriger Sohn aufhielten, während Konstantina in einem anderen Haus in der Nähe verhaftet wurde.

Nachdem Lambros-Viktoras Maziotis Roupas (der kleine Sohn von den Revolutionären Kampf Mitgliedern Nikos Maziotis und Pola Roupa) gewaltsam seiner Mutter weggenommen wurde, wird er, von Bullen bewacht (!), in einem Kinderkrankenhaus gefangen gehalten. Er erhält dort keine Besuche von seinen nächsten Verwandten. Sogar die gesetzlichen Vertreter*innen seiner Eltern dürfen nicht zu ihm.

Die griechischen Behörden und insbesondere die für Minderjährige zuständige Staatsanwältin Frau Nikolou, verweigert es noch, das Kind an Verwandte ersten Grades zu übergeben.

Als Antwort darauf, haben drei Mitglieder des revolutionären Kampfes (der anarchistische Gefangene Nikos Maziotis, die wieder gefangene Pola Roupa und die gerade verhaftete Konstantina Athanasopoulou, seit dem 5. Januar einen Hunger-und Durststreik begonnen. Sie fordern, dass der sechsjährige Junge sofort bei seiner Tante und Großmutter untergebracht wird. (Verwandte mütterlicherseits).

In einem offenen Brief verkündet Nikos Maziotis u.a., dass “Unser Sohn das Kind zweier Revolutionär*innen ist und er stolz auf seine Eltern sei. Wir werden uns nicht erpressen lassen. Wir verteidigen unsere Wahl mit unserem Leben.”

Am 6. Januar, während der Überführung der Frauen zum Evelpidon Gericht, rief Pola: “Die Würmer halten mein Kind im Paidon (Kinderkrankenhaus in Athen), bewacht durch bewaffnete Bullen, im Alter von sechs Jahren. Er ist ein Kriegsgefangener“ und „Lang lebe die Revolution“. Weiter hat sie erklärt „Ich bin eine Revolutionärin und ich habe mich für nichts zu entschuldigen”

Es folgt die Erklärung von Konstantina:

“Ich bin Anarchistin, Mitglieder der bewaffneten revolutionären Organisation Revolutionärer Kampf (Epanastatikos Agonas). Die einzigen Terrorist*innen sind der Staat und das Kapital. Ich verweigere das Essen und Trinken bis das Kind meiner Gefährt*innen Pola Roupa und Nikos Maziotis ihren Verwandten übergeben wird. “
Konstantina Athanasopoulou

Im Inneren haben anarchistische Gefangene und andere Insass*innen verschiedener Flügel von Koridallos Männer- und vom Frauengefängnis aus Solidarität mit den Gefangenen des Revolutionären Kampfes (die sich momentan im Hunger- und Durststreik befinden) einen gemeinsamen Protest organisiert. Der Einschluss wurde verweigert, um das Ende der Gefangenschaft von Lambros-Viktoras zu fordern.

Draußen haben GefährtInnen in verschiedenen Städten ganz Griechenlands diverse Aktionen als sofortige Unterstützung der anarchistischen Revolutionäre durchgeführt. Auch sie fordern, dass die Verwandten ersten Grades von Pola Roupa sofortige Besuchserlaubnis und Sorgerecht für das Minderjährige Kind erhalten.

Viel Kraft für Konstantina Athanasopoulou, Pola Roupa und Nikos Maziotis, stolze Mitglieder des Revolutionären Kampfes.

Der Revolutionäre Kampf wird weder die Waffen nieder legen, noch sich den Feinden der Freiheit ergeben.

https://de-contrainfo.espiv.net

Greece: Revolutionary Struggle member Pola Roupa arrested in Attica

According to Greek  media the comrade Pola Roupa, member of Revolutionary Struggle, has been arrested at a home in the Attica region. Pola is the partner of Revolutionary Struggle member and political prisoner Nikos Maziotis and was one of the most wanted fugitives in Greece. According to media reports Pola was at the house with her young child and a 25 year old woman when police raided. The 25 year old woman was also arrested. There are unconfirmed reports that two more people may have been arrested as well. More information as it becomes available.

Solidarity with Pola Roupa and Revolutionary Struggle!

https://insurrectionnewsworldwide.com/2017/01/05/greece-revolutionary-struggle-member-pola-roupa-arrested-in-attica/

Die Rote Hilfe International grüßt alle kämpfenden politischen Gefangenen!

In Zürich fanden sich die Mitglieder der Roten Hilfe International zur jährlich stattfindenden Arbeitskonferenz ein. Es beteiligten sich Gruppen aus Belgien, Deutschland, Italien, der Türkei / Kurdistan sowie der Schweiz.

Im Zentrum stand die Debatte darüber, was unser Beitrag als revolutionäre Kräfte dafür sein kann, die Kluft zwischen der Barbarei der objektiven Situation und der Defensive der linken Kräfte zu schliessen. Während auf der anderen Seite eine verschärfte Krisen- und Kriegstendenz mit zunehmender reaktionärer Mobilisierung zu beobachten ist, steht auf unserer Seite die Suche nach Wegen an, um voranzuschreiten.

Ein zentraler Schauplatz dieser Auseinandersetzung ist seit Jahren der revolutionäre Prozess in Rojava. Als Rote Hilfe International unterstützen wir diesen Prozess mit der gemeinsamen Kampagne „Revolutionäre Solidarität mit Rojava“. Ziel der Kampagne ist die Unterstützung der KämpferInnen des IFB sowie der YPG/J. Wir sammeln Geld, kaufen damit blutstillendes Verbandsmaterial und schicken es an die Front. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung für diejenigen, die ihr Leben für die Verteidigung der Revolution in Rojava riskieren, gerade auch für die dort kämpfenden InternationalistInnen.

In Europa ist die Auseinandersetzung zwischen Revolution und Konterrevolution von einer anderen objektiven wie subjektiven Situation geprägt. Hier gibt es eine europaweite Tendenz der Repression gegen die Kämpfe der Massen. Wir sehen das in Frankreich, wo mit Bezug auf Notstandgesetze Demonstrationen verboten werden, Militante unter Hausarrest stehen oder aber ganze Départements nicht mehr betreten werden dürfen. Ähnlich ist es in Italien, wo vordergründig niederschwellige Formen der Repression wie Meldeauflagen massenhaft angewendet werden. Es gilt, auch diese Konfrontationen mit der Klassenjustiz politisch aufzugreifen, immer wieder gegenüber dem bürgerlichen Staat eine klare Bruchlinie zu ziehen und eine Verbindung zwischen den Kämpfen der Massen und den Kämpfen der revolutionären Kräften herzustellen.

Schlagen wir die Angriffe zurück und drehen wir den Spiess um, so dass wir aus der Defensive in die Offensive kommen! Verteidigen wir die revolutionären Gefangenen und deren politische Projekte. Machen wir unsere internationale Solidarität zu einer Waffe!

Wir grüßen euch mit unserer revolutionären und internationalistischer Wärme.

Kapitalismus zerschlagen!

Internationale Klassensolidarität aufbauen!

Rote Hilfe International

Zürich, 13.11.2016

rhi-sri.org

Die Freiheit von Georges Ibrahim Abadallah muss erkämpft werden!

Wer ist Georges?

Georges Abdallah ist ein libanesischer Kommunist. Er hat in den 1970er
und 80er Jahren an der Seite linker palästinensischer Organisationen für
ein demokratisches, freies und säkulares Palästina gekämpft und sich der
Besatzung des Südlibanon durch die israelischen Streitkräfte entgegen
gestellt.
Georges Abdallah wurde 1984 in Lyon verhaftet. Ende Oktober 2016 beginnt
für ihn das 33ste Jahr hinter Gittern in Frankreich!

Warum kommt er nicht raus?

Selbst nach bürgerlichem französischen Recht müsste er seit 1999
freigelassen werden, d. h also, er müsste seit 17 Jahren draußen
sein, was jedoch zur Wahrung französischer imperialistischer Interessen
im Nahen und Mittleren Osten nicht geschieht. Als die französische
Justiz 2013 einmal für Georges Abdallahs
Freilassung entschieden hatte, intervenierte die damalige
US-Außenministerien Hillary Clinton.

Der französische Innenminister sagte in einem Interview Ende März 2016,
in dem es um Maßnahmen gegen islamistische Bedrohungen ging, dass ein
lebenslanges Wegsperren von Gefangenen bereits jetzt in Frankreich
existiere. Das Beispiel von Georges Abdallah zeige, dass es Gefangene
gebe, die keinerlei Aussicht haben, jemals entlassen zu werden.

Georges ist ein marxistischer Internationalist und hat seine Identität
nie über Bord geworfen.

So unterstützt er auch heute den Kampf für die Freilassung der
palästinischen Gefangenen in Israel, wie z. B. Ahmadt Saadat, den
Generalsekretär der PFLP(Volksfront für die Befreiung Palästinas).

Georges kommt aus den Kämpfen der siebziger und achtziger Jahre, d. h.
seine Organisationen wie die FARL(revolutionäre bewaffnete libanesische
Fraktion) und PFLP wollte auch in den Zentren des Imperialismus die
verantwortlichen Akteure der imperialistischen Kriege angreifen. Eine
ähnliche Strategie verfolgte auch die westeuropäische Guerilla wie
„RAF“, wie die „Roten Brigaden“ aus Italien, „Kämpfende kommunistische
Zellen“ (CCC) aus Belgien oder „Action Directe“ aus Frankreich oder
heute der „Revolutionäre Kampf“ aus Griechenland .

Wegen angeblicher Beteiligung an der Erschießung eines Mossad-Agenten
(israelischer Geheimdienst) und eines US-Militärattachés in Frankreich
wurde Georges zu lebenslänglich verurteilt.

Georges ist daher ein Symbol des langjährigen ungebrochenen
Widerstands und eine kommunistische Alternative für viele im arabischen
Raum, aber auch für viele anderen, die überall auf der Welt kämpfen!

Er gehört zu den Revolutionären Langzeitgefangenen, wie z. B. Leonard
Peltier seit 1976, oder wie Mumia Abu Jamal seit 1981.

oder Thomas Meyer-Falk seit 1996,

Ahmadt Saadat seit 2002 inhaftiert.

Ihre andauernde Inhaftierung ist politisch bedingt, ihre Freiheit kann,
das lehrt uns die Geschichte des Klassenkampfs, nur durch politischen
Druck erkämpft werden!!!

Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!

In diesem Sinne: Venceremos!
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg

Donbass: Andreï Sokolov lebt und ist frei

Andreï Sokolov ist endlich wieder aufgetaucht. Er wurde aus einem geheimen Gefängnis der ukrainischen Sonderkräfte freigelassen. Er erzählt, dass vier Agenten der ukrainischen Sicherheit ihn beim Verlassen des Gerichtssaals, wo er gerade erst freigesprochen worden war, abfingen und ihn nach einem kurzen Zwischenhalt im Gefängnis von Berdiansk in ein kleines Gefängnis nach Mariupol brachten, wo es nur zwei oder drei Zellen gab. Er war zwei Monate in einer Zelle im Untergeschoss. Er versuchte einmal zu fliehen, wurde aber dabei erwischt und geschlagen und danach in eine andere Zelle verlegt.

Im September wurde er in eine private Wohnung gebracht, wo er durch einen Agenten des SBU und einen anderen Wächter, wohl ein “Freiwilliger” der faschistischen Paramilitärs, überwacht wurde. Während der ganzen Zeit war er total isoliert. Am 7. Oktober wurde er an die Front mit Krimea gebracht nach Chongar, danach weiter nach Kharkov und nach Mariupol. Freitag Morgen wurde er zur Zone von Marinka gebracht und konne beim Kontrollposten von Gnutova die Grenze frei überschreiten. Man weiss noch nicht, wieso er frei kam (abgesehen davon, dass seine Inhaftierung allgemein illegal war), ob es wegen einem Gefangenenaustausch und / oder eine Folge der Mobilisierungen ist.

Interview with Nikos Maziotis, imprisoned member of Revolutionary Struggle (Greece)

Some Questions and Answers with N. Maziotis, event at Karditsa self-managed space, June 2016 [excerpts]

Q. How can the anarchist/antiauthoritarian space change from being reactive into a real revolutionary movement? In your opinion, what political characteristics should it have, and what kind of organization and aims?

A: It is a question of political positions. Anarchy, or Libertarian or antiauthoritarian communism is a social proposal and organization. The condition to create a truly revolutionary anarchist movement is the existence of political positions and proposals in order to make clear to the people, the masses and workers, what we believe and what aims we have as anarchists. This means that we must take positions on the burning problems and issues of our time that are the result of the capitalist crisis- such as debt, memoranda, the dilemma of staying in or leaving the European Union, and to make clear what is our goal as anarchists, which is none other than the overthrow and destruction of capital and the state and the creation of a stateless, classless society.
These are issues for which the masses of people, the people affected by the crisis and the policies for rescuing the system, have searched and still search answers, yet the anarchist/anti-authoritarian space had nothing different to offer them compared to the proposals of the mainstream parties (besides slogans perhaps). Also beyond the formulation of political positions and proposals it should be clear by whom or in what ways and means our struggle will promote and implement these political positions and proposals- in other words, how we will make Anarchy a reality.

So if we want to make revolution and overthrow capital and the state and to create a revolutionary movement aimed at this stateless and classless society, then we must necessarily have armed struggle in our practice as a means of struggle. Because as I said in my presentation it is obvious and a given that no revolutionary perspective is possible without armed struggle.
Of course a revolutionary movement must have diverse methods of struggle, it must have all the different methods as so many arrows in its quiver: propaganda, counter-information, demonstrations, self-organized structures, and there must be open and public, as well as illegal actions.
But all these actions must be part of a larger package that serves the same purpose, the overthrow of the regime. For this it is indispensable to have the greatest possible agreement among comrades on unified political positions and proposals, in a kind of political program. Otherwise we simply reproduce the characteristics of the current movement, which is a patchwork of groups and individuals, which is neither a unifying nor a united force and where all have different priorities, and therefore it remains a purely reactive political space, only for protest or at best insurrection, but it can not become a threat to the regime nor have a revolutionary perspective.
Regarding the organization that a revolutionary movement must have, it depends on the political positions and proposals we have. Since it seems today that nothing can be taken for granted, if we are anarchists, we are supposed to aim for the immediate abolition of the state as a mechanism to administer societal affairs and the destruction of capital. If our positions and our goals are the destruction of capitalism, the market economy and the state, leading to the creation of a stateless and classless society- that is, a confederal organization where the societal units are the communities, communes and collectives where the decisions are taken by assemblies of the people who make up these social organizations- then the organization of the anarchist revolutionary movement is quite obviously federal.
Because our organizational set-up is our social proposal in miniature, it is Anarchy in miniature. In such a case, anarchists already within their organizations do act as a microcosm of what they profess and support. Inside the old is born the new, but not by reproducing the old hierarchical structures and values of the world and society we want to change. This is very important, because previous revolutions in fact failed in their objectives because they reproduced these hierarchical values and structures in a slightly different way.

True communism means a society without a state. The difference between Marxists and anarchists is that in the process leading to communism, Marxists believe that there should exist in the transition from capitalism to communism, the so-called “workers state” or “dictatorship of the proletariat” and that later, when the conditions have matured and the class enemy is defeated, the state will simply dissolve itself. Whereas, in contrast, anarchists believe that the state must be dissolved and destroyed immediately without any transition. Historical experience has shown that no state dissolves itself, various pretexts are given for its preservation, and that no privileged caste resigns its privileges and gives up its power in the management of human affairs.
As shown in the example of the Russian Revolution of 1917-21, instead of the assumed self-dissolution of the state, there was created the most authoritarian and totalitarian state, and this was a bad example for the labor movement and anti-imperialist struggles and revolutions in the Third World, which reproduced regimes that imposed full nationalization of the economy, along with the dictatorship of a bureaucracy that reproduced class divisions.

In the case of anarchists in the example of Spain, they proved what Saint-Just said in the French Revolution, that “those who make revolutions halfway only dig their own grave”. The Spanish anarchists- and they achieved major gains in terms of self-management in most of the Spanish territory where, thanks to their efforts, the Franco coup was suppressed- did not topple the two governments, both the local one of Catalonia and the central government in Madrid of the Popular Front, all in the name the anti-fascist struggle, with this resulting in constant concessions and repression of self-management by the Communist-controlled government.
Future revolutions must not repeat past mistakes, and must dissolve the State directly as a mechanism of class-rule. We must promote this today as anarchists and we must show our political positions as a movement.

In February comrade Roupa attempted to help your getaway from the prison of Korydallos by [hijacking a] helicopter. Could you make a comment about this?

It was an action forming part of the framework of the continuation of action that Revolutionary Struggle has engaged in since 2009 at the beginning of the crisis, targeting the mechanisms and economic power structures that play a significant role in the crisis and its political representatives (Athens Stock Exchange, Eurobank, Citibank) and continued with the last attack of the organization in 2014 on the Directorate of the Bank of Greece and the IMF permanent representative office, for which I was recently sentenced to life imprisonment.

This escape attempt was a response to repression against Revolutionary Struggle and against other armed fighters, and in this context included in the escape were members of the CCF.
Despite the failure of this attempt, it is of great political value and importance.

As Revolutionary Struggle, we have made choices that have brought us face to face with state repression, prison, and we have risked our lives in this combat. For us, prison is a terrain of struggle, not the end of the fight, and we have proved that it was not the end with the arrests in 2010. To defend with pride what we are, and to continue the armed struggle is a duty and right, and it is our especial duty towards Lambros Fountas, our comrade who was killed in action, it is a matter of course for us and negates the repression.
Such actions as comrade Pola Roupa attempted are exemplary because they give a strong political message that we are and remain consequent, despite successive repressive operations of the state against us, despite the arrests, heavy sentences, and murder of Lambros Fountas, we are unrepentant and we will not stop struggling, we will never throw in the towel, we will never give up the fight.
Also the fact that the escape would have included members of CCF demonstrates further that there is not so much importance in different positions about issues concerning the struggle, but that what matters is the common goal, the struggle against authority, the struggle for the overthrow of capital and the state.

Lately it is possible to observe a large deficit of solidarity towards all political prisoners. This was particularly illustrated by the massive political prisoners hunger strike of 2015. What do you think is the cause of this?

In my estimation, this is a result of the general political failure, or if you like, the political defeat of the anarchist/anti-authoritarian space over the last six years where, first of all, it was not up to the historic occasion, it could not intervene as a catalyst in the period after the inclusion of the country in the programs of international organizations of the Troika, and secondly, due to the fact that the terrorism of the state started to bite, with the waves of repeated arrests for armed action the 2009-2011 period, a result that brought into prison dozens of comrades who have been sentenced to many years of prison, and that there exists the perspective that they will remain fairly long years in prison.
On the issue of solidarity there were simultaneous problems of separations, with criteria as to why someone was accused and what attitude they held, that is if they were “guilty” or “innocent”, if they took responsibility for participation in an armed organization or invoked a judicial “fabrication”. There were criteria of “solidarity” based on personal or family relationships, or the criteria that, “anyone I disagree with, I am not in solidarity with”.
In recent years we have witnessed many such separations using various criteria. All these divisions have basically a political background behind them, such as the exclusion of armed action as part of the fight against state and capital.
So a piece of the anarchist space has proven to be easier to mobilize on issues of “human rights” since they are considered more popularizable, with the issue of judicial “fabrications”, “unjust persecutions”, “construction of cases”, all this rather than of course the armed struggle cases for which the vast majority of the political prisoners are in prison, and many of whom have accepted political responsibility for their participation in armed groups.
But now there is a general indifference and a general deficit in solidarity towards all political prisoners, not just for one portion, and is irrespective of divisions and regardless of any controversy, and this is due to the political defeat of the anarchist/antiauthoritarian space in recent years. This defeat is the result of serious political shortcomings and incapacities, that it has no coherent political positions and proposals to the problems of our time, the crisis and policies to oppose it. So it could not intervene in the period of big mobilizations against the 1st Memorandum in 2010-12 and was unable to develop into a serious political pole, a revolutionary movement that would be a threat to the regime.

This general political defeat affects the overall activity of the movement and has led to the present resignation and fragmentation- particularly visible in the last rallies against the 3rd Memorandum- and of course this too affects the question of solidarity with political prisoners. Naturally, the movement is also influenced by the general social defeat, after the mobilizations against the memoranda and rescue programs implemented over the past six years have all been defeated. From 2012 there has been a decline in social resistance and a lessening of mobilizations made against the governments of Samaras and of SYRIZA.

The overall political failure and defeat of the anarchist/anti-authoritarian space to develop into a revolutionary movement that has the potential for subversion and revolution is the cause of the deficit in solidarity with all the political prisoners, and not just for those that might be said to have responsibilities for various confrontations between prisoners, and which in some degree are caused between views of “innocence” and “guilt” and the issue of assumption of political responsibility.

To sum up, the problem of the anarchist space is an existential political one. It has forgotten about the war against authority, and therefore has forgotten its own prisoners of war.

Wo ist Andreï Sokolov ?

Andreï Sokolov ist ein revolutionärer Antifaschist mit einer langen politischen Geschichte, der in der Ukraine inhaftiert wurde. Im Dezember 2014 reiste er in den Donbass, um sich an der dortigen Volksrepublik zu beteiligen. In einem Interview (fr) beschrieb und analysierte er die damalige Situation aus der Gefangenschaft. Denn er war am 16. Dezember 2014 in einen Checkpoint der ukrainischen Armee geraten und verhaftet worden. Seit da und bis April 2016 war Andreï in der Ukraine inhaftiert. Am 15. April 2016 kam er vor Gericht, wo er zu einer Haftstrafe von 2 Jahren und 7 Monaten verurteilt wurde. Aufgrund seiner langen Untersuchungshaft, wurde er direkt nach dem Urteil freigelassen. Doch als er aus dem Gericht lief, wurde er von vier Menschen in zivil gepackt und in ein neutrales Auto verfrachtet. Seither – also seit bald 3 Monaten – fehlt jede Nachricht von Andreï Sokolov. Weder seine Familie noch seine GenossInnen wissen, wo er ist. Die Rote Hilfe International, welche bereits länger in Kontakt mit ihm stand, hat nun eine Kampagne unter der Parole “Wo ist Andreï Sokolov?” eröffnet. Auf der Homepage der belgischen Roten Hilfe findet sich viel mehr Material zu Andreï.